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Was macht eigentlich Lizzi Engstler?

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Lizzi Engstler

Lizzi Engstler

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Sie begleitet Österreich seit vielen Jahren, sie ist ein Gesicht, das man kennt. Elisabeth Engstler, besser bekannt als Lizzi Engstler. Sie sang beim Song Contest, moderierte den Wurlitzer und führte durch diverse ORF-Sendungen. Wie sieht die stets sonnige Kärntnerin ihre Karriere im Rückblick? Und was macht Lizzi Engstler eigentlich heute?

Steckbrief Lizzi Engstler

  • Name: Elisabeth "Lizzi" Engstler

  • Geboren: Am 6. Mai 1960 in Villach

  • Sternzeichen: Stier

  • Beruf: Moderatorin, Musicaldarstellerin, Sängerin

  • Hits: "Sonntag", "Lonely"

  • Kinder: Tochter Amelie (*2001)

Sie zählt eigentlich schon zu den Urgesteinen des ORF: Seit über 30 Jahren flimmert Lizzi Engstler über die Bildschirme der ÖsterreicherInnen, das ist mehr als ihr halbes eigenes Leben. Dabei kommt Lizzi, geborene Elisabeth, Engstler eigentlich ganz woanders her. Sie wurde im familieneigenen Seehotel Engstler in Velden am Wörthersee groß und wuchs dort nach dem frühen Tod ihrer Mutter mit ihrem Vater, einem Arzt, auf.

Lizzi Engstler: Quasi-Einzelkind trotz Geschwister

"Ich hatte zwar einen Bruder und eine Schwester, aber beide waren sehr viel älter als ich – elf und zwölf Jahre älter. Dadurch wächst man dann leider doch fast wie ein Einzelkind auf“, erzählte sie in einem Interview mit der "Kleinen Zeitung". Doch die Zeit im Hotel habe sie als "wahnsinnig spannend" empfunden, da sie durch viele Stammgäste und deren Kinder zahlreiche Freundschaften hatte – wenn auch immer nur auf kurze Zeit beschränkt.

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Lizzi Engstler in ihrer Heimat Kärnten: "und Ich bin mehrmals im Jahr an meinem geliebten Wörthersee bei meiner Familie."

 © imago images/Manfred Siebinger

Die Werte der Familie Engstler

Der Hotelbetrieb bestimmte auch die Werte, die in der Familie Engstler groß geschrieben wurden: "Freundlich und hilfsbereit war eine Selbstverständlichkeit. Ebenso die Tugend der Neugierde zu nutzen, alles auszuprobieren und dabei den Respekt nicht zu vergessen." Dies, sowie die "Liebe zum Kochen - und vor allem zum Essen", habe man ihr im Elternhaus mitgegeben. "Ein gutes Packerl, wie ich meine", erinnert sie sich im Interview mit News.at an ihre Kindheit zurück.

Vom Studium zum Song Contest

Nach der Matura zog es Engstler dennoch weg aus dem Ort, an dem so viele gerne ihren Urlaub verbringen. Doch auch dieser Weg hatte noch nichts mit der Richtung ihrer späteren Karriere zu tun. Sie ging nach Wien, um Medizin zu studieren. Um sich das Studium zu finanzieren, sang sie jedoch nebenbei in Studio-Chören für Werbungen. Ein Nebenjob, der ihr Schicksal verändern sollte. Im Zuge dieser Beschäftigung sang Engstler Songs ein, die dann vom ORF für den Song Contest 1982 im englischen Harrowgate ausgewählt wurden. "Da bin ich wie die Jungfrau zum Kind gekommen", erinnert sich Engstler in einem Interview an diese Überraschung.

Duo Mess: "Sonntag"

9. Platz beim Song Contest mit "Sonntag"

Also trat sie am 24. April 1982 gemeinsam mit Michael Scheickl als Duo "Mess" mit dem Song "Sonntag" beim Eurovisons Song Contest an - und ersang den guten neunten Platz für Österreich. Dieser Überraschungserfolg sorgte in der Heimat für eine derartige Euphorie, dass sogar der Flughafen bei der Heimkunft des Duos wegen großen Andrangs gesperrt werden musste.

Es hätte mich fast erdrückt, weil man soviel Emotionen gar nicht verarbeiten kann

"Für mich als Medizinstudentin war es damals sehr beeindruckend, es hätte mich fast erdrückt, weil man soviel Emotionen gar nicht verarbeiten kann", beschreibt Elisabeth Engstler heute ihre damalige Gefühlswelt.

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Engstler mit ihrem "Mess"-Partner vom Song Contest Michael Scheikl

 © imago images/K.Piles

Dennoch sei es aber natürlich auch eine schöne sowie lehrreiche Zeit gewesen. "Eine Zeit, in der ich die Musik live und direkt am Publikum erlebt habe. Man war mittendrin. Heute ist alles digital und virtuell und das hat nichts mit der Pandemie zu tun."

Wir versuchen, damit zu leben, auch wenn ich ein großes Problem damit habe, mir etwas vorschreiben zu lassen.

