Magdalena Brottrager ist im Mostviertel aufgewachsen und hat im Stiftsgymnasium Melk maturiert. Nach dem Politikwissenschaftsstudium und Stationen im Außenministerium und in einer Unternehmensberatung ist sie seit 2014 in verschiedenen Jobs bei NEOS. Im Team von Beate Meinl-Reisinger ist sie seit 2017 und ihr Büro leitet sie seit ihrem Wechseln in die Bundespolitik 2018. News.at hat nachgefragt, wie man sich den Alltag im Büro der Oppositionspolitikerin Meinl-Reisinger vorstellen darf.
News.at: Frau Brottrager, wie sind Sie zu Beate Meinl-Reisinger gekommen?
Magdalena Brottrager: Nie hätte ich geglaubt tatsächlich irgendwann politisch arbeiten zu können. Denn es gab bis 2013 für mich keine Partei, bei der ich mir ein Engagement vorstellen hätte können. Ein Jahr nach dem erfolgreichen Einzug von NEOS ins Parlament war ich auf der Suche, um mich beruflich zu verändern und habe einfach eine Bewerbung an NEOS geschickt. Ein paar Bewerbungsgespräche später startete ich als parlamentarische Mitarbeiterin und konnte hier zum Beispiel im Hypo U-Ausschuss wertvolle Erfahrungen sammeln. 2017 kam dann das Angebot Beate im Wahlkampf zu unterstützen. Ein Angebot, das ich einfach nicht ausschlagen wollte – und ja, so bin ich zu ihr gekommen.
Was beeindruckt Sie an Beate Meinl-Reisinger?
Mich beeindruckt ihr Weitblick und vor allem ihre Visionen für die Zukunft Österreichs und Europas, die sie mit ihrem politischen Handeln verfolgt. Eine Vision, die von der Frage geprägt ist, wie wollen wir, dass unsere Gesellschaft in Zukunft aussieht, von welchen Werten soll sie getragen sein und was muss die Politik heute dazu beitragen.
Was schätzt Frau Meinl-Reisinger an Ihnen?
Das müssen Sie sie selbst fragen. Ich könnte mir vorstellen, dass sie in stressigen Situationen eine gewisse Unaufgeregtheit schätzt. Außerdem ist es wichtig, dass man sich in diesem Umfeld auf seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlassen kann.
Welche Charaktereigenschaften würden Sie sich zuschreiben?
Selbst würde ich mich als loyal, energievoll und optimistisch beschreiben
Wie dürfen wir uns einen typischen Arbeitstag von Frau Brottrager vorstellen?
Man weiß eigentlich nie was ein Tag so alles bringen wird. Daher gibt es eigentlich keinen typischen Arbeitstag. Normalerweise verbringe ich viel Zeit damit Termine vorzubereiten und Beate bei externen Terminen in ganz Österreich und Europa zu begleiten. Das ist etwas, was mir große Freude bereitet. Raus zu kommen, viele Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebensrealitäten, Wünschen und Sorgen kennen zu lernen. Das schätze ich ungemein an meinem Job.
Ihr erster Gedanke, nachdem der Wecker geläutet hat…?
...ehrlich? Wahrscheinlich der gleich wie von ganz vielen anderen Menschen. Wie schön es wäre nur noch 5 Minuten weiterschlafen zu können.
Wie halten Sie sich fit bzw. was für einen Ausgleich haben Sie zum stressigen Job?
Für mich persönlich sind Familie, Freunde, ausreichend Bewegung und Reisen ein wertvoller Ausgleich. Egal ob es ein lustiges Gespräch, der Ausblick von einem Berg oder Erlebnisse in einem anderen Land sind, es hilft mir neue Perspektiven auch für meine tägliche Arbeit zu bekommen und relativiert oft vieles.
Macht es einen Unterschied, ob man einen Chef oder eine Chefin hat?
Eigentlich hatte ich in meinen Jobs meistens Chefinnen. Aber egal ob Chef oder Chefin, von allen habe ich mich immer gleichermaßen gefordert und gefördert gefühlt.
Was würde sich an Ihrer Arbeit ändern, wenn die Neos eine Regierungsparteien wären?
