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Ökostrom: Grüner Strom als Alternative

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Ökostrom

©Elke Mayr
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Um den Klimawandel zu begrenzen, muss die Energiewende schneller gelingen, als viele denken. Der Stromverbrauch ist dabei ein zentrales Thema. Und hier sind wir in Österreich der Lösung des Problems viel näher als bei den Themen Heizen oder Mobilität. Der Anteil von Ökostrom aus inländischer Erzeugung lag 2018 schon bei 73 Prozent.

Was ist Ökostrom?

Als Ökostrom bezeichnet man Strom, der zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien stammt, also von Wasser- und Windkraft erzeugt wird. Auch Strom aus Photovoltaik-Anlagen und Biogaskraftwerken ist Grüner Strom. Er darf keinen Strom aus fossilen Energieträgern oder Kernenergie enthalten. Österreich hat sich vorgenommen, bis 2030 vollkommen auf Ökostrom umzusteigen. Den hohen Anteil an Grünem Strom, den Österreich bereits hat, verdankt es vor allem den großen Wasserkraftwerken. Damit man die Ökologisierungsziele erreicht, muss man vor allem Wind- und Solarkraftwerke ausbauen.

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Um die Ökologisierungsziele zu erreichen, muss man vor allem Wind- und Solarkraftwerke ausbauen

 © Elke Mayr

So weit, so gut. Tatsache ist, dass der Strom aus der Steckdose ein Mix ist, denn Ökostrom wird in die Stromnetze eingespeist, genau wie konventionell erzeugter. Ein eigenes Stromnetz für Ökostrom gibt es nicht. Auf jeder Stromrechnung findet der Konsument aber die Stromzusammensetzung, die sein Energieunternehmen zur Verfügung stellt. Man kann also relativ einfach sehen, woher der eigene Anbieter den Strom bezieht. Die Energieunternehmen müssen mittels Herkunftsnachweisen transparent machen, wie sich ihr Strom zusammensetzt. Auch, ob der Strom im In- oder Ausland erzeugt wurde, muss ausgewiesen werden. Der Konsument hat also einen ziemlich genauen Überblick, woher der Strom seines Anbieters kommt (was übrigens ziemlich einzigartig in Europa ist). Man kann seine Wahl also auf Basis konkreter Informationen treffen.

Ist Atomkraft eine Alternative?

Im Moment – durch die Diskussionen über die Abhängigkeit von Russland und fossilen Energieträgern generell – kommt die Atomkraft wieder ins Spiel. Da bei Atomkraft keine fossilen Brennstoffe benötigt werden, sehen sie manche als Alternative. Tatsächlich ist Atomstrom unglaublich teuer, würde es Kostenwahrheit und nicht unglaublich hohe Förderungen geben. Von der potenziellen Gefahr, die frühere Atomkatastrophen bewiesen haben, einmal ganz zu schweigen. Eine ökologische Alternative kann Atomkraft folglich nicht sein.

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Eine ökologisch verträgliche Alternative ist Atomkraft nicht

 © Elke Mayr

Was bringt der Umstieg auf Ökostrom?

Um eine Kilowattstunde Strom zu erzeugen, werden bei herkömmlichen Anbietern 522 g CO2 ausgestoßen – bei Ökostrom gar keines. Ein Drei-Personen-Haushalt kann also durch den Wechsel zu einem Ökostromanbieter fast zwei Tonnen CO2 im Jahr einsparen. Bei fast vier Millionen Haushalten in Österreich ergibt sich dadurch ein enormes Einsparungspotenzial. Und je mehr Menschen auf Grünen Strom umstiegen, umso höher wird automatisch der Anteil von sauberer Energie im Stromnetz. Es ist also eine Win-win-Strategie.

Wie viel kostet Ökostrom?

Immer wieder hört man, dass Ökostrom viel teurer ist als konventionell erzeugte Energie. Das stimmt heute nicht mehr. Grundsätzlich muss man bei der Stromrechnung immer die Leitungskosten, die Steuern und Gebühren und die Kosten für den tatsächlich verbrauchten Strom voneinander trennen. Die Punkte eins und zwei sind für jede Stromart gleich. Nur rund 43 Prozent betragen die Kosten für den Stromverbrauch. Dank der inländischen Erzeugung und der Einkaufsbedingungen der Ökostrom-Unternehmen kommt Grüner Strom mittlerweile oft sogar günstiger.

