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Christa Kummer: Das Leben der ORF-Wettermoderatorin

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Christa Kummer

Christa Kummer

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Energiegeladen präsentiert Christa Kummer täglich die Wetterprognose im ORF. Und das schon länger als ein Vierteljahrhundert. Was sich seit ihrem ersten Auftritt im Jahr 1995 für sie verändert hat, wie sie aufwuchs und warum Sie abseits der Kamera nicht immer die "Strahlefrau" ist, die man zu kennen glaubt, verrät sie im Interview.

Steckbrief Christa Kummer

  • Name: Christa Kummer-Hofbauer

  • Geboren am: 8. September 1964 in Wien

  • Sternzeichen: Jungfrau

  • Beruf: ORF-Wettermoderatorin

  • Familienstand: verheiratet mit Franz Hofbauer

  • Hobby: Fliegenfischen

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Christa Kummer

 © ORF/Ramstorfer

Das Wetter ist immer in Bewegung, genauso wie Christa Kummer. In der Leichtathletik fand sie als Jugendliche ein Ventil für ihr ewiges Streben nach Schnelligkeit und Präzision. "Ich wollte nicht nur bei einem Wettkampf dabei sein, ich wollte gewinnen", sagt sie in Hinblick auf ihre aktive Zeit als Sportlerin. Später, als der Körper im Hochleistungssport nicht mehr mitmachte, gab es dafür im Studium keine Verschnaufpause.

Stillstand bei Christa Kummer unerwünscht

Die zielstrebige Christa Kummer schloss das Doppelstudium Geographie und Wirtschaftskunde sowie Katholische Theologie unter der Mindestzeit ab. Ihre Eltern - beide keine Akademiker - unterstützen sie in ihrem Vorhaben. Arbeiten ging sie während des Studiums trotzdem. Denn ihr Taschengeld wollte sie sich selbst aufbessern.

Ich war nie auf Nichtstun programmiert

Schon mit 16 Jahren bot Kummer Turnkurse für Kinder und Erwachsene an und besserte zudem mit Ferienjobs ihr Budget auf. "Ich habe mir selber nichts geschenkt. Ich war nie auf Nichtstun programmiert", resümiert sie. Dass sie seit ihrem 30. Lebensjahr nie drei Wochen Urlaub am Stück hatte, verwundert in diesem Kontext kaum.

Christa Kummer als Lehrerin

Nach Abschluss des Studiums unterrichte sie als Professorin die Fächer Geographie und Religion an zwei Gymnasien in Wien. Auch in diesem Lebensabschnitt blieb sie in Bewegung. Parallel zu ihrer Lehrtätigkeit schloss sie ihre Dissertation mit Schwerpunkt Geophysik und Geochemie ab.

Ich bin gerne der Mensch an der Front

Sie verschrieb sich immer mehr der Karsthydrologie (der Wissenschaft vom Wasser in einem Karstsystem) und machte auch eine wissenschaftliche Feldstudie dazu. "Ich bin viele Jahre lang im 14-Tage-Rhythmus in mein Untersuchungsgebiet gefahren und habe Wasser und Bodenproben entnommen. Das war ein intensiver Teil meines Lebens", erzählt sie.

Diese Leidenschaft und Konsequenz prägte ihre weitere Laufbahn. Sie sei gerne "der Mensch an der Front", ein Leben als "Schreibtischtäter" hingegen sei undenkbar für sie. Auch einen kurzen Abstecher in die Privatwirtschaft wagte sie. Die Stelle wurde dann aber plötzlich gegen eine völlig andere getauscht. Wie kam es dazu?

Erste Wettermoderatorin Österreichs

"Es war Schicksal, dass ich die erste Wettermoderatorin in Österreich wurde", erinnert sich Kummer an die glückliche Fügung. Im April 1994 suchte der ORF via Zeitungsinserat eine "Frau fürs Wetter". Freunde von Christa Kummer überredeten die damals 29-Jährige, sich für die Stelle zu bewerben. Sie selbst war skeptisch und zeigte sich wenig zuversichtlich. Sogar Wetten, ob sie den Job bekommen würde, wurden im Freundeskreis abgeschlossen.