Lizzi Engstler und Corona

Ein Brückenschlag also ins heute, in Zeiten der Corona-Pandemie, einem Thema, an dem man seit Ausbruch dieser in kaum einem Gespräch herumkommt. Wie geht und ging es Lizzi Engstler damit? "Ich versuche es, so gut es geht, in den Alltag einzugliedern. Abstand halten, FFP2 Maske, Hygienevorschriften beachten und testen, wenn es gebraucht wird. Wir versuchen, damit zu leben, auch wenn ich ein großes Problem damit habe, mir etwas vorschreiben zu lassen. Aber da bin ich sicher nicht allein", sagt sie darauf angesprochen im April 2021 zu News.at.

Politische Lizzi Engstler?

Hört man da etwa eine Anklage an die Politik? Darauf will sich Engstler nicht einlassen. In ihrem Beruf als Unterhalterin habe die Politik "außer in einer Pointe nichts zu suchen" und jene Elisabeth Engstler, der politisch denkende Mensch mit eigenen Werte und Meinungen sei privat.

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Lizzi Engstler 1989 beim "Ferienexpress" mit Peter Rapp

 © imago images/United Archives

Start beim ORF

Zurück zum Beruf also. Nach der großen Song-Contest-Euphorie veröffentlichte Das Duo "Mess" noch weitere Lieder, löste sich aber bald darauf auf und Engstler absolvierte statt Medizin ein Studium am Konservatorium, das sie 1986 abschloss. Im selben Jahr begann ihr Engagement beim ORF mit der Moderation des "Ferienexpress", 1987 startete sie dann beim "Wurlitzer", den sie neben Peter Rapp hauptsächlich moderierte. Über ihre Zeit bei der Kult-Sendung, in der sich die Anrufer Lieder wünschen durften, sagte Engstler in einem Interview: "Mein Gott war diese Zeit schön" und verriet, dass neben "Nikita" und dem "Zillertaler Hochzeitsmarsch" auch ihr eigener Song "Lonely" einer der meistgewünschtesten gewesen sei.

Elisabeth Engstler "Lonely"

Lizzi Engstler, die Schauspielerin

Nach Jahren des Fernsehens – Engstler moderierte auch noch beliebte Sendungen wie "Willkommen Österreich" oder "Frisch gekocht" - kehrt sie jedoch zunehmend wieder auf die Bühne zurück. So spielte sie etwa in den letzten Jahren im Musical "I am from Austria" mit, brachte ihre erste Soloshow aus Musik und Theater ("Sehnsucht…nach Traumprinzen & Nougatschokolade") sowie 2019 die zweite ("Lizzi & Elisabeth – ein Soloabend für Zwei") auf die Bühne.

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Lizzi Engstler steht gerne auf der Bühne

 © imago images/K.Piles

Ihr Antrieb

Was eine Frau wie Lizzi Engstler nach so langer Zeit immer noch antreibt? „Die Freude zur Musik, die Freude, die Menschen unterhalten zu können, beziehungsweise zu dürfen“, beschreibt sie ihren Motor. Außerdem würde sie immer mehr neue Facetten an sich selbst entdecken: "Seit einiger Zeit komponiere und texte ich meine Lieder selbst. Dabei lerne ich mich auf musikalische Art und Weise besser kennen. Das gibt mir sehr viel Kraft und die brauche ich auf der Bühne fürs Publikum."

Event-Info:
Bei Nina Blums Sommernachtskomödie "Shakespeare in Love" ist Lizzy Engstler im Sommer 2023 in der Rolle der Königin Elizabeth auf der Bühne der Rosenburg im Waldviertel zu sehen. Ebenfalls mit dabei ist ihre Tochter Amelie.

Lizzi Engstler privat als Mama

Ihre eigenen vier Wände teilt sich Engstler mit ihrer Tochter Amelie, die 2001 geboren wurde. Was möchte sie dieser jungen Frau, die sie alleine groß zog, mitgeben fürs Leben? "Amelie soll die Dinge machen, die sie glücklich machen. Auch Dinge ausprobieren und falls sie einmal scheitern sollte, wird sie daran wachsen. Wie hat es zu meiner Zeit geheißen: 'Aufstehen, Krönchen richten und weiter gehen.' Sie ist eine intelligente junge Frau, die weiß, was sie will, und sie wird ihren Weg gehen", kommt hier die stolze Mama durch.

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Lizzi Engstler mit Tochter Amelie

 © imago images/SKATA

Lizzi Engstler, Stadt- und Landmensch

Und die Tochter? Was sagt die über die berühmte Mama? "Manchmal etwas nervig, aber immer meine Lieblingsmama", mutmaßt Engstler, die sich selbst als Mischung aus Stadt- und Landmensch bezeichnet und immer noch eine starke Verbindung zur ihrer Heimat Kärnten und dem Wörthersee hat. "Ich mag die Kleinstadt, genieße den Wald und gehe aber auch gerne durch die Wiener Innenstadt." Und wenn sie da erkannt wird? Das passiere gar nicht so oft, winkt sie ab, denn privat trage sie Brille "und das filtert schon sehr meinen Wiederkennungswert". Wenn aber doch, seien die Menschen "sehr lieb und respektvoll§, gibt sich die Entertainerin mit dem sonnigen Lächeln erfreut. "Ich kann mich nicht beschweren."

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