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Als der Adler in Belgrad landete:Goldberger, Fenningers Vorgänger

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Der Streit zwischen Anna Fenninger und dem ÖSV sorgt bereits seit Tagen für Aufregung. Dabei ist die Grundproblematik nicht neu: Ein Athlet, der mit privatem Manager und Trainer seinen eigenen Weg gehen will und ein von Peter Schröcksnadel geführter Verband (hier geht's zum Interview), der sich diesen Ambitionen entgegenstellt. Vor 18 Jahren entwickelte sich aus diesem Disput eine hochbrisante Affäre, die sogar einen Staatsbürgerschaftswechsel und Interventionen höchster politischer Kreise nach sich zog - die "Operette Andreas Goldberger".

Rückblick in den Spätherbst 1997 - News liegen beglaubigte Kopien von jenem Reisepass vor, der beweist: Andi Goldberger ist seit 27. 11. Jugoslawe

Das Treffen war hochkarätig und ging blitzschnell über die Bühne: Mittwoch letzter Woche hatte Andreas Goldberger, einst Liebling aller fotogeilen Politiker im Land, Briefe mit Hilferufen an jene Amtsträger abgesandt, die sich einst an seiner Seite sonnten: von Bundespräsident Klestil bis Oberösterreichs Landeshauptmann Pühringer. Schon Freitag saß er im Büro des oberösterreichischen Landesvaters, "Doktor Joe".

Mit am Tisch: Goldis Anwalt·Ratschiller, sein Manager Edi Federer sowie der für Staatsbürgerschafts-Angelegenheiten zuständige Landesrat Leitl. Gesprochen wurde über "eine Kette von Missverständnissen".

  • Am letzten Sonntag im November hatte Goldi bei einer improvisierten Pressekonferenz anlässlich des Weltcupspringens in Lillehammer verlautbart: "Ich bin bereits jugoslawischer Staatsbürger und im Besitz eines gültigen jugoslawischen Reisepasses."
  • Am Montag, den 1. Dezember, antwortete daraufhin Landesrat Leitl auf Journalistenfragen: "Wenn Goldi einen jugoslawischen Pass hat, verliert er die österreichische Staatsbürgerschaft, befindet sich illegal im Land und muss sofort ausreisen. An Schubhaft ist nicht gedacht."
  • Donnerstag steuerte Goldis Manager Federer in News gegen: "Es gibt noch keinen Pass, nur ein Ansuchen!"
  • Freitag wurde man gegenüber Landeshauptmann und Landesrat konkreter. Goldi, sein Anwalt und sein Manager betonten einhellig: Goldi hat noch keinen jugoslawischen Pass und auch noch keine jugoslawische Staatsbürgerschaft. Landesrat Leitl fasst zusammen: "Goldi hat uns gesagt, dass der jugoslawische Pass zwar kurzfristig abrufbar wäre, aber noch nicht ausgehändigt wurde, dass die jugoslawische Staatsbürgerschaft zwar beantragt, aber noch nicht positiv erledigt sei."

Die goldige Brücke

Landesrat Leitl baute Goldi daraufhin eine wahrhaft goldene Brücke: "Maßgeblich ist die Zustellung. Solange Goldi nicht physisch im Besitz des Passes ist, so lange betrachten wir die jugoslawische Staatsbürgerschaft als nicht zugestellt. Es ist dann nur eine Staatsbürgerschaft auf Abruf, eine Art ,Wartetasten-Staatsbürgerschaft' - und sie sollte für einen Mann mit solchen Verdiensten wie Goldi keine Konsequenzen haben . . ."

Landesrat Leitl voll Vertrauen in seinen goldigen Landesbruder: "Goldi hat uns wiederholt versichert, dass er einen jugoslawischen Pass oder einen Staatsbürgerschaftsnachweis nie behoben hat. Wir glauben ihm . . ."

