Wer schon einmal vor einem Holzfeuer gesessen ist, wird den Zauber, den die Flammen ausüben, nicht vergessen. Wir Menschen empfinden Wärme anders, wenn wir das Feuer sehen können, es strahlt eine ganz besondere Behaglichkeit aus. Davon abgesehen hat das Heizen mit Feuerholz noch andere Vorteile. Worauf man beim Kauf von Brennholz achten sollte und welche Kosten entstehen.
Viele Jahre lang fristete Heizen mit Brennholz ein Stiefkinddasein - während es auf dem Land noch eher üblich war, wurde Feuerholz in den Städten kaum verwendet. Mit zunehmender Kritik an fossilen Brennstoffen gewannen nachwachsende Rohstoffe bzw. erneuerbare Energien wie Holz immer mehr an Bedeutung. Mittlerweile haben Holzheizungen zum Teil auch Ballungsräume erreicht, was auch der neuen Technik geschuldet ist, die Emissionen fast vollständig vermeidet. Auch der früher viel kritisierte Feinstaub ist kaum noch ein Problem bei modernen Holzheizungen.
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Welche Holzarten eignen sich zum Heizen als Brennholz?
Häufig stellt man sich zu Beginn die Frage, welches Holz sich am besten als Brennholz oder Kaminholz eignet. Vorweg müssen einige Parameter geklärt werden. Gutes Brennholz ist naturbelassen, gut getrocknet und auf die richtige Länge für den eigenen Ofen zugeschnitten. Die Restfeuchte im Kaminholz darf nicht mehr als 25 % (ideal wäre zwischen 10 und 20 %) betragen, damit man die optimale Energieausbeute erreicht. Üblicherweise braucht Schnittholz dafür mindestens zwei Jahre. Frischeres Holz eignet sich nicht.
Nach diesen Grundsätzen beginnt meist die Diskussion, ob Hart- oder Weichhölzer besser sind. Beide sind geeignet, es kommt dabei auf die genaue Verwendung an. Im Handel werden meist folgende Harthölzer angeboten: Buche, Esche, Birke oder Eiche. Beim Weichholz sind die häufigsten Vertreter Fichte und Kiefer. Alle Holzarten eignen sich sowohl für Kaminöfen als auch für Holzvergaserkessel (Heizkessel). Weichhölzer brennen schneller, Harthölzer dafür länger. Oft kaufen Holzheizungsbesitzer deswegen beide Holzarten. Weichhölzer, um die Heizung schnell auf Temperatur zu bringen und Harthölzer um diese möglichst lange zu halten.
Egal welches Feuerholz benutzt wird, trocken muss es sein, denn davon hängt der Heizwert ab. Je mehr Feuchtigkeit im Holz enthalten ist, desto niedriger ist der Heizwert. Für Harthölzer gilt: bei Holz mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 10 % liegt der Heizwert bei 4,43 kWh/kg. Verwendet man Holz mit 30 % Feuchte, sinkt der Brennwert auf nur noch 3,30 kWh/kg. Man müsste also deutlich mehr Holz verfeuern, um auf die gleiche Wärmemenge zu kommen.
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Wie viel Brennholz braucht man pro Jahr?
Die Antwort ist nicht ganz einfach. Als Faustregel kann man davon ausgehen, dass man 0,1 kW Heizleistung pro Quadratmeter Wohnraum braucht. Das bedeutet, für einen Raum mit 60 m² braucht man ein Gerät mit 6 kW Heizleistung. Pro Stunde kann man dann von etwa 1,4 kg Brennholz ausgehen. Dann muss man die tägliche Brenndauer ermitteln. Fachleute gehen davon aus, dass man mit drei Stunden täglich über die gesamte Heizperiode von Anfang September bis Anfang Mai rechnen muss. Wobei klar ist, dass man an Anfang und Ende weniger heizt und in der Mitte deutlich mehr. Und das ganze natürlich an sieben Tag in der Woche. Mit dem oben erwähnten Parametern kommt man zu folgender Rechnung:
9 Monate Heizperiode x 30 Tage = 270 Heiztage
270 Heiztage x 3 Stunden/Tag = 810 Heizstunden
810 Heizstunden x 1,8 kg Brennholz = 1.458 kg
Die knapp 1.500 kg sind aber nicht das Ende der Rechnung, denn Feuerholz wird nicht in Kilogramm sondern in Raummetern berechnet. Gehen wir von Buche aus, hier wiegt ein Raummeter etwa 480 kg. Das bedeutet für unser Beispiel die 1.458 kg durch 480 kg, ergibt einen Holzbedarf von 3,03 Raummetern Brennholz.