Einen ausführlichen Überblick über die Kosten der einzelnen Anbieter kann man sich auf www.e-control.at verschaffen. Dort erhält man mit wenigen Mausklicks eine Liste mit den unterschiedlichen Unternehmen. Diese kann man dann auch nach Ökostrom oder Strom aus Österreich filtern und so den richtigen Anbieter für die eigenen Vorstellungen und Bedürfnisse finden.

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Ökostrom ist nicht teurer als konventionell erzeugter Strom

 © iStockphoto.com

Der Pferdefuß im Moment ist leider die Tatsache, dass Strom gerade massiv teurer geworden ist und derzeit niemand sagen kann, in welche Richtung sich die Preise entwickeln werden. Die Österreichische Energieagentur, die die Großhandelspreise ständig kontrolliert, geht davon aus, dass sich der Österreichische Strompreisindex (ÖSPI) im Mai 2022 gegenüber dem Vormonat um 19,6 Prozent erhöhen wird. Im Vergleich zum Mai des Vorjahres 2021 liegt der ÖSPI um 205,4 Prozent höher. Eine Entwarnung ist also kurzfristig eher nicht zu erwarten.

Einen bestehenden Tarif derzeit zu wechseln kommt auf jeden Fall teurer

Einen bestehenden Tarif derzeit zu wechseln kommt auf jeden Fall teurer. Vom rein finanziellen Standpunkt aus kann man leider nur dazu raten, die Entwicklungen abzuwarten. Wer mehr für die Umwelt tun möchte, kann natürlich jederzeit wechseln.

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Da auch die heimischen Ökostrom-Produzenten zum Teil auf die internationalen Strombörsen angewiesen sind, steigen damit auch ihre Erzeugerpreise. Und diesen Zukäufen (zur Eigenproduktion) sind die Teuerungen zu verdanken. Denn hier bestimmt ein Strommix den Preis und der enthält leider immer noch zu viel Abhängigkeit von fossilen Energieträgern. Ein weiterer Ausbau von Ökostromanlagen und damit der Erneuerbaren Energie ist also auch für Versorgungssicherheit, Preisstabilität und Abbau von Abhängigkeiten unumgänglich. Ein schneller Ausbau würde so zu sinkenden Strompreisen führen.

Wie finde ich den richtigen Anbieter?

Den passenden Anbieter zu finden ist eigentlich recht einfach. Das Österreichische Umweltzeichen kennzeichnet Anbieter, die zu 100 Prozent frei von Atomstrom oder Strom aus fossilen Quellen sind. Außerdem sind die Träger des Umweltzeichens dazu verpflichtet, in den Ausbau von Ökostrom zu investieren. Damit ist man auf der sicheren Seite. Es stellt sozusagen einen Goldstandard für Grünen Strom und dessen weiteren Ausbau dar. Eine Liste der aktuellen Umweltzeichenträger findet man unter www.umweltzeichen.at. Derzeit sind das:

Abgesehen von diesen Trägern des Österreichischen Umweltzeichens gibt es noch viele andere Ökostrom-Anbieter. Sie findet man über den Tarifvergleich der E-Control. Ein Vergleich zeigt übrigens, dass die billigsten Stromanbieter derzeit fast ausnahmslos Grünen Strom anbieten. Neben dem Preis und der Stromart sollte man aber auch auf die Nebenbedingungen beim Wechseln achten: Hat der Tarif eine Preisgarantie? Gibt es zusätzliche Rabatte? Oder zahlt sich die Anschaffung einer eigenen Photovoltaik-Anlage aus? Diese Bedingungen sollte man genau prüfen, bevor man sich für einen neuen Anbieter und einen neuen Tarif entscheidet.

Wie funktioniert der Anbieterwechsel?

Hat man sich für einen neuen Stromanbieter entschieden, muss man nur noch umsteigen. Das ist bei vielen Unternehmen ganz einfach. Online geht der Umstieg relativ schnell – wenn man alle Unterlagen und alle Daten des alten Vertrags bei der Hand hat. Denn auch hier gilt: Je genauer man den Antrag ausfüllt, desto weniger Nachfragen gibt es und umso schneller funktioniert die Umstellung. Eine Unterbrechung der Stromversorgung muss man in der Regel nicht fürchten, denn die Unternehmen sorgen dafür, dass alles rechtzeitig in die Wege geleitet wird.

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