Goldis Pech: Als er Freitag bei Landesrat Leitl vorsprach und alle Kalamitäten rund um den Verlust seiner österreichischen Staatsbürgerschaft aus dem Weg geräumt glaubte – tatsächlich stellte Leitl noch am selben Tag die Durchführung eines "Beibehaltungsverfahrens zur österreichischen Staatsbürgerschaft" wieder ein -, war News bereits im Besitz von insgesamt vier beglaubigten Kopien:

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 © News
  • Titelseite und Innenseiten des jugoslawischen Reisepasses mit der Nummer „000318862", ausgestellt am „27. 11. 1997" in Belgrad auf einen gewissen "Goldberger Andreas" - von diesem auch unterschrieben, gültig gestempelt und an ebendiesem 27. November eigenhändig übernommen...
  • Sowie Titelseite und Innenseiten eines jugoslawischen Personalausweises mit der Nummer „CP 107 52 661", ebenfalls ausgestellt am „27. 11. 1997“ in Belgrad, gültig gestempelt und mit Unterschrift übernommen.

Goldi ist seit 27. 11. Serbe

Mit diesen News übergebenen - und auf ihre Echtheit überprüften - Kopien steht nach derzeitigem Stand mit Sicherheit fest:

  • Andreas Goldherger ist seit 27. November 1997 Jugoslawe.
  • Er hat die gültige jugoslawische Staatsbürgerschaft.
  • Er ist im Besitz eines von ihm unterschriebenen und gültig gestempelten jugoslawischen Reisepasses - mit einem Personalausweis als Extra-Draufgabe.
  • Und er ist seit 27. November 1997 in Belgrad sogar polizeilich gemeldet - hat ab sofort in der
    Serbenhauptstadt seinen Hauptwohnsitz.
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 © News

Damit wird für den sympathischen Goldi, der "immer nur aus ganzem Herzen Österreicher sein" wollte, der "nur in Ruhe in meinem neuen Traumhaus in Mondsee leben und für Österreich springen" wollte, aus einer
Staatsoperette zumindest ein Tragikomödie. Denn ein ebenfalls vorliegendes, detailliertes Protokoll beschreibt, dass von einem "harmlosen Ansuchen ohne physische Behebung der Staatsbürgerschaft" keine Rede sein kann.

Goldis Jugo-Abenteuer hat sich genauso abgespielt wie letzte Woche in NEWS geschildert - nur liegen jetzt alle Details vor.

  • Die Vorbereitung für Goldis Einbürgerung ins Serben-Land lief seit Dienstag, den 25. November, auf Hochtouren.
  • Am Dienstag begannen die beiden jugoslawischen Vertreter von Goldis Sponsorfirma „Red Bull“, Slobodan Zivojinovic und Cedomir Soskic, mit den Vorbereitungen für die Ausstellung des Reisepasses. Man überzeugte den Präsidenten des jugoslawischen Skiverbandes, Slobodan Sarenac (der das staatliche Handelsimperium Interexport betreibt), Goldi als neuen Star ins Jugo-Skiteam aufzunehmen. Im Gegenzug verpflichtete sich Red Bull zu einer großzügigen Sponsorleistung und zu einer Garantie, die Ausfallhaftung für jene 180.000 Schilling Subvention und jene 200 Trainingstage in Österreich zu übernehmen, die der Mini-Skiverband derzeit von der FIS als „Entwicklungshilfe“ erhält.
  • Mittwoch, den 26. November wurden Innenminister, Sportminister und sogar der Bruder des Staatspräsidenten Milosevic eingeschaltet, um Goldi die Jugo-Staatsbürgerschaft und den dazugehörigen Reisepass noch in derselben Woche zu genehmigen, damit der Neo-Serbe am Wochenende beim ersten Springen in LilIehammer an den Start gehen kann.
  • Am selben Tag flog Goldi samt Manager Federer und Anwaltsberater in einem Privatflieger von Gernot Langes - bezahlt von Red Bull - in Belgrad ein.
  • Am Donnerstag, den 27. November, absolvierte Goldi dann persönlich alle Behördenwege.
  • Er wurde zunächst im Blitzverfahren Mitglied des Skiklubs „Durmitor“ in Zabljak.
  • Er meldete sich sodann bei der Belgrader Polizei unter der Adresse „Danila Lekica 71“ in „Novi Beograd“ als neuem Wohnsitz an. Die Danila Lekica ist eine kleine Straße im Villenviertel jenseits der Save. Unter Goldis neuer Adresse residiert, so ergaben NEWS-Recherchen, der jugoslawische Vertreter von Hauptsponsor Red Bull: der Ex-Tennisstar Slobodan Zivojinovic.
  • Anschließend ging Goldi samt Begleitern auf die Passstelle der Stadtpolizei in der Ljemontova Ulica. Dort unterfertigte er zunächst die Staatsbürgerschaftsurkunden, unterschrieb dann Pass und Personalausweis – und erhielt beide Dokumente vor mehreren Zeugen ausgehändigt.
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 © News

