Wer sich gerne an der frischen Luft bewegt und genug von stressigem Autoverkehr hat, für den könnte ein E-Bike die richtige Alternative sein. Wie findet man das richtige E-Bike, wo kann man es laden und wie nachhaltig ist es wirklich?
- Unterschied E-Bike – Pedelec
- Wie viel kostet E-Bike?
- Ab wann gilt das E-Bike als Moped?
- Wie nachhaltig ist ein E-Bike?
- Welche E-Bikes gibt es? Wie finde ich das richtige?
- Antrieb und Motor
- Weitere Tipps für den E-Bike-Kauf
- Der Akku und die Reichweite von E-Bikes
- Wo kann ein E-Bike-Akku entsorgt werden?
- Wo kann man das E-Bike laden?
- E-Bike-Ladestationen in Österreich
- Förderungen für E-Bikes
Unterschied E-Bike – Pedelec
Wenn man es ganz genau nimmt, ist die Bezeichnung für das, was landläufig unter E-Bike verstanden wird, nicht ganz richtig, denn das ist eigentlich ein sogenanntes Pedelec. Der wesentliche Unterschied ist: Das E-Bike fährt von allein, ohne dass man aktiv mittreten muss. Beim Pedelec hingegen muss man spätestens ab 6 km/h mittreten, um Unterstützung vom Elektromotor zu bekommen. Und diese hört bei einer Geschwindigkeit von 25 km/h auch wieder auf. Der Unterstützungsgrad kann in mehreren Stufen eingestellt werden, hängt von der Trittfrequenz ab und kann auch ganz ausgeschaltet werden.
Wie viel kostet E-Bike?
Es gibt günstige Modelle für Einsteiger ab 1.000 Euro bis hin zu High-End-Bikes, die dann schon bis zu 10.000 Euro kosten können. Pedelecs kosten ungefähr zwischen 2.000 und 3.000 Euro.
Ab wann gilt das E-Bike als Moped?
Werden 600 Watt Maximalleistung beziehungsweise 250 Watt Nenndauerleistung beziehungsweise 25 km/h Bauartgeschwindigkeit überschritten, wird das Gefährt rechtlich betrachtet nicht mehr als Fahrrad sondern als Moped eingestuft und den Fahrer treffen damit Helmpflicht, Führerscheinpflicht, Haftpflichtversicherungspflicht und so weiter.
Wie nachhaltig ist ein E-Bike?
Im Alltag kann das E-Bike tatsächlich auf vielen Strecken das Auto ersetzen. Wer auf ein E-Bike umsteigt, tut das meist nicht nur aus Spaß, sondern auch, weil der Umweltgedanke eine Rolle spielt. Wie grün ist das E-Bike nun wirklich? Etwa 75 Prozent des CO2-Fußabdrucks eines E-Bike entfallen auf die Herstellung (dies liegt vor allem an den langen Transportwegen einzelner Komponenten), 15 Prozent auf die tatsächliche Nutzung, der Rest auf Transport, Verpackung und Recycling. Für die gesamte Lebensdauer eines E-Bikes liegt der CO2-Fußabdruck bei etwa 14g/km. Es ist also im Vergleich zu allen anderen Verkehrsmitteln deutlich emissionsärmer.
Der einzige Wermutstropfen ist der Lithium-Ionen-Akku, dessen Herstellung ökologisch nicht unbedenklich ist aber für den es leider keine Alternative gibt. Da auch die Entsorgung der Akkus ein heikler Punkt ist, lohnt es sich allemal, hier zu langlebigen Modellen zu greifen und auf die korrekte Entsorgung zu achten, um den ökologischen Fußandruck so gering wie eben möglich zu halten. Wer dennoch ein schlechtes Gewissen diesbezüglich hat sei beruhigt: Nach durchschnittlich 165 gefahrenen Kilometern mit dem E-Bike statt mit dem Auto sind die CO2-Emissionen eines Akkus ausgeglichen. Wer ein in Österreich oder Deutschland produziertes E-Bike erwirbt, kann den CO2-Ausstoss in der Produktion ebenfalls bereits um die Hälfte verringern.
