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Son Bunyola: Wenn Träume wahr werden

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Son Bunyola Hotel & Villas
©Bild: Son Bunyola Hotel & Villas
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Seit 1994 träumte Milliardär Richard Branson davon, das historische Landgut Son Bunyola an der Nordwestküste von Mallorca in das exklusivste Hotel des Mittelmeeres zu verwandeln. Nach 30 Jahren ist sein Traum nun endlich Wirklichkeit geworden. Gäste erwartet auf dem weitläufigen Anwesen eine luxuriöse Oase eingebettet in unberührte Natur.

Der Chef war vor drei Tagen da. Gewohnt hat Sir Richard Branson dort, wo er immer wohnt, wenn er auf Mallorca ist: in der Villa Sa Terra Rotja. Das Steinhaus mit vier Schlaf- und Badezimmern, Pool und Panoramablick steht inmitten eines 1.300 Hektar großen Landguts nahe dem hübschen Bergdorf Banyalbufar an der Nordwestküste Mallorcas. Es ist Bransons Landgut Son Bunyola. Die Berge der Tramuntana, immerhin UNESCO-Welterbe, sind zum Greifen nah. Das Mittelmeer mit einer fünf Kilometer langen, spektakulären Küstenlinie auch.

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© Son Bunyola Hotel & Villas

DETAILVERLIEBT. Das Herrenhaus aus dem 16. Jahrhundert wurde restauriert und beherbergt nun 27 Zimmer und Suiten. Ein neuer, 28 Meter langer Pool ergänzt das Anwesen

Bereits 1994 hatte sich der britische Unternehmer und Gründer des Mischkonzerns Virgin Group in das idyllisch gelegene riesige Grundstück mit seinen terrassenförmig angelegten Weinhängen, hundert Jahre alten Olivenhainen, Mandel-, Zitrus- und Feigenbäumen und einem mittendrin stehenden weißen Herrenhaus aus dem 16. Jahrhundert verliebt. Seine Idee damals wie heute: genau hier eines der luxuriösesten Hotel des Mittelmeeres zu bauen.

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© News

UNBERÜHRT. Das Landgut Son Bunyola liegt inmitten der majestätischen Tramuntana-Berge nahe dem malerischen Bergdorf Banyalbufar

30 Jahre Geduldspiel

Doch für diesen Traum musste der 73-Jährige, der laut „Forbes“-Liste 2,6 Milliarden US-Dollar schwer ist, viel Geduld mitbringen. Denn Branson hatte die Rechnung ohne die Inselregierung gemacht. Die konnte seinen damaligen Bauplänen nämlich nichts abgewinnen. Also verkaufte der Milliardär, der eine Reihe von einzigartigen Hotels weltweit besitzt, 2002 wieder, um schließlich 2015 neuerlich zuzuschlagen – diesmal ganz ohne Streitigkeiten mit den Behörden. „Ich liebe Mallorca, ich bin viele Jahre hierhergekommen, seitdem ich ein Kind war“, erzählte er bei der Eröffnung seines Luxushotels Son Bunyola vor einem Jahr. „Es ist schön, dass Träume manchmal doch wahr werden.“

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© Son Bunyola Hotel & Villas
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© Son Bunyola Hotel & Villas

Aus dem Träumen und Staunen kommen auch die Gäste der 27 Zimmer und Suiten (Zimmerpreis ab 600 Euro pro Nacht) und drei Villen nicht, denn schließlich wurde alles bis ins kleinste Detail rekonstruiert und restauriert: Die historische Olivenmühle blieb ebenso erhalten wie Wand- und Bodenfliesen, das Treppenhaus, Holzbalkendecken und Steinbögen, der Brunnen und der Altar aus der einstigen Kapelle. Im mittelalterlichen Verteidigungsturm von damals ist heute eine Suite untergebracht. Neu ist der Pool mit atemberaubendem Meerblick. Luxuriös sind seine Ausmaße: 28 Meter.