"Um 17:30 Uhr ausgehändigt

Ein Schriftstück der Passstelle in Belgrad hält eindeutig fest: Goldberger erhielt „am Donnerstag, den 27. November 1997, um 17.30 Uhr“ - das ist übrigens eineinhalb Stunden nach Dienstschluss, eine für Belgrad ans Sensationelle grenzende VIP-Behandlung - sowohl Pass als auch Personalausweis „ausgehändigt“.

Goldi hat die Übergabe beider Dokumente unterschrieben. Laut Protokoll verließ Goldi mit Pass und Personalausweis um 17.45 Uhr das Polizeigebäude und erschien um 18 Uhr bei einer Pressekonferenz seines Sponsors Red Bull in dessen Büro.

Während mehrere Journalisten auf den Beginn der Pressekonferenz warteten, unterhielten sich Goldi und sein Manager Federer - sichtlich im Glauben, dass keiner der Anwesenden Deutsch spricht - darüber, ob sie den Besitz des Passes schon bekanntgeben sollten. Man entschied sich, Stillschweigen zu bewahren.

Die Groteske

Nun nahm die goldige Operette ihren Lauf:

  • Bei der Pressekonferenz am 27. November in Belgrad nahm Goldi wie vereinbart mit keinem Wort auf seine eben erhaltene Staatsbürgerschaft Bezug – sprach nur davon, dass „die Weichen für eine Lizenz vom jugoslawischen Ski-Verband gestellt“ sind.
  • Doch schon am folgenden Sonntag- als Goldi mit dem Privatjet von Red Bull beim Weltcup-Springen von Lillehammer einflog - hielt sich der naive Blonde nicht mehr an die Abmachung. Vor Dutzenden Reportern verkündete er im Zielraum: „Ich bin bereits jugoslawischer Staatsbürger und schon im Besitz eines jugoslawischen Passes.“
  • Ab Montag folgte in Österreich die kalte Dusche: Zuerst musste Goldi erfahren, dass sein Jugo-Abenteuer auf die FIS keinen Eindruck macht und ihm der Internationale Skiverband keine Starterlaubnis für Jugoslawien erteilen will.
  • Dann erfuhr Goldi auch, dass die österreichische Bürokratie viel komplizierter ist, als er, sein Manager und sein Anwalt angenommen hatten.

Zwar hatten die jugoslawische Behörden auf Goldis Wunsch ohne Probleme einer „Doppelstaatsbürgerschaft“ zugestimmt und ihm einen jugoslawischen Pass verliehen, ohne auf die Kündigung seiner österreichischen Staatsbürgerschaft zu bestehen - doch zu Hause sah alles anders aus.

Keine Chance auf Asyl

Via Radio richtete ihm der zuständige Landesrat Christoph Leitl aus, dass der Besitz eines jugoslawischen Reisepasses „automatisch“ den Verlust der österreichischen Staatsbürgerschaft bedeute, dass er als Jugoslawe in Oberösterreich keine Aufenthaltsgenehmigung erhalten könne, weil das Kontingent restlos ausgeschöpft sei, dass einer Doppelstaatsbürgerschaft sein Drogenverfahren entgegenstünde - dass Goldi Österreich somit wohl verlassen müsse. Leitl gnädig: „Eine Schubhaft scheint nicht nötig!“

Bei Lektüre des Staatsbürgerschaftsgesetzes schwante Goldi und seinen Beratern daraufhin Böses - der Adler, der gerade erst in Belgrad gelandet war, trat den überstürzten Rückzug an. Zuerst via News, dann gegenüber Landeshauptmann Pühringer und Landesrat Leitl persönlich dementierte Goldis Manager
den Erhalt des Reisepasses.

Ob Goldberger den Pass, den er am 27. November übergeben bekam, mittlerweile verbrannt, verloren oder nur im Safe seines Anwaltes hinterlegt hat - was Insider vermuten - , ist vorerst nicht eruierbar. Sowohl Goldis Manager Federer als auch sein Anwalt Ratschiller wollten zu den neuen, von News recherchierten Fakten Dienstag „nicht Stellung nehmen“.

