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Körpersprache: Das können Sie von Beate Meinl-Reisinger lernen

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Analyse Sommergespräch - Körpersprache: Das können Sie von Beate Meinl-Reisinger lernen
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Gestern machte Beate Meinl-Reisinger den Auftakt bei den ORF-Sommergesprächen, die 2021 von Lou Lorenz-Dittlbacher geführt werden. Körpersprache-Experte Stefan Verra analysiert für News.at den Auftritt der NEOS-Chefin und verrät, was Sie von ihr in puncto Körpersprache lernen können.

Stefan Verra stellt Beate Meinl-Reisinger ein durchwegs gutes Körpersprache-Zeugnis aus. Für den Experten ist die NEOS-Chefin sogar eines der größten Kommunikationstalente in der Spitzenpolitik - und zwar nicht nur in Österreich, sondern im gesamten deutschen Sprachraum. Weder in Deutschland noch in der Schweiz oder in Südtirol und eben auch nicht in Österreich sieht er jemanden, "der so intensiv und so vielfältig kommuniziert". Allerdings attestiert Verra Meinl-Reisinger auch ein "Kamala-Harris-Problem", also dass die NEOS-Chefin mit ihrer Körpersprache stark polarisiere.

"Ruhe in der Körpersprache ist ihres nicht"

Prinzipiell agiere Meinl-Reisinger "sehr hochfrequent. Das heißt, Ruhe in der Körpersprache ist nicht ihres. Sie macht kleine Bewegungen mit dem Kopf, sie zuckt nahezu ständig, die Augenbrauen gehen schnell nach oben, manchmal auch ein wenig zornig, manchmal nach unten, ihre Arme zucken beim Sitzen. Mal rückt sie nach vor, mal nach hinten. Außerdem ist sie sehr umfangreich in ihren Bewegungen, man spricht von einer großen Amplitude", analysiert Verra. All das verspreche sehr viel Energie.

Der Putin-Blick

Wie intensiv Beate Meinl-Reisinger werden kann, habe auch eine Szene gezeigt, in der sie gefragt wurde, ob sie nicht manchmal ein wenig zu aggressiv sei. Daraufhin senkte die NEOS-Chefin den Blick, "in 'Wladimir-Putin-Manier'", so Verra, und erklärt: "Dieser Putin-Blick bedeutet, dass man den Kopf nach vorne neigt, so dass die Stirn nach vorne kommt und man sein Gegenüber aus tiefen Augen heraus anschaut, was sehr böse aussieht. Gleichzeitig stützte Meinl-Reisinger beide Ellbogen auf der Lehne ab, als wollte sie Lou Lorenz-Dittlbacher richtiggehend anspringen. Da merkt man, dass sie sehr intensiv sein kann."

Meinl-Reisinger verkörpert wunderbar einen Tatendrang

Zudem gehe ihre Gestik nach oben und nach unten, sie betone die Worte und haue sie mit der Faust von Kopfhöhe bis Richtung Tisch - manchmal sogar gleichzeitig mit beiden Händen.
Und genau da erkenne man, so Verra, "wie weit sie da anderen voraus ist". Und zwar: "In der Opposition muss man ja jene Menschen abholen, die eine Veränderung vom aktuellen Kurs wollen, und Meinl-Reisinger verkörpert wunderbar einen Tatendrang und Veränderungswillen", erklärt der Experte.
Noch eine weitere Stärke ortet Verra bei Meinl-Reisinger: "Sie lächelt auch sehr viel und hat den Kopf über weite Strecken recht nach oben. Das heißt, sie blickt in die Ferne, das hat etwas Visionäres."

Kleine Schwächen

Warum polarisiert aber die NEOS-Chefin dennoch so? Verra dazu: "Sie ist so einseitig bei diesem Vielfältigen, bei diesem Lebendigen, bei diesen großen Gesten, bei diesem Lächeln, dass Menschen, die viel Ruhe und viel Stabilität wollen, von so vielen Bewegungen nicht nur irritiert, sondern vielleicht manchmal sogar ein wenig abgestoßen sind. Eine Vielfalt Richtung völliger Stabilität, völliger Ruhe, ist nämlich nicht so ihres."

Großer Trumpf der NEOS mit kleinem Problem

Das große Problem der NEOS ortet der Körpersprache-Experte also darin, dass die Partei mit Meinl-Reisinger zwar eine Frau an der Spitze habe, die "Themen wahnsinnig gut in den Medien kommuniziert, auch sehr visionär agiert", aber die Partei eben nicht das eine große Thema habe, dass kommuniziert wird. "Da war etwa eine FPÖ mit Strache oder Haider deutlich besser. Sie haben nämlich ähnlich kommuniziert, allerdings hatten sie ein Thema, mit dem sie immer identifiziert wurden."
Würden die NEOS also ein breitenwirksames Thema finden, schätzt Verra mit Meinl-Reisinger die Wahrscheinlichkeit als "sehr hoch" ein, "dass sie mehr Aufmerksamkeit und wahrscheinlich auch mehr Wählerstimmen bekommt".

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Körpersprache-Experte Stefan Verra © Stefan Verra

Stefan Verra gehört zu den gefragtesten Körpersprache-Experten im deutschen Sprachraum. Jährlich begeistert er über 100.000 Menschen von Europa über die USA bis nach China. Seine Körpersprache-Analysen werden regelmäßig in den großen Medien publiziert. Stefan Verra analysiert in diesem Jahr die Körpersprache für die Sommergespräche auf ORF III.
Der Bestseller-Autor ist Gastdozent an mehreren Universitäten, Universitätskliniken und Regierungsorganisationen, wie der NATO und über 150.000 Menschen verfolgen seine Körpersprache Tipps über Social Media.
In seinem Buch "Leithammel sind auch nur Menschen: Die Körpersprache der Mächtigen" analysiert er die Körpersprache von Politikern wie Donald Trump, Angela Merkel und widmet auch Sebastian Kurz ein ganzes Kapitel.

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