Welche E-Bikes gibt es? Wie finde ich das richtige?
Ähnlich wie beim normalen Fahrrad gibt es auch bei den E-Bikes ganz unterschiedliche Modelle. Welches E-Bike zu wem passt, ergibt sich hauptsächlich aus der gewünschten Form der Nutzung. Wer das Bike vor allem für den Arbeitsweg oder kleine Besorgungen nützen möchte, hat andere Ansprüche als derjenige, der das Gefährt sportlich nutzen möchte und in Wald, Wiese und gebirgigem Gelände unterwegs ist, oder derjenige, der schwerere Lasten damit transportieren möchte. Einige Modelle im Einzelnen im Überblick:
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City E-Bikes
City E-Bikes eigenen sich, wie der Name schon sagt, vor allem für die Verwendung im Stadtverkehr. Die Modelle zeichnen sich durch eine komfortable Sitzposition, eine StVO-konforme Ausstattung und in der Regel durch einen Gepäckträger und/oder Gepäckkörbchen aus.
Trekking E-Bikes
Die perfekte Wahl für FreizeitradlerInnen sind Trekking E-Bikes. Sie eigenen sich durchaus auch für den Gebrauch in Wald und Wiese, sind aber auch im Stadtverkehr gute Begleiter.
Mountain E-Bike
Wer mit seinem Bike in bergigem Gelände unterwegs sein möchte, entscheidet sich am besten für ein Mountain E-Bike, das mit seinen groben Reifen und der sportlichen Ausstattung jeden Berg bezwingen lässt.
Cargo E-Bikes
Ob Kinder vom Kindergarten holen oder den Wocheneinkauf transportieren, Cargo E-Bikes sind die Transportalternative für alle, die immer wieder größere Lasten transportieren möchten.
Klapp- oder Falt-E-Bikes
Beliebt sind auch Klapp- oder Falt- E-Bikes, die man problemlos im Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln mitnehmen kann und somit von jedem Punkt weg immer mobil bleiben kann. Das Fahrrad lässt sich in der Mitte seitlich aufklappen, wodurch Vorder- und Hinterrad direkt aufeinandergelegt werden. Somit wird das Packmaß mit nur wenigen Handgriffen geringem Zeitaufwand halbiert.
Antrieb und Motor
Unterschiede gibt es nicht nur in der Art der Ausführung, sondern natürlich auch bei diversen technischen Komponenten wie Gangschaltung, Bremsen und nicht zuletzt der Art des Antriebes. Motoren gibt es von verschiedenen Herstellern, es lohnt sich, auch hier auf die Marke zu achten. Unabhängig davon unterscheidet man Frontantrieb, Mittelantrieb und Hinterantrieb. Die Motoren haben verschiedene Reichweiten, die stark von der Art des Geländes, dem Gewicht des Fahrers (und des Rades) sowie der Beschaffenheit des Bodens abhängen. So können Herstellerangaben (meist zwischen 80 und 120 km) immer nur ungefähre Angaben sein – die Realität sieht dann oft anders aus.
E-Bikes mit einem Frontmotor sind die günstigsten. Der Frontmotor unterstützt sofort beim Anfahren, unabhängig vom eingelegten Gang, es besteht aber ein höheres Risiko in Kurven wegzurutschen.
E-Bikes mit Mittelmotor garantierten ein großartiges Fahrraderlebnis. Der leistungsstarke, wenig störanfällige Motor ist direkt mit dem Tretlager verbunden, ist sparsamer und die Rutschgefahr wesentlich geringer.
Beim Heckmotor kann man die Motorbremse nutzen und so Energie zurückgewinnen. Heckmotoren verschleißen weniger schnell und sind leiser als ein Mittelmotor. Auch dieser Motor unterstützt sofort beim Anfahren, bringt aber im Vergleich zum Mittelmotor weniger Leistung.
