... und auch Verfahren und Vorwürfe, etwa wegen sexueller Belästigung, an der Tagesordnung stehen. Donald Trump: Kontroversen, Verfahren, Vorwürfe
Steckbrief Donald Trump
Name: Donald John Trump
Geboren am: 14. Juni 1946
Ausbildung: Studium der Wirtschaftswissenschaft
Beruf: Politiker, Unternehmer
Familienstand: seit 2005 in 3. Ehe verheiratet mit Melanie Trump (geb. Knauss)
Kinder: Donald Jr., Eric und Ivanka aus 1. Ehe mit Ivana, Tiffany aus 2. Ehe mit Marla Maples, Barron aus 3. Ehe mit Melania
Zuerst war er Unternehmer, dann Star einer Reality-Show, und schließlich der 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Kontrovers, um es gelinde zu sagen, war Donald Trump dabei immer. Eine erneute Kandidatur Trumps für die mächtigste Position der US-Regierung scheint nun wieder immer realistischer.
Donald Trumps Anfänge
Geboren am 14. Juni 1946 in Queens, New York, war Donald John Trump das vierte von fünf Kindern von Fred und Mary Trump. Nach seinem Abschluss an der Wharton School der University of Pennsylvania in Wirtschaftswissenschaften trat er das in das Immobilienunternehmen seines Vaters ein - dieser war bereits ein erfolgreicher Immobilienentwickler in New York City.
Donald Trump machte sich aber bald auch einen eigenen Namen und baute sich ein Imperium aus Luxusimmobilien und Casinos in New York und Atlantic City auf. Seine Immobiliengeschäfte brachten ihm nicht nur beträchtlichen Reichtum ein, sondern machten ihn auch zu einer Symbolfigur des amerikanischen Kapitalismus und Unternehmertums.
Immobilienmogul und Reality-Star
Neben seinen Geschäftsinteressen wurde Donald Trump später auch als Medienpersönlichkeit bekannt. Er trat in der Reality-TV-Show "The Apprentice" auf, die ihm landesweite Berühmtheit und eine breite Fangemeinde einbrachte. Sein Markenzeichen, der Satz "You're fired!" ("Du bist gefeuert!"), wurde zu einem bekannten Spruch in der Popkultur. So hatte Trump zahlreiche Cameo-Auftritte in Film- und Fernsehen, wie im Weihnachtsklassiker "Kevin allein zu Hause", oder in der Hit-Serie "Die Nanny".
Eine vor allem im Nachhinein interessante Thematisierung Trumps kommt in der Zeichentrick-Serie "Die Simpsons" vor. In der Folge "Bart to the Future" reist die Figur Bart Simpson im Jahr 2000 in die Zukunft und besucht seine Schwester Lisa im Weißen Haus. Diese hatte nämlich mittlerweile das US-Präsidentenamt inne. Ihr Vorgänger war Donald Trump, der das Land auch gleich in den finanziellen Ruin trieb. 16 Jahre später wurde Donald Trump tatsächlich Präsident der der USA.
1999 wagte er bereits einen ersten Versuch, um den Posten als Präsident zu kandidieren, hat jedoch bereits nach kurzer Zeit wieder aufgegeben. Im Jahr 2015 gab Donald Trump erneut bekannt, dass er sich um die Präsidentschaftskandidatur der Republikanischen Partei bewerben würde. Seine Kandidatur war von Anfang an von Kontroversen und polarisierenden Aussagen geprägt. Trump setzte sich für eine harte Einwanderungspolitik ein, versprach, Handelsabkommen neu zu verhandeln sowie, "Amerika wieder großartig zu machen" ("Make America great again"). Auch tauchten in dieser Zeit Anschuldigungen gegen Trump wegen sexueller Belästigung und Nötigung auf. Dazu später noch mehr.
Donald Trump als 45. Präsident der USA
Im November 2016 gewann Trump die Präsidentschaftswahl gegen die demokratische Kandidatin Hillary Clinton und wurde als 45. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt.
Donald Trump verfolgte als US-Präsident eine Politik des wirtschaftlichen Protektionismus, indem er Handelsabkommen neu verhandelte und Zölle gegenüber Handelspartnern wie China und der Europäischen Union erhöhte. Seine Regierung verabschiedete eine massive Steuerreform, die die Unternehmenssteuern senkte und eine der signifikantesten Änderungen im US-Steuerrecht seit Jahrzehnten darstellte. Innenpolitisch setzte Trump auf Deregulierung und die Rücknahme von Umweltschutzmaßnahmen und anderen Regulierungen, die seiner Meinung nach das Wirtschaftswachstum behinderten. Seine Regierung zog die USA aus internationalen Abkommen wie dem Pariser Klimaabkommen und dem Iran-Atomabkommen zurück und setzte auf eine harte Linie gegenüber Regimen wie Nordkorea und dem Iran.