Nimmt Belgrad Pass zurück?

Sehr wohl nachvollziehbar ist aber, dass Goldi und seine Berater seit letzter Woche in Belgrad
bemüht sind, Jugo-Pass und Jugo-Staatsbürgerschaft wieder rückgängig zu machen - oder sie zumindest so lange „ruhend zu stellen“, bis die FIS dem jugoslawischen Skiverband die Erlaubnis für Goldis Start erteilt hat.

Mehrere Stellen in Belgrad bestätigten gegenüber News, dass „im Auftrag Goldbergers“ in den letzten Tagen vorgefühlt wurde, ob die Serben Goldis Pass „notfalls" wieder zurücknehmen würden. Jedenfalls schalten die offiziellen Stellen, die bisher bei der Nennung des Namens Goldberger nahezu euphorisch waren, plötzlich auf höchste Vorsicht.

Der Vizepräsident des Jugo-Skiverbandes, Rastko Cukic, zog am Montag seine Einwilligung zu einem News-Interview sogar wieder zurück: "Machen wir es dem sympathischen Andi Goldberger nicht noch schwerer, als er es ohnehin schon hat..."

Denn Goldi sitzt zwischen allen Stühlen: Auch als Jugoslawe will die FIS Goldi ein Jahr sperren - Goldi könnte also 1998 weder springen noch in Österreich leben. Im Extremfall müsste er sogar in Serbien zum Militär.

Tatsächlich wird das Bekanntwerden der Tatsache, dass Goldi seinen jugoslawischen Pass am 27. November mit Unterschrift übernommen hat, für den einstigen Helden der Nation dramatische Konsequenzen haben.

Für Innenminister Schlögl ist die Sachlage klar: "Wenn ein von Goldberger unterschriebener Pass auftaucht, ist er eindeutig jugoslawischer Staatsbürger und hat offiziell eindeutig seine österreichische Staatsbürgerschaft verloren. So ist das leider!"

Und selbst der Goldi goldig gesonnene Landesrat Leitl meint: "Wenn es Zeugen oder Beweise gibt, dass er den Pass übernommen hat, ist er jugoslawischer Staatsbürger - dann setzen sich die Verwaltungsbehörden in Gang!"

Der Lauf der Dinge

  • Sobald klar ist, dass Goldberger einen jugoslawischen Pass besitzt - wohl am Tag des Erscheinens dieses News - , wird er von den oberösterreichischen Behörden aufgefordert werden, Österreich zu verlassen.
  • Goldi muss sich dann bei der österreichischen Botschaft seines neuen Wohnsitzes Belgrad ein Touristen-Visum für Österreich in den Jugo-Pass stempeln lassen. Dieses Visum würde ihm für die nächsten sechs Monate den Aufenthalt in Österreich erlauben und ist normalerweise problemlos zu erhalten. Für Goldi könnte aber das Touristen-Visum schon zur Zitterpartie werden - noch ist nämlich nicht klar, wie die von ihm ohne Verhandlung akzeptierte Kokain-Geldstrafe gewertet wird. Wertet sie die Botschaft als Suchtgift-Vorstrafe, kann Goldi nicht mehr nach Österreich zurück.

Wird Goldi die Suchtgiftstrafe nicht nachgetragen - eine Frage, auf die derzeit weder Innenministerium noch Landesregierung eine Antwort wissen -, stehen ihm nach Erteilung des Touristen- Visums zwei Wege zurück nach Österreich offen:

  • Goldi kann - wenn er den Jugo-Pass behalten will – eine Doppelstaatsbürgerschaft beantragen, die das Land Oberösterreich befürworten und der Ministerrat beschließen müsste. Expertenmeinung: "Außer dem Suchtgiftdelikt steht der Doppelstaatsbürgerschaft nichts im Wege..."
  • Goldi kann aber - wenn er die Jugo-Staatsbürgerschaft zurücklegen will (und kann, denn der Pass gilt zehn Jahre, bis 2007) - auch einen Antrag auf „Wiedereinbringung" seiner österreichischen Staatsbürgerschaft stellen. Darauf hat er, laut Landesrat Leitl, einen Rechtsanspruch - der Weg zurück wäre also offen.

