1. Küssen verboten
Ein grippaler Infekt wird durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion weitergegeben. Nach einem leidenschaftlichen Kuss oder schnellem Bussi gelangen Erkältungsviren über den Speichel in den Magen und werden dort von der Magensäure abgetötet. Zudem stärkt zwischenmenschliche Zuwendung das Immunsystem. Dagegen gilt beim Händeschütteln Vorsicht: Die Viren können auf der Haut mehrere Stunden überleben. Reibt man sich dann die Augen oder berührt seine Nase, kann das schon ausreichen, um den Viren einen sicheren Weg in den Körper zu bahnen. Deshalb sollte jeder darauf achten, sich nach dem Kontakt mit einem Erkältungskranken die Hände zu waschen.
2. In die Sauna gehen und die Erkältung ausschwitzen
Wer mit einer Erkältung in die Sauna geht, macht gleich mehrere Dinge falsch: Zum einen setzt man Mitmenschen einer Ansteckungsgefahr aus. Zum anderen generiert man zusätzlichen Stress für den ohnehin schon gebeutelten Körper. Denn: Die Hitze schwächt das Immunsystem im Kampf gegen den Krankheitserreger. Bei älteren Menschen oder Herz-Kreislauf-Patienten kann die Belastung sogar deutlich gesundheitsgefährdend sein. Ist eine Erkältung gerade erst im Anmarsch, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie nach dem Sauna-Besuch so richtig zuschlägt.
3. Heißer Tee mit Rum
Zugegeben: Heiße Getränke wie Tee wirken schleimlösend, was sich positiv auf die Erkältung auswirkt. Der Genuss von Alkohol jedoch raubt dem Immunsystem Kräfte und bringt das Kälteempfinden durcheinander. So kann der Körper unmerklich auskühlen, die Schleimhäute werden schlechter durchblutet. Die Erreger haben leichtes Spiel.
4. Beim Niesen immer die Nase zuhalten
Niesen ist ein wichtiger Mechanismus des erkrankten Körpers, um eingedrungene Erreger, die sich in der Nasenschleimhaut festgesetzt haben, wieder loszuwerden. Man sollte also auf keinen Fall die Nase beim Niesen zuhalten, da die Viren dann nicht ausgeschieden werden können und es so zu einer Verteilung im Nasen-Rachenraum kommen kann. Wichtig ist jedoch, andere Personen vor einer Ansteckung zu schützen. Die Nase deshalb immer mit einem Taschentuch bedecken oder einfach in den Ärmel niesen.
5. Fieber tötet die Krankheitserreger ab
Es ist gut, wenn man zu Beginn gleich Fieber bekommt und es nicht bekämpft. Richtig? Falsch! Fieber entsteht bei einer Infektion aufgrund der Entzündung, die damit verbunden ist, und ist nichts als eine Störung der Temperaturregelung, die durch Botenstoffe über den Hypothalamus ausgelöst wird. Und: Leider führt das Ansteigen der Körpertemperatur auf 38 bis 40 Grad nicht zur Abtötung der Krankheitserreger. Da Fieber den Kreislauf belastet und den Allgemeinzustand verschlechtert, ist es sinnvoll, es medikamentös zu senken.
6. Wer seine Hände desinfiziert, steckt sich nicht an
Regelmäßiges Desinfizieren nach dem Händewaschen schützt vor einer Ansteckung? Schön wär's! Auch wenn der Alkohol die Viren abtötet, ist man vor einer Erkältung nicht geschützt. Erreger verbreiten sich auch über die Luft. Niest ein Kranker in der Nähe, werden die Viren einfach eingeatmet. In gut geheizten Räumen mit wenig Luftfeuchtigkeit können Keime gut überleben.
7. Vitamin C stärkt das Immunsystem
Viele Menschen versuchen, einen drohenden Schnupfen mit hohen Dosen an Vitamin C abzuwenden. Der Grund: Das Vitamin soll das Immunsystem stärken und so dem Körper helfen, die Krankheitserreger abzuwehren. Doch das auf Platz eins rangierende Wunder-Vitamin beugt Erkältungen weder vor, noch verkürzt es Schnupfen, Husten und Co. Eine hohe Vitamin C-Dosis wirkt nur bei Menschen, die wenig davon im Körper hatten oder die wie etwa Extremsportler, hohem körperlichen Stress ausgesetzt sind. Bei diesen senkt es die zuvor erhöhte Schnupfenanfälligkeit um die Hälfte. Experten warnen jedoch davor, zu viel an Vitamin-C-Nahrungsergänzungspillen zu schlucken. Denn eine Überdosierung kann sehr schaden und bringt wenig. Ein Zuviel kann etwa bei Diabetikern das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen erhöhen.