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Coronavirus: Antwortenauf die wichtigsten Fragen

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Bisher bekannte Antworten auf wichtige Fragen zum Coronavirus.

Fragen rund um das Coronavirus werden rund um die Uhr bei der AGES-Hotline unter 0800-555-621 beantwortet. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der AGES sowie auf der Homepage des Gesundheitsministeriums.

Wie viele Fälle gibt es in Österreich? Wie viele weltweit? Die interaktive Karte der Johns Hopkins University zeigt es in Echtzeit.

#1 Woher kommt das neue Coronavirus?

Es gibt zwei mögliche Szenarien, wie der Corona-Erreger entstanden ist: Erstens kann es seine gefährlichen Eigenschaften durch die natürliche Auslese in Tieren entwickelt haben und dann zu Menschen übergesprungen sein. Am ehesten käme SARS-CoV-2 von Fledermäusen, weil es einem Fledermaus-Coronavirus stark ähnelt. Da es keinen Nachweis für eine direkte Übertragung von Fledermäusen auf Menschen gibt, war wahrscheinlich ein anderes Tier als "Zwischenwirt" involviert, wie Kristian Andersen vom Scripps Research Institute in Kalifornien berichtet. Laut diesem Szenario hätte die Epidemie sofort begonnen, als das Virus erstmals in Menschen auftauchte, da es seine krankheitserregenden Eigenschaften dann schon hatte.

Als zweite Möglichkeit könnte das Virus noch vergleichsweise harmlos gewesen sein, als es von einem anderen Tier zum Menschen kam. Dann hätte es seine Gefährlichkeit erst in Menschen entwickelt. Schuppentier-Coronaviren haben teils sehr ähnliche Enterhaken-Strukturen und könnten direkt oder über Zwischenwirte in Menschen gelangt sein. Die Eiweißstoffe in der Virushülle haben aber noch eine andere gefährliche Eigenschaft: Sie können menschliche Zellen gut aufbrechen, um anschließend einzudringen. Diese Eigenschaft hätte sich in diesem Szenario am ehesten im Menschen entwickelt und die Epidemie ausgelöst, weil das Virus sich dadurch viel besser unter den Menschen ausbreiten konnte. "Es ist aber schwer bis unmöglich zu wissen, welches der beiden Szenarien am ehesten zutrifft", erklärt Andrew Rambaut von der University of Edinburgh.

#2 Was macht das Virus so besonders?

"Coronaviren zirkulieren schon seit den 60er Jahren in Österreich", sagt Heinz Burgmann, Leiter der tropenmedizinischen Abteilung der Meduni Wien. Sie sind jeden Winter für rund 15 Prozent aller grippalen Infekte verantwortlich. Das jetzt aufgetretene Virus ist allerdings ein neuer, sehr infektiöser Stamm, der vor dem Ausbruch in China noch nie bei einem Menschen festgestellt wurde. Das heißt auch, dass noch niemand eine Immunität dagegen aufgebaut hat und es sich daher sehr schnell verbreiten kann.

#3 Wie erfolgt die Übertragung?

Die Übertragung des neuartigen Coronavirus erfolgt in erster Linie per Tröpfcheninfektion. "Dazu braucht es einen nahen Kontakt zum Patienten", erklärt Prof. Judith Aberle, Virologin der MedUni Wien. Konkret bedeutet das: Wer mindestens 15 Minuten lang mit einer infizierten oder erkrankten Person spricht, läuft Gefahr, sich bei dieser anzustecken. Eine Ansteckung kann auch schon vor dem Auftreten erster Symptome erfolgen. Die Übertragung kann auch über kontaminierte Objekte stattfinden. Etwa dann, wenn man einen Gegenstand, der von einer infizierten Person angehustet wurde, berührt und sich danach mit der Hand ins Gesicht fährt. Die Gefahr ist hier jedoch vergleichsweise gering.