Detailverliebt und naturverbunden

Detailverliebt ist auch die Zimmereinrichtung: handgewebte faustdicke Wollteppiche im Badezimmer, handbestickte Leinenservietten und handgefertigte Schokolade mit Orangenstücken aus dem Orangental Soller in der üppig bestückten Inklusive-Minibar. Ein Strohhut und typisch mallorquinische Schlapfen für den Pool liegen ebenfalls bereit. Es gibt viel Glas, Stein und Holz – und kaum Plastik. Auf den Tisch kommt all das, was die Natur des Landguts hergibt: Feigen, Mandeln, Olivenöl und Honig von den hauseigenen Bienen. Ab 2025 soll aus den Trauben der auf 2,5 Hektar neu gepflanzten Weinreben der erste Hauswein produziert werden.

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© Son Bunyola Hotel & Villas
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© Kathrin Gulnerits

EMPFEHLENSWERT. Die Wanderung mit Blick über das Meer zum benachbarten Bergdorf Banyalbufar mit zahlreichen Restaurants und Tapasbars dauert etwa 50 Minuten und ist besonders zum Sonnenuntergang empfehlenswert

Wer nicht will, muss Son Bunyola nicht verlassen. Zahlreiche Wander- und Radwege führen quasi direkt von der Hotellobby bergauf und bergab durch das Gelände – vorbei an Schafen, Ziegen und Eseln. Wer nicht zu Fuß gehen will, kann sich ein Fahrrad nehmen –wahlweise ein Mountainbike oder eines mit Körbchen für das Picknick am Felsstrand, der 20 Minuten entfernt liegt. Von hier starten im Sommer die Kajaktouren entlang der atemberaubenden Küste. Apropos Küste: Knapp 50 Minuten dauert die Wanderung mit Blick über das Meer in das Nachbardorf Banyalbufar. Zum Sonnenuntergang eine absolute Empfehlung. Ebenso die Terrasse des Hostal Baronia mit kulinarisch solider Hausmannskost. Nichts Besonderes, aber der Star ist ohnehin die Sonne, die hier erste Reihe fußfrei ins Meer versinkt. Für den Rückweg schickt das Hotel einen Fahrer. Auch das gehört zum Urlaubstraum dazu.

MALLORCA
Milliardäre und ihre Hotels

Sie sind reich. Sehr reich sogar. Und sie haben ein Faible für Mallorca. Die Rede ist von dem Deutschen Klaus-Michael Kühne, dem Franzosen Bernard Arnault und dem Briten Sir Richard Branson. Alle drei eint, dass sie sich auf der Mittelmeerinsel mit einem Luxushotelprojekt im Tramuntana-Gebirge im Nordwesten der Insel verewigt haben. Arnault, CEO der Luxusgütergruppe LVMH und zugleich reichster Mann der Welt, ist beispielsweise Besitzer des Fünf-Sterne-Hotels La Residencia in Mallorcas Bergdorf Deià. Das Anwesen gehörte einst Richard Branson, der im Vorjahr 23 Kilometer von Deià entfernt sein Luxushotel Son Bunyola eröffnete. 2010 kaufte Klaus-Michael Kühne, Mehrheitseigentümer des Logistikdienstleisters Kühne + Nagel International AG, ein altes, verfallenes Schloss aus dem 19. Jahrhundert auf einem 132 Hektar großen Anwesen im Dorf Es Capdella, das er mit viel Aufwand renovierte und im Mai 2013 als Fünf-Sterne-Hotel Castell Son Claret mit 43 Zimmern und Suiten eröffnete.

62 Millionen Euro. Unter die Hotelbesitzer ist auch Amancio Ortega, Gründer der Modekette Zara, gegangen. Seit Dezember 2023 besitzt der reichste Spanier in Palmas Altstadt zwei luxuriöse Boutiquehotels – das Concepció by Nobis sowie das Nobis Palma, einst ein maurischer Palast. Laut Medienberichten flossen dafür 35 Millionen Euro an eine schwedische Firmengruppe. Ein prächtiges Anwesen hat sich im Vorjahr auch der norwegische Tycoon Ivar Tollefsen zugelegt. Die Festungsanlage Sa Fortalesa bei Port de Pollença ist kein Hotel, aber bei Prominentenhochzeiten beliebt und gilt als eine der teuersten Immobilien der Insel. Tollefsen blätterte umgerechnet rund 62 Millionen Euro hin.

Dieser Beitrag ist ursprünglich in der News-Printausgabe Nr. 18/2024 erschienen.

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