Weitere Tipps für den E-Bike-Kauf
Man sieht: Der Markt bietet eine unglaubliche Vielzahl an Modelle, die perfekt auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Am besten lässt man sich in einem der mittlerweile zahlreichen E-Bike Fachgeschäfte beraten, um am Ende auch wirklich Freude mit dem neuen Bike zu haben. Hier ist auch eine Probefahrt möglich, denn das Bild im Internet ist oft wenig aussagekräftig darüber, ob das Rad auch wirklich zu einem passt. Ordentliche und zuverlässige Qualität in den Bereichen Antrieb und Rahmen bekommt man im Bereich von 1700 bis 2000 Euro aufwärts – nach oben gibt es kaum Grenzen.
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Der Akku und die Reichweite von E-Bikes
Das Fahrvergnügen steht und fällt mit dem Akku. Dieser ist in Kombination mit dem Motor und dem Einsatzgebiet des E-Bikes für die Reichweite verantwortlich. Dieser wird meist im Rahmen oder im Gepäcksträger verbaut.
Die Akkuleistung wird in Amperestunden (Ah) oder Wattstunden (Wh) angegeben, dies sollte nicht verwechselt werden. Auch die Ladedauer sollte beachtet werden: je mehr Akkukapazität vorliegt umso länger dauert es den Akku vollständig zu laden.
Wie lange hält ein E-Bike-Akku?
Hersteller geben die Lebensdauer mit bis zu 1.000 Ladezyklen an. 500 bis 700 Ladezyklen gelten als Standard. Dies entspricht ungefähr einer Lebensdauer von drei bis fünf Jahren.
Literaturtipps:
Fachwissen E-Bike: Technik der Leicht-Elektrofahrzeuge
Handbuch Fahrrad und E-Bike: Alle relevanten Lösungen auf dem Markt - Unabhängige Beratung - Empfehlungen aus der Praxis - Zahlreiche Tests: Alles zu Ausstattung, Technik und Zubehör
Lonely Planet Epic Bike Rides of the World: Explore the planet's most thrilling cycling routes
Wo kann ein E-Bike-Akku entsorgt werden?
Auch die Entsorgung muss beachtet werden: Lithium-Akkus können bei Altstoff- oder Problemstoffsammelstellen der Gemeinden oder im Handel zurückgegeben werden. Auf keinen Fall dürfen die Akkus im Restmüll entsorgt werden, denn das kann fatale Folgen haben und großen Schaden anrichten.
Wo kann man das E-Bike laden?
Laden kann man das E-Bike normalerweise an jeder Steckdose. Es gibt Bikes mit abnehmbares Akkus und solche, die fix verbaut sind. Beim Kauf sollte also auch darüber nachgedacht werden wo und wie man das E-Bike laden kann.
E-Bike-Ladestationen in Österreich
Auch wenn man den Akku zuhause noch voll auflädt, hält dieser natürlich nicht ewig und es kann notwendig sein, sein Fahrrad unterwegs aufzuladen. Dazu gibt es ein Netz an E-Bike-Ladestationen, das laufend dichter wird. Auch viele Tankstellen bieten bereits E-Ladestationen für Fahrräder an. Ebenso bieben es oftmals Gaststätten oder Unterkünfte als Service an. An den meisten Ladestationen ist das Aufladen des E-Bike-Akkus kostenlos. Es empfiehlt sich, das eigene Kabel mitzunehmen. In der Regel dauert es mehrere Stunden bis der Akku wieder voll ist.
Hier gibt es eine Karte mit Suchfunktion für die nächste E-Ladestation.
Förderungen für E-Bikes
Das Bundesministerium für Klimaschutz (BMK) gewährt gemeinsam mit dem österreichischen Sportfachhandel einen Bonus. Neben E-Autos und E-Mopeds werden für Private und Unternehmen E-Transporträder und für Unternehmen E-Bikes ab fünf Stück gefördert. Wesentlich für die Förderung ist bei E-Fahrrädern auch, dass diese ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Energieträgern betrieben werden. Nähere Infos gibt es unter alles-ebike.at
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