#4 Bei jeder Grippewelle sterben jährlich hunderte Österreicher. Warum wird nicht beim ersten Grippefall im Herbst Quarantäne angeordnet, um eine Ausbreitung der Influenza zu verhindern?

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat wegen des neuen Coronavirus den internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Das Ziel: die weltweite Verbreitung des Virus aufzuhalten. Dadurch sind Maßnahmen wie Quarantäne, Grenzschließungen oder Einschränkungen im internationalen Reiseverkehr rasch umsetzbar. Die Folge: Ganze Ortschaften, Hotels oder Kreuzfahrtschiffe werden abgeriegelt und unter Quarantäne gestellt, sobald ein Verdachtsfall auftritt.

Zuletzt wurde der Gesundheitsnotstand 2019 beim Ebola-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo, 2016 beim Zika-Virus in Brasilien, 2014 beim Ebola-Ausbruch in Westafrika und dem Poliovirus sowie 2009, als sich H1N1, die Schweinegrippe, in Mexiko und den USA verbreitete, ausgerufen. Bei der Schweinegrippe gelang es nicht, das Virus einzudämmen. Mittlerweile ist es jeden Winter für die Grippewelle mitverantwortlich. So wurden alleine in dieser Grippesaison 36 Prozent aller Influenza-Erkrankungen von H1N1 hervorgerufen.

#5 Wodurch ist das Coronavirus gekennzeichnet?

Bei dem neuen Erreger handelt es sich um ein Beta-Coronavirus, das genetisch zu über 80 Prozent mit dem SARS-Coronavirus übereinstimmt. Die Familie der Coronaviren umfasst zahlreiche mit einer Hülle umgebene Viren mit einem Genom aus einer Einzelstrang-RNA. Sie sind genetisch sehr variabel und können verschiedene Wirtsorganismen befallen. Die häufigsten Coronaviren, die beim Menschen Infektionen und Symptome auslösen, seien das Alphacoronavirus 229E und das Betacoronavirus OC43, erklärt Prof. Elisabeth Puchhammer-Stöckl vom Zentrum für Virologie in Wien. Beide können harmlos verlaufende Atemwegsinfektionen verursachen. Dem SARS-Virus, das seinen Weg ebenfalls in China begann und bei betroffenen Personen schwere Pneumonien verursachte, fielen weltweit an die 800 Menschen zum Opfer. Das seit 2012 bekannte MERS-Coronavirus wird vor allem auf der arabischen Halbinsel über Dromedare sporadisch auf Menschen übertragen und kann bei den Betroffenen ebenfalls lebensbedrohliche Pneumonien verursachen.

#6 Welche Symptome zeigen sich?

Die Inkubationszeit beträgt nach derzeitigem Wissensstand zwei bis fünf Tage. Danach kann das Virus folgende Beschwerden auslösen:

Die Betonung liegt auf kann. Mitunter verläuft die Erkrankung auch ohne jegliche Symptome. In schwereren Fällen kann SARS-CoV-2 zu einer Lungenentzündung, zu Nierenversagen und schließlich auch zum Tod führen. Todesfälle traten bisher vor allem bei älteren Patienten und solchen auf, die bereits zuvor an schweren Grunderkrankungen litten. Vorerkrankungen wie etwa Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes können einen schweren Krankheitsverlauf begünstigen.

#7 Was ist bei Infektionsverdacht zu tun?

Wer vermutet, sich mit dem neuen Coronavirus infiziert zu haben, sollte in erster Linie zuhause bleiben und die Gesundheits-Hotline unter der Telefonnummer 1450 anrufen. Auf keinen Fall sollte man im Verdachtsfall einen Arzt aufsuchen. Jegliche Kontakte zu anderen Personen sind vorerst zu meiden. Insofern sollte man bei Infektionsverdacht auch nicht die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen. Im Gespräch mit dem Arzt wird dann über die weitere Vorgehensweise entschieden. Personen, die Kontakt zu einer infizierten Person hatten, müssen sich für 14 Tage in Heimquarantäne begeben. Während dieser Zeit muss der Betroffene seinen Gesundheitszustand überprüfen, sprich Fieber messen und auf etwaige Symptome achten. Treten Symptome auf, ist ein Arzt zu kontaktieren.