Goldi hat also nur eine Chance: Er müsste einbekennen, „einem Missverständnis“ aufgesessen zu sein, er müsste die Serben überzeugen, dass seine Jugo-Staatsbürgerschaft wieder aufgelöst wird - und er müsste sich vom Land Oberösterreich per „Wiedereinbringung“ eine neue österreichische Staatsbürgerschaft zurückholen (Leitl: "Das geht innerhalb weniger Tage, wenn er sein Dilemma geklärt hat...").

Tatsächlich baut ihm das Land Oberösterreich goldige Brücken. Zurück in die wahre Heimat, aber auch zurück zum ÖSV.

Im Vorfeld des Weltcupspringens in Villach am Montag dieser Woche waren erste Gerüchte aufgetaucht, dass sich auch der Skiverband mit dem "verlorenen Sohn" doch noch einmal an den Tisch setzen will. Einzige Bedingung: Goldberger trennt sich ohne Wenn und Aber sowohl von seinem Manager Federer als auch von seinem Privattrainer Heinz Koch und kehrt als "reumütiger Sünder" in den Schoß des Verbandes zurück.

Toni Innauer, ÖSV-Direktor für den Nordischen Skisport: „Den ersten Schritt kann nur Goldberger selbst setzen. Er muss eindeutig zu erkennen geben, dass er gescheiter geworden ist. Und er muss signalisieren, dass er sich von seinem ganzen Betreuerstab trennen will.“

Politische Interventionen

Warum der Skiverband trotz einer laufenden gerichtlichen Auseinandersetzung vor dem Arbeitsgericht Ried/Innkreis und trotz wiederholt fehlgeschlagener Verhandlungen (in die im Sommer sogar Bundeskanzler Viktor Klima eingeschaltet worden war) plötzlich gesprächsbereit ist, darüber kann nur spekuliert werden.

Fest steht, dass die Interventionsmaschinerie der Politik seit Goldis Serben-Abenteuer auf Hochtouren läuft. Auch wenn ÖSV-Präsident Schröcksnadel im Interview mit News heftig dementiert: „Wir stehen unter keinem Druck von irgendeiner Seite. Und wir werden uns auch in Zukunft nicht unter Druck setzen lassen.“

Andererseits musste Goldberger selbst bitter zur Kenntnis nehmen, dass er nur als Mitglied des ÖSV-Teams in dieser Olympiasaison die Lizenz zum Springen bekommt. Wechselt er ohne Zustimmung des ÖSV den Verband, dann muss er mindestens ein Jahr Stehzeit abwarten. Denn für die FIS zählt die Einstweilige Verfügung des Rieder Richters nicht, wie FIS-Generalsekretär Gianfranco Kasper bereits mehrfach verlauten ließ.

Hoffen auf Weihnachtsamnestie

Noch schlimmer für Goldi: Der Internationale Skiverband ist wild entschlossen, nach einem Verbandswechsel das Disziplinarverfahren gegen Goldberger neu aufzurollen. FIS-General Kasper: „Durch seinen Austritt aus dem ÖSV hat er die Sanktionen außer Kraft gesetzt. Weil Kokain auf unserer Dopingliste steht, müsste die FIS selbst aktiv werden.“

Das Urteil des ÖSV-Disziplinargerichts (sechs Monate Wettkampfsperre, 100.000 Schilling Geldstrafe) könnte sich auch bei der „Rückholaktion“ Goldbergers noch als Bumerang erweisen. Denn sobald Goldi wieder ÖSV-Mitglied ist, lebt die Sperre automatisch wieder auf. Streng verbandsrechtlich gesehen, müsste er zunächst die Sperre „absitzen“, bevor er wieder über einen olympischen Bakken geht.

Bleibt nur noch die Möglichkeit einer Weihnachtsamnestie, damit der „Goldi der Nation“ bei der Vierschanzentournee doch für die österreichischen Farben springen kann.

Kommentare

Mit Facebook verbindenTavingtonSa., 23. Mai. 2015 10:30melden

der jukic sagte auch, dass er genug hat von leute die nicht für, sondern von dem sport leben. in österreich läuft etwas schief. olympia2016 wird wieder eine blamage sein für österreich. echt zum schämen. warum sind die ungar immer so erfolgreich?

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