Was ist die NATO? Welche Staaten sind Mitglieder und wie viele Soldatinnen und Soldaten hat das Militärbündnis?
Was ist die NATO?
Der NATO ist die mächtigste Militärallianz der Welt. Die "Organisation des Nordatlantikpakts" (NATO) wurde am 4. April 1949 in Washington von zunächst zwölf Staaten gegründet. Laut NATO-Vertrag wird ein Angriff auf ein einzelnes Bündnisland als Angriff auf die gesamte Allianz betrachtet. Alle NATO-Mitglieder sind so zum militärischen Beistand verpflichtet.
Wie und wann entstand die NATO?
Die NATO entstand 1949 aus Furcht vor einer Expansion der kommunistischen Sowjetunion.
Welche Staaten sind 2022 NATO-Mitglieder?
Mitglieder der NATO sind:
seit 1949 (Gründungsmitglieder):
Belgien
Dänemark
Frankreich
Island
Italien
Kanada
Luxemburg
Niederlande
Norwegen
Portugal
Großbritannien
USA
seit 1952
Griechenland
Türkei
seit 1955
Deutschland
seit 1982
Spanien
seit 1999
Polen
Tschechien
Ungarn
seit 2004
Bulgarien
Estland
Lettland
Litauen
Rumänien
Slowakei
Slowenien
seit 2009
Albanien
Kroatien
seit 2017
Montenegro
seit 2020
Nordmazedonien
Österreich ist als neutraler Staat nicht NATO-Mitglied.
Ursprünglich gehörten dem Bündnis zwölf Länder an. Heute sind es 30, darunter neun aus dem früheren Machtbereich Moskaus. Polen, Tschechien und Ungarn traten 1999 als erste Mitglieder des ehemaligen Warschauer Pakts bei. Inzwischen zahlreiche osteuropäische Staaten dem Verteidigungsbündnis beigetreten. Zu viele -wenn es nach Putin ginge.
NATO-Beitritt: Wie kann ein Land dem Bündnis beitreten?
Die derzeit 30 Mitglieder können andere europäische Staaten zum Beitritt einladen. Voraussetzung für einen Beitritt ist, dass ein Land sich an demokratische Werte hält und zur euro-atlantischen Sicherheit beiträgt. Die Länder mit einer erhaltenen Einladung bekommen einen Aktionsplan, in dem sie beraten werden und es werden Beitrittsgespräche geführt. Um endgültig beizutreten, müssen alle NATO-Mitglieder zustimmen.
Wer ist der Chef der NATO?
Die zivile Zentrale der Allianz ist in Brüssel. Oberstes Entscheidungsgremium ist der Nordatlantikrat mit Generalsekretär Jens Stoltenberg an der Spitze. Der NATO-Oberbefehlshaber ist Tod D. Wolters. Als Supreme Allied Commander Europe sitzt Wolters im militärischen Hauptquartier Shape im belgischen Mons und ist für die Planung und Ausführung von Bündniseinsätzen verantwortlich. Neben Wolters gibt es mit André Lanata noch einen zweiten Oberbefehlshaber bei der NATO. Der Franzose führt das Alliierte Kommando für Fragen der Umgestaltung (ACT) in Norfolk (USA).
Was ist die Hauptaufgabe der NATO?
Nach dem Ende der Ost-West-Konfrontation 1989/1990 änderte sich die sicherheitspolitische Lage und damit auch die Aufgabe der NATO. Zur alten Kernaufgabe der Verteidigung des Bündnisgebietes kam die Abwehr von neuen globalen Bedrohungen wie dem Terrorismus sowie vor allem auch die Stärkung der Sicherheit auf politischem, wirtschaftlichem und militärischem Gebiet. In Friedenszeiten ist eine wichtige Aufgabe der NATO die Sicherung dieses Friedens und die Bewältigung von Krisen und Unterstützung der Vereinten Nationen (UN) und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).
Wieviele Soldaten und Soldatinnen hat die NATO?
In den Streitkräften der NATO-Mitgliedsländer dienen laut statista.com im Jahr 2021 rund 3,3 Millionen Soldaten und Soldatinnen. Davon entfallen über 1,35 Millionen auf die USA. Das zweitstärkste Kontingent stellt die Türkei mit gut 445.400 Soldaten. Frankreich stellt in etwa 208.000 Soldatinnen und Soldaten und Deutschland hat etwa 189.100 Männer und Frauen unter Waffen. Island unterhält als einziges NATO-Land keine Streitkräfte, sondern nur eine kleine Küstenwache.
Die NATO und Warschauer Pakt
Nach dem Zweiten Weltkrieg führte der Konflikt der Supermächte USA und Sowjetunion zur Bildung von zwei feindlichen Machtblöcken. Als Reaktion auf die NATO-Gründung einigten sich am 14. Mai 1955 unter Moskaus Führung acht osteuropäische Staaten auf den "Warschauer Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand". Darin verpflichteten sich die Mitglieder dieses "Warschauer Pakt" genannten Bündnisses bei einem bewaffneten Überfall dem Angegriffenen auch mit militärischen Mitteln Beistand zu leisten. Diese Zwangsgemeinschaft zerbrach im Jahr 1991 - die NATO blieb jedoch bestehen und ist immer noch das Feindbild Russlands unter Wladimir Putin.