#8 Wie kann ich Covid-19 von Influenza unterscheiden?

Die durch das neue Coronavirus ausgelösten Symptome können der einer Grippe ähneln. Sicherheit, ob es sich um Covid-19, die durch SARS-CoV-2 ausgelöste Erkrankung, oder um die saisonale Grippe handelt, kann man letztlich nur durch einen Test erlangen. Während die Sorge wegen des neuen Coronavirus wächst, betonen Ärzte nach wie vor die Notwendigkeit, sich gegen die Grippe impfen zu lassen. In der vorigen Grippesaison starben in Österreich nach Expertenschätzungen über 1.000 Menschen an deren Folgen. Gegen Covid-19 schützt die Grippeimpfung allerdings nicht.


#9 Wie gefährlich ist SARS-CoV-2?

14 bis 20 Prozent der Infizierten erkranken schwer. "Man weiß nicht, wie groß die Krankheitspyramide tatsächlich ist", gibt Aberle zu bedenken. "Angenommen, die Zahl der Infektionen ist weit höher als bisher bekannt, dann verringert sich damit auch wieder die Sterberate." Das Tückische am neuen Coronavirus aber ist, dass es sich sowohl in den oberen als auch in den unteren Atemwegen verbreitet. Was so viel bedeutet, wie dass es einerseits sehr schwere Erkrankungen auslösen und anderseits sehr leicht übertragen werden kann. Die Tatsache, dass man sich bei einem Infizierten bereits während der Inkubationszeit anstecken kann, begünstigt eine rasche Verbreitung.

#10 Warum ist es so wichtig, Patient null zu finden?

Will man das Virus stoppen, ist es entscheidend, alle Menschen ausfindig zu machen, die möglicherweise damit infiziert sind. Man kann die Kontaktpersonen dann überprüfen und isolieren und so die Verbreitung unterbinden. Im Fall von Covid-19 wurde Patient null in China allerdings nicht gefunden. Auch in Italien kannte man ihn nicht.

#11 Wie kann ich mich schützen?

Um generell die Ausbreitung von Infektionskrankheiten der Atemwege zu vermeiden, sollte besonders in Regionen mit Fällen des neuartigen Coronavirus auf gute Händehygiene geachtet werden. "Der beste Schutz ist - wie bei der saisonalen Grippe - regelmäßiges Händewaschen", erklärt Prof. Florian Thalhammer, Infektiologe der MedUni Wien. Der direkte Kontakt zu Erkrankten sollte, ebenso wie Menschenansammlungen, vermieden und die Husten- und Nies-Etikette eingehalten werden. Während der Grippewelle sind diese Maßnahmen derzeit aber ohnehin überall und jederzeit angeraten. Eine Impfung wird wohl nicht vor 2021 erhältlich sein.

#12 Nützen Schutzmasken?

Selbstgenähte Stoff- sowie Einmalmasken bieten keinen ausreichenden Schutz, minimieren das Ansteckungsrisiko aber. Während FFP2-Masken eine Virendichtigkeit von rund 95 Prozent haben, geht man davon aus, dass FFP3-Masken bei richtiger Handhabung in Sachen Corona einen nahezu hundertprozentigen Schutz darstellen. Hier finden Sie die wichtigsten Infos rund um Mund-Nasen-Schutzmasken.

#13 Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Der Wirkstoff Remdesivir wurde in Europa als erstes Mittel zur Therapie von Covid-19 zugelassen. Remdesivir gilt als eine von wenigen wirksamen Arzneien bei schweren Fällen der vom Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit. Es kann Studien zufolge den Krankenhausaufenthalt verkürzen. Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA hatte die Zulassung für Patienten ab zwölf Jahren empfohlen, die eine Lungenentzündung haben und mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt werden müssen.