An diesem Tag ging bei Christa Kummer alles schief

Nach dem Vorgespräch wurde sie tatsächlich zum Casting eingeladen. Bei dem natürlich alles schiefging. So sollte sie in nur fünf Minuten eine Wetterprognose auf einer alten Olympia-Schreibmaschine tippen - Christa Kummer musste improvisieren. "Ich hab natürlich die Schreibmaschine erwischt, in der kein Farbband drinnen war", erzählt sie amüsiert.

Wahrscheinlich war genau das mein Vorteil
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Christa Kummer blickt auf ihre Anfangsjahre beim ORF zurück

 © beigestellt

Weil sie sich nicht entsprechend vorbereiten konnte, moderierte sie kurzerhand aus dem Stegreif. "Wahrscheinlich war rückblickend genau das mein Vorteil, weil ich völlig unverkrampft in diese Sache gegangen bin." Sie bekam den Job. Heute schmunzelt Christa Kummer, die seit 1994 in der Wetterredaktion beim ORF tätig ist, über die damalige Situation: "Ich war über die Zusage wirklich überrascht und musste sehr viele Wettschulden einlösen."

Christa Kummer und die Männerdomäne

Die Anfänge ihrer Karriere waren eine Kraftprobe, es galt sich durchzusetzen. Die Wetterredaktion war damals eine absolute Männerdomäne mit dem Journalisten Carl Michael Belcredi als große Wetterinstanz. "Und plötzlich kam da eine Frau, die quirlig ist, die jung ist und die bei der ersten Sendung übertrieben gestylt wurde", erzählt Kummer amüsiert.

Christa Kummers erstem TV-Auftritt folgte Ernüchterung

Verantwortlich für ihren Look war zu diesem Zeitpunkt die inzwischen verstorbene Mode-Expertin des ORF, Burgi Schneider-Manns Au. An ihren ersten TV-Auftritt kann sich Christa Kummer noch gut erinnern, die auf diesen folgenden Reaktionen sind ihr aber noch stärker im Gedächtnis geblieben: "Ich hatte eigentlich ein schönes Outfit an, aber die Farben waren ungünstig gewählt. Es war Schlamm und Grau - mit den Wetterkarten im Hintergrund sah ich aus wie eine Tapete!", lacht sie. "In den Zeitungen stand dann: 'Die neue Wettermoderatorin heißt Christa Kummer und sie trug auch solchen!'"

Für mich war das ein Schock, dass ich auf Kleidung und Frisur reduziert wurde

Dass von diesem Tag an ihre Kleidung täglich von den Zuseher:innen regelrecht analysiert wurde, überraschte sie. Bei den Männern, die vor ihr diesen Job gemacht hatten, sei das Outfit nie Thema gewesen. So habe Meteorologe Bernhard Kletter ein ganzes Jahr im nahezu gleichem roten Sakko moderiert und niemanden habe das interessiert. "Für mich war das ein Schock, dass ich auf Kleidung und Frisur reduziert wurde", sagt sie.

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Leidvolles Thema: Frauen stehen im Fernsehen immer auf dem Prüfstand, Männer hingegen dürfen altern

 © ORF/Ramstorfer

Das sei leider heute noch so. "Ich komme aus der Wissenschaft und bin stets inhaltsfokussiert", stellt sie klar. Gerade in der Anfangszeit ihrer Karriere fand sie es traurig, dass nicht die Inhalte zählten, sondern sie als Frau auf ihr Äußerliches reduziert wurde. "Ich hätte erzählen können, dass es Tausender am Stephansplatz regnet, und niemand hätte es bemerkt - wie tief mein Ausschnitt war aber schon", so Kummer. Dass Frauen im Fernsehen selbst im Jahr 2020 noch auf dem Prüfstand stehen, zeigt, wie aktuell das Thema nach wie vor ist.

