Muslimischer Feiertag auch in Österreich?

Von den insgesamt 8.774.786 in Österreich lebenden Menschen sind 5,16 Millionen katholisch. Das sind knapp 59 Prozent. Muslime machen laut den vorliegenden Schätzungen mit ca. 700.000 Personen rund acht Prozent der Bevölkerung aus. Aber auch die orthodoxen Christen zählen mit ihren verschiedenen Kirchen insgesamt 500.000 Zugehörige und damit mehr als die evangelischen Kirchen mit zuletzt 302.964 Mitgliedern. Mit 15.000 leben nur mehr wenige Juden in Österreich.

Ein nicht-katholischer Feiertag

Feiertage gibt es hierzulande insgesamt 13 an der Zahl, davon drei weltliche und ganze zehn katholische (plus je einen Feiertag für jedes Bundesland zum Festtag des jeweiligen Landespatrons). Für Angehörige der evangelischen Kirchen AB und HB, der altkatholischen und der Methodisten-Kirche gibt es zusätzlich noch den Karfreitag frei. Geregelt sind diese im Feiertagsruhegesetz von 1957.

Weder für die orthodoxen Christen noch für Muslime gibt es hierzulande Feiertage. Bereits mehrmals hat die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) jedoch den Wunsch nach eigenen Feiertagen geäußert, welche auch eine Integrationsmaßnahme darstellen würden. Dabei könnte es sich auch um unbezahlten Urlaub handeln.

Das neue Islamgesetz, das 2015 beschlossen wurde, sagt zwar, „islamischen Feiertagen wird der Schutz des Staates gewährleistet“, dennoch hat dies arbeitsrechtlich keine Auswirkungen, da es keine Verankerung im Feiertagsruhegesetz sowie diversen Kollektivverträgen gibt. Aber die Aufzählung dieser Feiertage bietet eine Basis für Verhandlungen. Es handelt sich um drei konkrete Tage, das Ramadanfest, das Pilger-Opferfest und Aschura, die irgendwann einmal gesetzlich verankert werden könnten.