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"Dachte, Leben ist vorbei": 'Mordschwester' Irene Leidolf über ihr Leben hinter Gittern

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NEWS: Frau Leidolf, Sie scheinen Ihr Urteil mittlerweile gut verkraftet zu haben ...

Leidolf: Verkraftet ist der falsche Begriff. Aber fest steht: Ich habe mich längst damit abgefunden, möglicherweise für immer im Gefängnis bleiben zu müssen. Auch wenn ich niemals die Hoffnung verlieren werde, dass ich irgendwann vielleicht doch wieder in Freiheit komme.

NEWS: Sie waren 28, als Sie inhaftiert wurden, und 29, als Sie "lebenslänglich" bekamen...

Leidolf: Damals dachte ich, mein Leben wäre zu Ende, es würde niemals mehr eine Zukunft für mich geben. Deshalb schaffte ich es vorerst einfach nicht, mich der Realität zu stellen. Nach meiner Überstellung in die Schwarzau brauchte ich zwei Jahre lang Unmengen an Beruhigungsmitteln. Aber dann bin ich eines Morgens in meiner Zelle aufgewacht, und ich hab gewusst: So geht's nicht weiter. Ich muss wieder zu leben beginnen.

NEWS: Und Ihr Alltag verläuft seitdem wie?

Leidolf: Ich habe einen fixen Job, arbeite täglich in der Anstaltsgärtnerei; ich führe meinen Haushalt - wasche meine Wäsche, koche, putze meine Zelle; ich gehe meinen Hobbys nach, spiele in unserer Theatergruppe, schaue mir im Fernsehen Liebesfilme an; ich tratsche mit den Freundinnen, die ich hier gewonnen habe. Ich bin sogar, so komisch es klingen mag, oft im Stress.

NEWS: Als wie groß schätzen Sie Ihre Chancen ein, aus der Haft entlassen zu werden?

Leidolf: Ich hoffe, dass es irgendwann geschieht. Und diese Hoffnung gibt mir die Kraft, mich nicht gehen zu lassen, psychisch und physisch. Denn sollte ich irgendwann in Freiheit kommen, dann will ich mein neues Leben nicht als ein "menschliches Wrack" beginnen.

NEWS: Seit einigen Monaten dürfen Sie mitunter in Begleitung von Justizwachebeamten Ausgänge machen ...

Leidolf: Ja, diese kleinen Ausflüge genieße ich sehr. Es ist so wunderschön, wieder einmal einen Einkaufsbummel durch ein paar Boutiquen zu machen, zu einem Friseur gehen zu dürfen, bei meiner Familie auf der Couch zu sitzen und mit ihr Kuchen zu essen.

NEWS: Hat sich die "Welt draußen" seit Ihrer Inhaftierung sehr verändert?

Leidolf: Nach meinem ersten Ausgang in Wien war ich direkt geschockt. Gegenden, in denen ich früher viel gewesen bin, sehen nun ganz anders aus. Es gibt jetzt so viele U-Bahnen, so viele Hochhäuser.

NEWS: Haben Sie also viel-leicht auch Angst vor der Welt außerhalb der Gefängnismauern?

Leidolf: Mittlerweile nicht mehr. Und Tatsache ist ohnehin: Je öfter ich "draußen" war, desto schwieriger fällt mir die Rückkehr ins Gefängnis.

Das komplette Interview mit Irene Leidolf finden Sie im aktuellen NEWS!

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