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Hintergrund ist ein Rechtsstreit zwischen der OMV und dem russischen Konzern Gazprom wegen Lieferunterbrechungen. Sacharowa sagte, für die verringerte Lieferung im September 2022 habe es objektive Gründe gegeben. Sie nannte die Sprengung der Ostsee-Pipeline Nord Stream und das Abstellen des Transits durch die Leitung Jamal-Europa. Diese Faktoren seien ohne Beachtung geblieben. Dabei hatte Moskau selbst schon im Frühjahr 2022 die Gaslieferungen durch die Leitung Jamal-Europa komplett eingestellt. Begründet wurde dies damals damit, dass Polen die Zahlung nicht auf Rubel umstellen wolle.
Ein Schiedsgericht hat der OMV in dem Rechtsstreit 230 Millionen Euro Schadenersatz zugesprochen. Die OMV kündigte daraufhin an, den Anspruch mit Zahlungsverpflichtungen an den russischen Gaslieferanten aufzurechnen.
Formal begründete Sacharowa die Einstellung der Gaslieferungen durch Gazprom an die OMV mit einem Erlass von Präsident Wladimir Putin vom 31. März 2022, der nicht nur Rubelzahlungen für russisches Gas vorschreibt, sondern auch Gaslieferungen nach Ablauf der vorgesehenen Zahlungsfrist explizit verbietet. Wäre die Schiedsgerichtsentscheidung zu Schadenersatz in Rahmen eines anderen Liefervertrags befolgt worden, hätte das unausweichlich zu weiter ausbleibenden Überweisungen und damit zur Gratisentnahme von russischen Gas geführt. "Das ist ein unredliches Verhalten des österreichischen Konzerns", kommentierte sie.
Sacharowa übte am Donnerstagnachmittag in ihrem wöchentlichen Briefing gleichzeitig Kritik an Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), dessen Pressekonferenz zur Einstellung von russischen Gaslieferungen an die OMV sie lächelnd als "weiteren fantastischen Fake auf staatlichem Level" bezeichnete. Nehammers Aussagen am 15. November seien "widerwärtig" gewesen und er habe nicht mit grundlosen Beschuldigungen gegen Russland gespart, indem er davon sprach, dass sich Österreich nicht erpressen lassen werde und trotz ausbleibender Gaslieferungen aus Russland weiter das "Kiewer Regime" unterstützen werde.