#14 Wird SARS-CoV-2 wieder verschwinden?

Derzeit geht man davon aus, dass sich SARS-CoV-2 wie Influenza-Viren dauerhaft etablieren wird. "Es ist nicht anzunehmen, dass SARS-CoV-2 völlig verschwinden wird", sagt Burgmann. Nach den bisherigen Erfahrungen gebe es eine eher geringe Wahrscheinlichkeit, dass das Virus 'einschlafen' wird - auch die Infektiosität spricht dagegen, argumentierte der Experte.

#15 Wie viele Menschen sind vom Coronavirus betroffen?

Eine Grafik der Johns-Hopkins-Universität zeigt in Echtzeit, wie viele Menschen derzeit wo mit dem Coronavirus infiziert sind. Die Karte zeigt neben den bestätigten Fällen in den jeweiligen Ländern auch Statistiken zur Verbreitung und genaue Opferzahlen sowie eine Statistik der vom Coronavirus geheilten Personen.


Bestätigte Infektionen und Todesfälle international:


Bestätigte Infektionen und Todesfälle in Österreich:


Bestätigte Infektionen in Österreich nach Bundesland:

#16 Kann mein Arbeitgeber Zwangsurlaub anordnen?

"Ein einseitiger Zwangsurlaub wird im Allgemeinen nicht möglich sein", sagt Arbeitsrechtsexperte Wolfgang Höfle. Es sollten aber Vereinbarungen etwa über Zeitausgleich, Urlaub, Homeoffice, unbezahlter Urlaub getroffen werden.

Antworten auf weitere arbeitsrechtliche Fragen finden Sie hier.

#17 Ist das Coronavirus über das Trinkwasser übertragbar?

Es gibt keine Hinweise darauf, dass sich Menschen über Trink- bzw. Leitungswasser infizieren können. Ein Eintrag des Erregers in Quell- oder Brunnenwasser kann derzeit ausgeschlossen werden, da das Virus durch die Bodenpassage inaktiviert wird. Vorhandene Desinfektionsanlagen würden einen zusätzlichen Schutz gegen virale und bakteriologische Kontamination bieten. Aus Sicht der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach sei es nicht notwendig, einen Wasservorrat anzulegen. Die Versorgung in Österreich sei auf Krisen- und Notsituationen wie die derzeitige bestens vorbereitet und daher weiterhin sichergestellt. Das bedeutet: Unser Trinkwasser ist trotz Coronavirus sicher.

#18 Worauf ist bei häuslicher Quarantäne zu achten?

Personen, die nachweislich an Covid-19 erkrankt sind oder aber im Verdacht stehen, sich mit SARS-CoV-2 infiziert zu haben, werden unter häusliche Quarantäne gestellt. Bei reinen Verdachtsfällen dauert die Quarantäne 14 Tage. Im Krankheitsfall entscheidet die Bezirksverwaltungsbehörde über die Dauer der Quarantäne. Die unter Quarantäne Gestellten müssen ihren Gesundheitszustand selbst überwachen, sprich zwei Mal täglich Fieber messen und ein Symptom-Tagebuch führen. Es gilt, sämtliche Sozialkontakte zu meiden. Auch zu Mitbewohnern, was so viel bedeutet, dass eine strikte räumliche Trennung vorgenommen werden muss. Zudem müssen hygienische Maßnahmen ergriffen werden, um der Ansteckung Gesunder so gut als möglich vorzubeugen.

#19 Könnte das Virus im Labor gezüchtet worden sein?

Forscher inspizierten das Erbgut von SARS-CoV-2 und berichten im Fachjournal "Nature Medicine": "Unsere Analyse zeigt klar, dass es kein Konstrukt aus dem Labor oder absichtlich verändertes Virus ist." Es habe seine Gefährlichkeit durch natürliche Prozesse in Tieren entwickelt, bevor es zum Menschen übersprang, oder erst in zunächst sehr wenigen Patienten. Im Labor sei es aber nicht gezüchtet worden.

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