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Starker Zuwachs bei Teilzeit in Österreich

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Die Zahl der Teilzeitstellen ist in Österreich binnen zehn Jahren um 30 Prozent gestiegen. Waren 2013 rund 950.000 Menschen in Teilzeit gewesen, waren es 2023 1,250.000. Gleichzeitig stieg die Zahl jener, die Vollzeit, arbeiten von 2,61 auf 2,69 Millionen, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Erhebung der Statistik Austria zeigt. Aus der Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung geht auch hervor, dass die Zahl der pro Woche geleisteten Arbeitsstunden seit 2013 von 32 auf 30 sank.

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Männer, die 2013 Teilzeit arbeiteten, leisteten im Schnitt 16,2 Stunden, 2023 waren es 17,3. Teilzeit arbeitende Frauen wiederum kamen 2013 im Schnitt auf 18,2 Stunden pro Woche und zehn Jahre später auf 18,7. Vollzeitserwerbstätige hingegen leisteten 2013 noch 37,2 Stunden, 2023 nur noch 35,1. Das heißt, während das durchschnittliche Stundenausmaß bei Vollzeit sank, stieg es bei Teilzeit leicht an.

Teilzeit betrifft in Österreich 986.000 Frauen und 261.000 Männer. Sie ist die am weitesten verbreitete atypische Beschäftigungsform, gefolgt von befristeten Dienstverträgen (ohne Lehre) und geringfügiger Beschäftigung (unter 12 Wochenstunden), Leiharbeit und freien Dienstverträgen. Insgesamt stieg die Zahl der atypischen Beschäftigungsverhältnisse seit 2013 um 26,6 Prozent auf 1,5 Millionen.

"Immer mehr Menschen in Österreich arbeiten Teilzeit, befristet, geringfügig oder in Leiharbeit. Im Jahr 2013 stand weniger als ein Drittel der unselbstständig Erwerbstätigen in solchen Beschäftigungsverhältnissen, 2023 waren es 36,7 Prozent", erklärte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Die Teilzeitquote stieg in diesem Zeitraum von 26,7 auf 31,6 Prozent. "Nur die Niederlande haben in der EU eine noch höhere Teilzeitquote", so Thomas.

Ebenfalls stark nach oben gegangen, nämlich um 20 Prozent, ist die Zahl der Befristungen. 2023 befanden sich 243.000 Menschen in zeitlich befristeten Dienstverträgen, nach 203.000 im Jahr 2013. Bei Leiharbeit gab es einen Zuwachs von 14,5 Prozent auf 85.000, bei geringfügiger Beschäftigung ein Plus von 9,9 Prozent auf 191.000. Die Zahl freier Dienstverträge sank gegenüber 2013 um 20,5 Prozent auf 30.000.

Während für unselbstständig erwerbstätige Männer auch 2023 Normalarbeitsverhältnisse den Regelfall darstellten, trifft dies auf Frauen nicht zu. Mehr als jede zweite unselbstständige Frau befand sich in einem atypischen Beschäftigungsverhältnis, am häufigsten in Teilzeit. Bei Teilzeit gibt es auch die größten Unterschiede zwischen Frauen und Männern.

Jede zweite unselbstständig erwerbstätige Frau arbeitete 2023 in Teilzeit. Mit 51,6 Prozent zählt Österreichs Teilzeitquote der Frauen zu den höchsten in Europa, im EU-Schnitt beträgt sie lediglich 29,3 Prozent. Jene der Männer liegt hingegen nur leicht über dem europäischen Durchschnitt.

Laut Statistik Austria spiegelt die ungleiche Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit zwischen den Geschlechtern in Österreich die hohe Teilzeitquote von Frauen wider. Denn in der Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung waren der mit Abstand häufigste Grund für Teilzeitarbeit bei unselbstständig erwerbstätigen Frauen Betreuungsaufgaben für Kinder oder pflegebedürftige Erwachsene (39,8 Prozent), welcher bei Männern nur eine untergeordnete Rolle (8,6 Prozent) spielte.

Familiäre Verpflichtungen beeinflussen bei Frauen demnach nicht nur die Entscheidung, überhaupt einer Erwerbstätigkeit nachzugehen, sondern auch in welchem Ausmaß dies geschieht. Die Teilzeitquote lag für Frauen mit kleinen Kindern unter 15 Jahren bei 73,3 Prozent (Männer: 8,1 Prozent), dennoch befanden sich Frauen auch bei älteren Kindern ab 15 Jahren noch überdurchschnittlich häufig in Teilzeit (57,4 Prozent, Männer: 9,2 Prozent). Teilzeitarbeit dauere somit auch an, wenn die Kinder schon älter sind, heißt es in dem Bericht zu atypischer Beschäftigung.

Wenn Männer Teilzeit arbeiten, dann überwiegend (59,0 Prozent) aus einem der folgenden drei Gründe: wegen schulischer bzw. beruflicher Aus- und Weiterbildung (26,3 Prozent, Frauen: 9,9 Prozent), weil sie keine Vollzeitstelle wollen (23,7 Prozent, Frauen: 24,8 Prozent) oder weil sie keine finden können (9,0 Prozent, Frauen: 6,3 Prozent).

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