Wenn ich nicht auf Sendung bin, habe auch ich meine Tiefs

Diese ständige Beurteilung belastet selbst eine starke Frohnatur wie Christa Kummer: "Wenn ich nicht auf Sendung bin, habe auch ich meine Tiefs. Da geht es mir manchmal nicht gut und mir tut alles weh." Das öffentlich zu sagen, sei ihr wichtig. Es sei okay, auch einmal müde und erschöpft zu sein. Umso wichtiger sei es, dass der Partner und die Familie da sind, um einen aufzufangen.

Wie viel Arbeit steckt hinter einer Wettersendung?

Was den meisten Zuschauer:innen nicht bewusst ist, sei die Tatsache, wie viel Vorbereitung hinter einer Wettersendung steckt. "Früher war ich Moderatorin und Redakteurin in einer Person. Jetzt sind wir ein Zweier-Team. Wir produzieren über den Tag verteilt über 60 verschiedene Wetterkarten", beschreibt Kummer ihren Arbeitsalltag. An Werktagen beginnt ihr Arbeitstag um 11.00 und endet um 20.30 Uhr. "Damals habe ich eine Sendung am Tag live moderiert - nämlich das Wetter in der ZiB1. Heute sind es vier Live-Sendungen."

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Christa Kummer hat bereits mehr als 10.000 Sendung live moderiert

 © beigestellt

Aus der Ruhe könne sie in ihrer Sendung nichts mehr bringen. Vorbereitete Texte brauche sie keine mehr, sie formuliert ihre Moderation frei von der Leber weg. Die Kunst des richtigen Timings hat sie sich erarbeitet: Im Laufe ihrer ORF-Karriere hat sie bereits über 10.000 Live-Sendungen moderiert.

Privat ist Christa Kummer das Wettergeschehen nicht so wichtig. "Es kommt, wie es kommt", sagte sie einst. Doch sie relativiert ihre Aussage: "Das Wetter geht an niemandem spurlos vorüber. Auch an mir nicht. Aber ich bewerte es nicht, weil ich weiß, dass ich es nicht verändern kann, sondern nur meine Einstellung dazu."

Christa Kummers "Fit for Future" auf ...

Klar ist auch: Die ORF-Wetter-Moderatorin ist kein großer Fan vom November-Nebel. Aber sie passt ihre Freizeitgestaltung dem Wetter einfach an. "Dann mache ich es mir eben zuhause gemütlich und lese mehr Bücher", sagt sie.

Von Heiratsanträgen und "Häfnpost"

Mit dem Wetterbericht kann man es offenbar nur ganz schwer allen recht machen. Doch die pragmatische ORF-Moderatorin scheint mit ihrer positiven Einstellung und lebensfrohen Art einen guten Weg gefunden zu haben. Die Zuschauer:innen honorieren ihre Auftritte mit Fanpost. Unzählige Zuschriften erreichten sie über die Jahre hinweg. Von Heiratsanträgen über "Häfnpost" bis hin zu seitenlangen Briefen, die von tragischen Schicksalen berichten, war alles dabei.

Christa Kummers Kindheit: viel Liebe, strenge Regeln

Die Aufmerksamkeit, die ihr durch die öffentliche Präsenz zuteilwurde, ist der beliebten ORF-Moderatorin nie zu Kopf gestiegen. Ein Blick auf ihre Kindheit gibt Aufschluss, warum sie nicht an Bodenhaftung verloren hat. Christa Kummer ist ein Einzelkind und wuchs - wie sie betont - sehr behütet in einem konservativ geprägten Elternhaus auf.