Und hier wären wir bei einer weiteren Verwirrung: den Maßeinheiten. Häufig liest man Raummeter, Schüttraummeter oder Festmeter. Zur Erklärung: Ein Festmeter ist die Maßeinheit für 1 Kubikmeter feste Holzmasse, das ist also nicht die Einheit, die man normalerweise angeboten bekommt. Beim Raummeter (die Einheit, die einem beim Holzkauf am häufigsten begegnet) spricht man von 1m x 1m x 1m Brennholz, das ordentlich gestapelt ist und wo sich wenig Luft zwischen den Scheiten findet. Beim Schüttraummeter wird das Holz nicht ordentlich gestapelt, sondern lose eingeleert. Als Faustregel kann man annehmen, dass 1 Raummeter etwa 1,5 Schüttraummeter sind.
Heizen mit Briketts
Scheite sind nicht die einzige Möglichkeit mit Holz zu heizen. Am Markt erhältlich sind unter anderem auch Holzbriketts. Diese werden aus unterschiedlichen Holzarten hergestellt und enthalten häufig Restholz aus der Holz- oder Möbelindustrie. Sie werden aus trockenen Holzspänen unter hohem Druck in Form gepresst. Das im Holz enthaltene Lignin fungiert hier als natürliches Bindemittel.
Der Heizwert variiert hier auch von Holzart zu Holzart und je nach Pressdruck. Diese Briketts brennen gleichmäßig, enthalten weniger Feuchtigkeit, keine Rinde, kein Harz und verfügen so über einen höheren Brennwert. Sie werden nach Gewicht verkauft und lassen sich aufgrund ihrer Form auch besser stapeln. Die Qualität muss genau geachtet werden, denn es könnte sein, dass Reste aus der Industrie unerwünschte Stoffe enthalten.
Mit Pellets statt Brennholz heizen
Die zweite Alternative sind Pellets. Hier handelt es sich um kleine, gepresste Stäbchen, die aus Abfällen der Holzindustrie hergestellt werden. Sie enthalten daher keine unerwünschten Stoffe und verbrennen CO2-neutral.
Vorteile von Pellets
Einer der Vorteile ist, dass man sie auch für Pelletöfen in Wohnungen in Säcken kaufen kann (so braucht man kein Holzlager und hat trotzdem das „Feuergefühl“ im Wohnzimmer). Für größere Heizungen gibt es Pelletlager mit automatischer Pelletzufuhr zum Heizkessel. Asche fällt nur wenig an und auch Emissionen sind kein Problem.
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Wo kann man Brennholz kaufen?
Beim Kauf von Brennholz ist es wichtig, möglichst lokal einzukaufen. Vor allem deshalb, weil Heizen mit Holz CO2-neutral sein soll – dafür dürfen die Transportwege nicht zu lang werden. Je näher desto besser also.
Weiterführende Links zu Angeboten und Preisen:
www.landwirt.com: Hier können Forstwirte ihr Holz anbieten.
www.ofenholz.at: Die Website ist eine Plattform des Vereins OÖ Ofenholz. Hier kann man Partnerbetriebe nach Holzart und Standort aussuchen.
www.willheizen.at: Diese Plattform des Waldverbandes Deutschlandsberg fasst ebenfalls unterschiedliche Brennholzangebote von Waldbauern zusammen.
Willhaben.at: Hier kann Brennholz gekauft und verkauft werden.
Wie hoch sind die Kosten von Brennholz?
Im Zuge der Energiekrise sind auch die Preise für Brennholz gestiegen. Gründe dafür sind unter anderem etwa der Rückgang der Industrieproduktion, auch am Bau wird weniger Feuerholz nachgefragt, oder Hamsterkäufe. Außerdem spielt der Schädlingsbefall für die Holzernte eine Rolle. Der starke Anstieg der Energiepreise kommt noch erschwerend hinzu. Dass jetzt mehr Menschen auf erneuerbare Energie setzen, heizt die Nachfrage nach Brennholz an und ist für die Preisentwicklung wenig hilfreich.
Die Arbeiterkammer (AK) Niederösterreich hat im Mai 2022 einen Preisvergleich für Holz, Pellets und andere Brennstoffe veröffentlicht. Laut AK sind die Verbraucherpreise für Brennholz von April 2021 bis Mai 2022 durchschnittlich um rund 27 Prozent angezogen, bei Pellets um über 40 Prozent. Holzbriketts sind seit der Erhebung im April 2021 um ein Drittel teurer geworden (statt durchschnittlich 266 Euro pro Tonne sind es nun 363 Euro).
Was kostet Brennholz in Österreich?
Ein kurzer Kostenüberblick (Stand Juli 2023) :
Eine Kiste Ofenbrennholz (Buche) Stückholz mit 33-cm-Scheiten kostet laut AK zwischen € 149 und € 209 Euro.
Pellets lose kosten laut AK ungefähr 392 Euro pro Tonne.
1.000 kg Holzbriketts (10 kg-Gebinde) kosten zwischen 379 und 710 Euro je Tonne.
Ein Tipp der Arbeiterkammer für den Einkauf von Stückholz ist: Beim Preisvergleich sollte man unbedingt die enthaltene Holzmenge pro Kiste berücksichtigen. So könne man auf den ersten Blick nicht ersichtliche Preisunterschiede entdecken.
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