News Logo
ABO

"Keine Zirkuspferde"

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
2 min
Indien - "Keine Zirkuspferde"
©Bild: andaman.org
  1. home
  2. Aktuell
  3. News
"Wo ist das Essen?", "Tanzt jetzt, na los jetzt", rufen Polizisten den teilweise unbekleideten Jarawa-Frauen zu. Ein beschämendes Touristenvideo von den Andamanen-Inseln sorgt nach seiner Veröffentlichung für Empörung bei Zusehern und Menschenrechtsorganisationen.

"Menschen-Safaris"?
Die scheinbar erzwungene Tanzdarbietung der zum Teil nackten Frauen soll durch Schmiergeld an einen Polizisten ermöglicht worden sein. Die Organisation Survival International, die sich für den Schutz indigener Völker einsetzt, sprach von einem "Menschen-Zoo", der den Touristen offenbar gefalle. Die Jarawa seien "keine Zirkuspferde, die auf Befehl Kunststücke aufführen". Die Organisation hatte vor einigen Monaten mehreren indischen Reiseveranstaltern vorgeworfen, "Menschen-Safaris" zu organisieren.

Minister: "widerlich"
Gemäß der indischen Gesetzgebung zum Schutz von Ureinwohnern ist es verboten, die Jarawa zu fotografieren oder Kontakt zu ihnen herzustellen. Der Minister für indigene Völker, Kishore Chandra Deo, bezeichnete den Vorfall als "widerlich" und kündigte Maßnahmen an. Das indische Innenministerium forderte einen Bericht an.

Polizei: veraltetes Video
Die Polizei der Andamanen leitete Ermittlungen ein, erklärte aber, es handele sich um ein "wahrscheinlich sechs oder sieben Jahre altes Video". Damals hätten sich die Jarawas noch unbekleidet gezeigt, heute würden sie in der Öffentlichkeit dagegen bekleidet auftreten.

Auch der auf den Inseln tätige indische Anthropologe A. Justin äußerte die Vermutung, dass die Bilder veraltet sein könnten. Vor dem Tsunami von 2004 hätte man die Jarawa noch zum Tanzen zwingen können. Danach habe es eine Politik weitreichender Autonomie mit einem Minimum an Einflussnahme gegeben. Seitdem habe sich einiges verbessert.

"Observer": Touristen "füttern" Ureinwohner
Im Bericht des "Observer" hieß es, ein Reporter der Zeitung habe vor einiger Zeit gesehen, wie Touristen Ureinwohnern am Straßenrand Bananen und Kekse zugeworfen hätten. Örtliche Händler hätten den Touristen gesagt, wie viel Bestechungsgeld sie der Polizei für einen Tagesausflug zu den Jarawa zahlen müssten.

Kommentare

freud0815Di., 24. Jan.. 2012 17:27melden

der minister nennt es widerlich aber was zu essen gibts net für die leute

wer für nen keks nackert umher tanzt, hat meiner meinung nach nix zu lachen und freut sich wenigstens auf den touristenkeks
klar ist es verwerflich, aber not macht erfinderisch und wenigstens prostituieren die sich net wie die armen kids in thailand.....schuld an den ganzen haben die west touris, die sowas lustig finden

Fr., 27. Jan.. 2012 20:30melden

Re: der minister nennt es widerlich Wer nackt, für ein paar Kekse tanzen muss, ist eine arme Sau.
Ich finde es widerlich, dass Touristen sich so was ansehen und dann auch noch ein paar Kekse verteilen. Wenn sie den Leuten schon helfen wollen, sollen sie ihnen die Kekse einfach so geben und das tanzen unterbinden. Einfach abscheulich.

Seite 1 von 1 
Logo
Monatsabo ab 15€
Ähnliche Artikel
Der Fall Jack Unterweger - Kriminalmuseum in Wien
News
Jack Unterweger: Die Akte des Frauenmörders
Ein Mann trägt Mörtel auf.
News
Fehlentwicklung Einfamilienhaus
News
Causa Benko: NEWS holt European Publishing Award 2024
ORF-Gehälter: Transparenzbericht kommt am Dienstag
News
ORF-Gehälter: Transparenzbericht kommt am Dienstag
Neunjährige starb bei Brand im Bregenzerwald
News
Neunjährige starb bei Brand im Bregenzerwald
Leiner-Haus: Benko im Visier der WKStA
News
Leiner-Haus: Benko im Visier der WKStA
Peter Sichrovsky
News
Die Mädchen von Glasgow
Dr. Monika Wogrolly
News
Ewiger Liebesreigen
Medien & Menschen - Aurelius winkt dem Presserat
News
Aurelius winkt dem Presserat
Verführungstipps - So kriegen Sie ihn rum!
News
So kriegen Sie ihn rum!
Kunstausstellung
News
Die Faszination des Kunstsammelns
Blutstück
News
Gilt’s hier überhaupt noch der Kunst?