Wer mittels PCR-Test positiv auf das Coronavirus getestet wird, erhält in der Regel einen CT-Wert. Was genau sagt dieser Wert aus? Und wie wird er bestimmt? Antworten auf die wichtigsten Fragen.
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Was bedeutet der CT-Wert?
Der CT-Wert gibt einen Hinweis darauf, ob eine mit dem Coronavirus infizierte Person ansteckend ist oder nicht. Je höher der CT-Wert, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass die Person infektiös ist. Je niedriger der CT-Wert, desto höher das Risiko, dass er oder sie das Virus übertragen kann. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt hier einen Richtwert von 30. Das bedeutet: Jemand, dessen CT-Wert über 30 liegt, gilt offiziell als nicht ansteckend. Liegt der CT-Wert unter 30, gilt die Person als infektiös.
Selbstverständlich kann man nicht mit absoluter Sicherheit sagen, dass von einer Person, deren CT-Wert über 30 liegt, keinerlei Gefahr ausgeht. Genauso wenig, wie dass eine Person mit einem Wert unter 30 auf jeden Fall infektiös ist. Für den täglichen Umgang mit Covid ist es aber notwendig, einen Wert zu eruieren, nach dem man sich richten kann.
So wird der CT-Wert bestimmt
Der CT-Wert wird im Zuge des PCR-Tests ermittelt. Genauer gesagt wird das Erbgut des Virus - sofern solches in der Probe vorhanden ist - durch wiederholte Verdoppelung vervielfältigt. Die Vervielfältigung findet in mehreren Zyklen statt. Sprich ein und derselbe Vorgang wird mehrmals wiederholt. Gleichzeitig wird gezählt, wie viele Wiederholungen notwendig sind, um die genetische Information des Virus in der Probe nachweisen zu können.
Ist die Viruslast von Haus aus hoch, sind in der Regel nur wenige Wiederholungen nötig, um das Virus nachzuweisen. Je weniger Virusmaterial vorhanden ist, desto mehr Wiederholungen braucht es für dessen Nachweis. Enthält die untersuchte Probe kein Virusmaterial, kann es auch nicht zu einer Vermehrung kommen, egal, wie oft man den Vorgang wiederholt. Der CT-Wert zeigt demnach an, wie oft der Testvorgang wiederholt werden muss ("cycle"), um das Virus nachweisen zu können. Wobei für den Nachweis ein gewisser Schwelle ("threshold") überschritten werden muss.
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Dadurch kann der CT-Wert beeinflusst werden
Wie bei jedem anderen Test kann auch beim PCR-Test das Ergebnis durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Da wäre einmal die Tatsache, dass es nach wie vor kein standardisiertes PCR-Test-Verfahren gibt. Zudem kann eine gewisse Schwankungsbreite des Testergebnisses durch die Art der Probenentnahme bedingt sein. Möglicherweise führt ein Nasen-Rachen-Abstrich zu einem anderen Ergebnis als ein Nasen-Abstrich oder ein Gurgeltest.
Selbst wenn ein und dasselbe Testverfahren angewandt wird, ist Spielraum für Abweichungen. Wie viel Probematerial wird beim Abstrich entnommen? Wie lange wird gegurgelt? Gurgelt die Testperson tatsächlich oder spült sie mit der Lösung lediglich den vorderen Mundbereich? Hat sie vor dem Gurgeln die empfohlene Dauer, während der man nichts konsumieren soll, berücksichtigt? Oder hat sie etwas gegessen oder getrunken, wodurch die Viruslast im Rachenraum vorübergehend verringert wird?
Ab welchem CT-Wert kann ich mich freitesten?
Hat man sich mit SARS-CoV-2 infiziert, muss man für zehn Tage in Quarantäne. Nach fünf Tagen besteht allerdings die Möglichkeit, sich freizutesten. Dafür muss der PCR-Test negativ sein oder einen CT-Wert von über 30 aufweisen. Mit der Freitestung endet auch die Quarantäne. Denn: Mit einem CT-Wert von über 30 gilt der/die Getestete zwar als positiv, jedoch nicht als ansteckend.