Seine unkonventionelle diplomatische Herangehensweise und seine Verwendung von sozialen Medien, insbesondere Twitter, um Botschaften zu verbreiten und politische Gegner anzugehen, sorgten weltweit für Aufsehen und Kontroversen. Auch prägte Trump als Präsident den Begriff "alternative Fakten" ("alternative facts").
Bei den Präsidentschaftswahlen im November 2020 wurde Trump vom demokratischen Kandidaten Joe Biden besiegt. Seine Weigerung, das Ergebnis anzuerkennen, führte zu monatelangen rechtlichen Auseinandersetzungen und politischen Spannungen. So stürmten 6. Januar 2021 eine Vielzahl von Anhängern Trumps ins Kapitol in Washington, D.C. ein. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei, Sachbeschädigung und Diebstahl. Die Stürmung des Kapitols löste landesweite und internationale Bestürzung aus und führte zu einer breiten Verurteilung der Gewalt und des Angriffs auf die demokratischen Institutionen. Am 20. Januar 2021 übergab Trump schließlich die Macht friedlich an seinen Nachfolger Joe Biden.
Anschuldigungen gegen Donald Trump
Donald Trump wurde seit den 1970er-Jahren von mindestens 26 Frauen öffentlich der Vergewaltigung, sexuellen Nötigung und/oder Belästigung beschuldigt. Nach der Veröffentlichung eines Videomitschnitts im Oktober 2016, in dem Trump mit Frauen prahlte, erklärten 19 Frauen, er habe sie sexuell bedrängt. Die ehemalige "Apprentice"-Teilnehmerin Summer Zervos reichte im Januar 2017 Klage gegen ihn ein. Die Anschuldigungen wurden von Trump wiederholt bestritten und als politisch motiviert abgetan.
Donald Trump sieht sich zudem einer Vielzahl von weiteren Anklagen und rechtlichen Auseinandersetzungen gegenüber. Diese umfassen sowohl strafrechtliche als auch zivilrechtliche Verfahren, die sich auf verschiedene Aspekte seines Lebens und seiner Amtszeit als Präsident der Vereinigten Staaten beziehen.
Im strafrechtlichen Bereich steht Trump vor Gericht wegen verschiedener Anklagepunkte. Diese umfassen Trumps Rolle rund um den 6. Januar 2021 und Anklagepunkte wie Verschwörung zum Betrug an den Vereinigten Staaten und Behinderung eines offiziellen Verfahrens. Weitere Klagen gegen Trump umfassen Schweigegeldzahlungen und den Umgang mit Geheimdokumenten. Auch wird Trump angeklagt, das Wahlergebnis 2020 zu manipuliert zu haben.
Zusätzlich zu den strafrechtlichen Verfahren drohen Trump auch zivilrechtliche Konsequenzen: Er wird von Kongressabgeordneten, Polizeibeamten und den Angehörigen eines verstorbenen Polizisten, der beim Sturm auf das Kapitol ums Leben kam, zivilrechtlich wegen des Angriffs auf das Kapitol verklagt. Die Schriftstellerin E. Jean Carroll verklagt Trump wegen Verleumdung und sexueller Belästigung. Der Bundesstaat New York klagt Trump und seine Kinder wegen Geschäftsbetrugs an.
Mögliche Präsidentschaftskandidatur 2024
Darüber hinaus könnten mehr als 30 Bundesstaaten entscheiden, ob Donald Trump von zukünftigen Präsidentschaftswahlen ausgeschlossen werden soll, basierend auf seinem Versuch, das Ergebnis der Wahl 2020 zu manipulieren und dem Sturm auf das Kapitol. Letztendlich wird der Supreme Court wahrscheinlich über diese Angelegenheit entscheiden. Für die Präsidentschaftswahl 2024 gilt Trump ungeachtet dessen weiterhin als aussichtsreichster Kandidat innerhalb der Republikanischen Partei. In einer "Die Simpsons"-Folge aus dem Jahr 2015 kommt Trump jedenfalls wieder vor – diesmal als erneuerter US-Präsident im Jahr 2024.
Donald Trump privat
Trumps Familien- und Privatleben war oft Thema von Schlagzeilen – vor allem seine Ehen und Scheidungen. Er war dreimal verheiratet: Mit Ivana Trump, Marla Maples und Melania Trump. Mit Ivana hat er drei Kinder: Donald Jr., Ivanka und Eric. Mit Marla Maples hat er eine Tochter namens Tiffany. Mit Melania, mit der er aktuell verheiratet ist, hat er seinen jüngsten Sohn Barron.
Trumps Familie spielt eine wichtige Rolle in seinem politischen und unternehmerischen Umfeld. Seine Söhne Don und Eric leiteten nach dem Amtsantritt ihres Vaters als Präsident die das des Familienunternehmens "The Trump Organization". Seine Tochter Ivanka sowie ihr Ehemann Jared Kushner gehörten zu seinen wichtigsten politischen Beratern.
Donald Trump wurde in der Presbyterianischen Kirche konfirmiert, erklärte 2020 jedoch, dass er sich fortan als nicht konfessionsgebundenen Christen sieht.