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Füttern, aber richtig

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Possierliche Eichhörnchen sind für Spaziergänger in Wiens Parkanlagen, vor allem im Schönbrunner Schlosspark, seit Generationen beliebte Entertainer. Sie fürchten die Menschen nicht, im Gegenteil, sie suchen deren Nähe, denn Menschen sind für die kleinen Nager Futterlieferanten. Wer den Eichhörnchen in den Wintermonaten etwas Gutes tun will, lasse sich nicht aufhalten, meint Richard Zink vom Projekt "Stadtwildtiere". Wer unbedingt im Winter Wildtiere füttern will, ist mit seinen Zuwendungen hier an der richtigen Adresse.

Das aber habe artgerecht zu geschehen. Das heißt: mit heimischen Nüssen. Haselnüsse zählen zu den präferierten Speisen, auch Walnüsse werden gern verzehrt. Keinesfalls aber sollte man exotische Nusssorten und gesalzene Erdnüsse anbieten. Denn die verträgt das rote Eichhörnchen nicht. Und Salz kann für die kleinen Tiere gar tödlich sein.

Nicht nur falsches Futter und natürliche Feinde wie Marder und Greifvögel bedrohen seit einigen Jahren die Existenz der roten Hörnchen. In Großbritannien und Norditalien ist die Spezies des Sciurus vulgaris, wie man das europäische Eichhörnchen in der Biologie nennt, nahezu verschwunden. Schuld daran ist ein Aggressor der eigenen Spezies: das Grauhörnchen aus Nordamerika, das vor Jahren in Europa eingeschleppt wurde. Diese Art trägt ein seltenes Virus im Blut, das für die einheimischen, viel kleineren Nager letal ist.

Andere Tiere aber, wie Rehe und Hirsche, sollte man bei Winterwanderung nicht füttern. "Das kann in den meisten Fällen kontraproduktiv sein. Denn der physiologische Prozess der Tiere ist auf die kargen Wintermonate eingestellt, sie kommen daher mit weniger aus. Das funktioniert aber nur, wenn sie auch Ruhe haben und nicht durch Wanderer, freilaufende Hunde oder Skifahrer abseits der Piste Stress ausgesetzt werden."

Wer Vögeln in der Stadt das Leben im Winter erleichtern will, soll Körner und artgerechtes Futter reichen. Absolutes Tabu ist Brot, auch wenn es hart ist. Denn das führt bei allen Tierarten zu Blähungen und schließlich zum Tod. Letal sind auch Schimmelpilze, die sich im Gebäck bilden.

Tierfreunde, die an den Ufern von Parkteichen und Seen Schwäne und Enten füttern, schaden den Vögeln mehr, als sie ahnen. Denn die wissen selbst, was ihnen guttut.

Mit einer Futterspende im nächsten Tierheim leisten Sie wirkliche Hilfe.

Mehr Information: stadtwildtiere.at

Was meinen Sie? Schreiben Sie mir bitte: zobl.susanne@news.at

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