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Durch die Jahre mit Christa Kummer: Ihre Frisur und ihre Kleidung waren immer Gesprächsthema

 © beigestellt/Christa Kummer

Ihre Mutter war Zahntechnikerin. Sie gab ihren Beruf jedoch mit der Geburt ihrer Tochter auf und widmete sich voll und ganz ihrer Aufgabe als Mutter. Obwohl sie mit ihren Eltern immer offen über alles reden konnte, gab es viele Regeln. Die wichtigsten Werte im Hause Kummer: Bescheidenheit, Ehrlichkeit und Fleiß.

"Nach der Matura ein Jahr zu 'chillen' hätten meine Eltern definitiv nicht toleriert", sagt Christa Kummer. Obwohl sie in Wien geboren und aufgewachsen ist, sieht sie nicht als waschechte Wienerin. "Ich war immer schon ein Kind zwischen den Bundesländern."

Zwischen Stadtpflanze und Dialekt

Ihre Eltern - beide gebürtige Burgenländer - haben sich Mitte der sechziger Jahre entschlossen, in der einstigen Heimat ein Haus zu bauen. Das Pendeln an den Wochenenden zwischen Wien und dem Burgenland war ein Teil ihrer Kindheit. Mit ihrem burgenländischen Dialekt verwirrte sie so manche Eltern ihrer Wiener Freunde, mit denen sie sich zum Spielen im "Beserlpark" traf. Durch die Heirat mit ihrem Mann Franz Hofbauer sei sie inzwischen auch zur Niederösterreicherin mutiert, merkt sie freudig an.

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Optisch immer wieder verändert, blieb die ehrgeizige ORF-Moderatorin ihrem Leitbild stets treu: Bescheidenheit, Ehrlichkeit und Fleiß

 © beigestellt/Christa Kummer

Warum ihre Schultasche versteckt wurde

Obwohl ihre Eltern sie immer unterstützen, bremsten sie ihre (über)motivierte Tochter zum eigen Schutz auch manches Mal aus. "Meine Mutter hat mir meine Schultasche versteckt, weil ich nicht mehr aufgehört habe zu lernen", blickt Christa Kummer auf ihre Volksschulzeit zurück. Zum Lernen sei sie nie gedrillt worden, stattdessen trieb sie ihre Eltern mit ihrer Motivation "phasenweise in den Wahnsinn", wie sie es selbst formuliert.

Ich bin zufrieden mit mir. Ich muss dem Erfolg nicht mehr nachlaufen

Nicht zuletzt, um endlich nach den eigenen Spielregeln leben und endlich auf eigenen Beinen stehen zu können, spornte sie sich einst selbst zu Höchstleistungen an. Heute sei sie angekommen, auch wenn sie immer noch sehr diszipliniert handelt. "Ich bin zufrieden mit mir. Ich muss dem Erfolg nicht mehr nachlaufen", so Kummer.

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Lieblingsort und Krafttankstelle für Christa Kummer: der Wald

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Stabilität und Ausgleich findet sie in der Ehe mit ORF-Kollege Franz Hofbauer. Gemeinsam verbringen sie viel Zeit in der Natur und sind begeisterte Fliegenfischer. Dass die Natur der ORF-Moderatorin am Herzen liegt, beweist sie nicht zuletzt mit ihren Vorträgen zum Schwerpunkt "Umwelt - Natur - Wohlbefinden". Unter dem Motto "Fit for Future" beleuchtet sie seit 2020 gemeinsam mit Experten altes und neues Wissen aus den Bereichen Gesellschaft, Umwelt, Mobilität und Wohnen und zeigt neue Wege für eine ressourcenschonende, klimafreundliche Zukunft auf.

Christa Kummer über Kinder

Vor der Entscheidung Kind oder Karriere standen Christa Kummer und Gatte Franz Hofbauer nie. "Es wären beide Optionen für uns möglich gewesen. Wenn ein Kind gekommen wäre, hätten wir uns gefreut. Jetzt, wo keines da ist, bricht die Welt auch nicht zusammen. Es war für uns in diesem Leben einfach nicht vorgesehen."

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