Wahrscheinlich einiges. Aber auch das wäre eine Aufgabe, die ich annehmen würde sobald sie da ist und mit bestem Wissen und Gewissen ausführen würde.
Wer ruft bei Frau Meinl-Reisinger am häufigsten an?
Da sie ihr Handy eigentlich immer bei sich hat, kann ich das ehrlich gesagt so nicht sagen.
Bemerken Sie gleich in der Früh, ob die Chefin einen guten oder schlechten Tag hat?
Jeder hat gute und weniger gute Tage, natürlich merkt man das wenn man eng zusammen arbeitet. Viel wichtiger ist aber, dass der Tag insgesamt erfolgreich endet – dann wissen wir, dass wir als Team gute Arbeit geleistet haben.
Was ist Frau Meinl-Reisinger überhaupt für eine Chefin?
Beate gibt einem sehr viel Freiraum in der Arbeit, Möglichkeiten zu entfalten und sich persönlich weiterzuentwickeln. Natürlich fordert sie viel, das ist aber auch gut so. Ich schätze es sehr, dass wir auch in turbulenten Zeiten miteinander lachen können – auch jeweils über uns selbst.
Welcher Politiker, welche Politikerin einer anderen Partei ist im Büro Meinl-Reisinger ein gern gesehener Gast?
Bei uns im Büro sind alle Politikerinnen oder Politiker gern gesehene Gäste. Es gibt immer wieder Gespräche mit Vertretern anderer Fraktionen, die können mal in einem Kaffeehaus stattfinden oder wenn es nur eine kurze Abstimmung ist, reicht auch schon ein Telefonat.
Geben Sie uns einen Einblick in das Büro der Neos-Chefin. Hat Frau Meinl-Reisinger Fotos auf ihrem Schreibtisch stehen?
Das Büro ist eigentlich sehr gemütlich eingerichtet. Natürlich gibt es einen Besprechungstisch. Aber es gibt auch eine Couch für gemütlichere Besprechungen. An den Wänden hat Beate einige Bilder hängen, bei denen jedes eine eigene Bedeutung für sie hat. Und ja, Fotos am Schreibtisch gibt es. Natürlich mit ihren Töchtern.
Ist der Schreibtisch immer aufgeräumt?
Meistens ist er aufgeräumt.
Was muss immer im Büro vorhanden sein?
Es ist immer gut, wenn etwas zu knabbern in Reichweite im Büro ist.
Frau Meinl-Reisinger ist Mutter von drei Kindern. Übernehmen die Kids ab und an das Kommando im Büro?
Hin und wieder kommen die Kinder zu Besuch. Da bei uns im Büro aber auch andere Kollegen oft ihre Kinder mitnehmen, gibt es Spielzeug für sie – und natürlich Kolleginnen und Kollegen, die sich immer über Kinderbesuch freuen.
Können Sie die Farbe pink noch sehen?
Ja, die Farbe ist für mich auch positiv besetzt. Es ist ja auch nicht so, dass das ganze Büro in pink erstrahlt.
Auf was kann man im tagespolitischen Geschäft getrost verzichten?
Auf Unwahrheiten und Politikerinnen bzw. Politiker, die auf Fragen keine Antworten geben.
Über was wurde im Büro zuletzt herzlich gelacht?
Das darf ich jetzt hier nicht verraten. Es ging jedenfalls um mögliche Haustiere für Kinder und wie das dann mit der Verantwortung aussieht.
Welches Buch würden Sie ihrer Chefin empfehlen?
Wir lesen beide sehr gerne und sprechen daher sehr oft über Bücher, die wir gerade lesen. Als letztes haben wir beide „Als ich jung war“ von Norbert Gstrein gelesen, ein toller Roman, bei dem aber viele Fragen offen bleiben und es keine Gewissheit gibt.
Wenn Sie nicht in der Politik tätig wären, wären Sie…
So dynamisch und herausfordernd Politik auch oft ist und man dabei auch mal an seine persönlichen Grenzen geht, aber ich könnte mir ehrlich gesagt keinen spannenderen und besseren Job vorstellen.