Der 1983 in Linz geborene Cesár Sampson ist, wenn es um die Musik geht, "genetisch vorbelastet", wie er selbst sagt. "Meine Eltern sind beide Künstler. Meine Mutter ist Pianistin, hat aber auch lange als Choreografin und Gesangslehrerin gearbeitet. Und mein Vater ist Choreograf und Pilates-Meisterlehrer. Mit künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten aufzuwachsen, war für mich also normal."
Da verwundert es nicht, dass Sampson auch den künstlerischen Weg eingeschlagen hat. Er ist Sänger, Musiker, Produzent, Vocal Coach und, ja, man kann es erahnen, auch im Fitnessbereich tätig. Als Personaltrainer und Model verdient der Sänger sich auch noch ein paar Euro dazu. Vor seiner Musikkarriere arbeitete Sampson übrigens als Behindertenbetreuer. "Nebenher habe ich aber immer auch Workshops gegeben und auf Auftrag Lieder geschrieben. Ich wollte etwas ausprobieren, das jemandem etwas bringt außer mir selbst", so Sampson im Gespräch mit der APA im Jahr 2017.
"Etwas, das jemanden bringt außer mir selbst" - Ein Gedanke, der wohl einige Entscheidung von Sampson beeinflusst haben dürfte. Mit 17 Jahren geht Sampson als Sänger mit Kruder und Dorfmeister sowie den Sofa Surfers auf Tour und bereist mit ihnen die Welt. Doch auch wenn Musik - anfangs als Percussionist, später als Sänger und Songwriter - immer Teil seines Lebens ist, wird Cesár Sampson der Alltag auf Tour und auf der Bühne irgendwann zu oberflächlich. Mit 20 entscheidet er sich dafür mit Jugendlichen und mit körperlich behinderten Menschen zusammenzuarbeiten.
"Ich empfinde mich ganz besonders als Teamplayer. Ich nehme aus der Zusammenarbeit mit anderen unglaublich viel mit und sauge wie ein Schwamm alles auf", beschreibt sich Sampson selbst. Wie kreativ eine solche Teamarbeit aussehen kann, zeigt sich, wenn man auf die Musikkarriere von Sampson blickt.
Musikkarriere
Bevor Cesár Sampson beim Eurovision Song Contest 2018 in Lissabon selbst als Kandidat antrat, konnte er bereits große Erfolge bei dem Musikwettbewerb vorweisen. 2017 unterstützte er als Teil des Produzenten-Teams Symphonix International den bulgarischen Künstler Kristian Kostov; der daraufhin den zweiten Platz belegte. 2016 mischte Sampson bereits beim ESC mit. Damals verhalf der Österreicher der bulgarischen Teilnehmerin Poli Genova zum vierten Platz.
Cesár Sampson beim ESC 2018
2018 war die Zeit dann reif, dass Sampsos selbst im Rampenlicht steht. Genau wie schon im Vorjahr Nathan Trent hatte der ORF Sampson nach einem internen Auswahlverfahren für den ESC nominiert. Mit der Nummer "Nobody but You" erreichte Sampson Rang drei. Zunächst hatte es zwischenzeitlich aber sogar nach einem möglichen österreichischen Sieg ausgesehen, konnte Cesar Sampson doch die Wertung der Jury mit 271 Punkten klar für sich entscheiden. So ging der 34-Jährige von Platz 1 aus in die Publikumswertung. Dank 71 Punkten aus der Publikumswertung, was bei den Zuschauern Rang 12 entsprach, landete Sampson schließlich auf dem 3. Platz. "Zu weinen habe ich angefangen, als schon lange klar war, dass wir Dritter sind. Da erst habe ich realisiert, wie glücklich mich das macht", erinnerte sich der Musiker, der sich übrigens selbst als "Crossover-Künstler" bezeichnet.
Was folgte nach seinem Auftritt beim ESC in Amsterdam? "Eine feine Balance aus Studioarbeit, Songwriting und sozialen Events", verriet Sampson 2019 News.at. Im selben Jahr veröffentlichte der Sänger eine weitere Single mit dem Titel "Stone Cold." Ein Album gibt es bis dato nicht. "Eigentlich gibt es in Zeiten des Streamings keine Alben mehr. Ich könnte natürlich ein Album rausbringen, aber in Wirklichkeit wären das zwölf Singles. Dieses Gefühl des abgeschlossenen Ovums existiert nicht mehr. Ich werde bestimmt noch mehr Singles machen und dann werden wir überlegen, ob ein Album smart ist", so Sampson im News-Interview.
Sampson bei "Dancing Stars" 2020
Im Frühjahr 2020 tauschte Sampson dann das Mikrofon gegen die Tanzschuhe ein. Der Linzer nimmt an der ORF-Show "Dancing Stars" teil. Spezielle Vorbereitungen trifft er nicht - an der körperlichen Fitness sollte es jedenfalls nicht scheitern. "Außer Atem kommen werde ich nicht." Er schätzt seine Leistung "irgendwo zwischen ganz patschert und Glanzleistung" ein. "Ich trainiere sowieso soviel es geht. Ich schau, dass ich beweglich bleibe - aber es gibt immer eine Verrenkung, die man noch nie gemacht hat - und dann spürt man ́s". Vom Zuschauen her gefalle ihm besonders Kizomba bzw. die Rhythmen des karibisch-afrikanischen Musikstils Zouk.
Wenn er in nächster Zeit nicht tanzt oder künstlerischen Aktivitäten als Singer / Songwriter und Produzent frönt, engagiert sich Sampson, der sich vegetarisch ernährt, unter anderem für Natur, Umwelt und Nachhaltigkeit und kooperiert etwa mit der international renommierten Primatenforscherin Jane Goodall. "Eine außerordentlich angenehme Persönlichkeit mit Ausstrahlung." Er möchte etwas bewegen, auch politisch. "Jeder muss etwas tun!", zeigte sich der umtriebige Musiker überzeugt. Ab und zu müsse man sich aber unbedingt eine Auszeit nehmen.
Die weiteren Dancing Stars Kandidaten und Kandidatinnen im Porträt
Privat vergeben - eine inspirierende Beziehung
Über das Parkett fegt Sampson gemeinsam mit Conny Kreuter. Privat steht Frederika Kurtulíková an der Seite des Sängers. Die beiden sind seit 2019 ein Paar. Die "Miss Slowakei" soll den Künstler auch zu seiner dirtten Single "Lazy Suit" inspiriert haben.