Für das Aufladen des E-Autos zu Hause sollte man sich eine Wallbox zulegen. Wie der Name schon sagt (Wallbox bedeutet Wandladestation), sind diese Geräte zur Befestigung an der Wand (oder einer Säule) gedacht. Sie ist die Verbindung vom Stromnetz zum Auto und sorgt dafür, dass immer die richtige Menge Strom fließt.
Was ist eine Wallbox?
Grundsätzlich kann man festhalten, dass man E-Autos auch an der Haushaltssteckdose laden kann. Doch ist der Hausanschluss für solche Dauerbelastungen (und laden am Hausstrom dauert sehr lange) nicht ausgelegt ist und daher davon abgeraten werden muss.
Also muss eine Wallbox her. Das Gerät kommuniziert mit dem Auto, wodurch immer die optimale Strommenge zur Verfügung gestellt werden kann, ganz ohne Zutun des Besitzers. Das wiederum führt zu optimaler Ladung und deutlich verringerten Ladeverlusten.
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Sicherheit bei Wallboxen
Sicherheit wird bei Wallboxen groß geschrieben. Die Buchsen werden erst dann mit Strom versorgt, wenn die Verbindung sicher hergestellt ist. Auch sind die Kabelbuchsen verriegelt und können erst abgezogen werden, wenn der Ladevorgang abgeschlossen ist. Damit sind Unfälle weitestgehend ausgeschlossen. Auch gegen Stromdiebstahl können sie gut gesichert werden (auch wenn das auf Privatgelände vermutlich eher selten vorkommt).
Weitere Funktionen von Wallboxen
Je nach Ausführung ist es damit aber nicht getan. Viele Modelle können die unterschiedlichsten Daten speichern und bei Bedarf ausgeben. So können etwa Ladevorgänge mitprotokolliert werden oder Abrechnungen für Arbeitgeber oder Finanzamt ausgewiesen werden. Zudem können manche Modelle per Internet oder App gesteuert werden. Damit hat man immer einen Überblick über die Ladesituation oder die Kosten und kann die Wallbox auch remote steuern.
Wer noch einen Schritt weiter geht, kann die Wallbox auch in ein Smart-Home-Konzept einbinden und damit zum Beispiel die Photovoltaikanlage verbinden oder einen günstigeren Stromtarif wählen.
Welche Modelle gibt es?
Moderne E-Autos sind mit einer Ladeleistung von 11 kW in 4 bis 5 Stunden komplett geladen. Da die meisten Fahrten mit 30 bis 40 km Reichweite auskommen, kann man mit einer Wallbox meist auch mehrere Fahrzeuge laden. Derzeit sind 1-phasige und 3-phasige Modelle auf dem Markt – wobei nur die 3-phasigen alle E-Auto-Modelle laden können.
Hochwertige Wandladegeräte nutzen einen Drehstromanschluss mit einer Spannung von 400 Volt – also Starkstrom. Beim dreiphasigen Laden mit 16 A kann man eine Leistung von 11 kW beziehen, mit 32 Ampere verdoppelt man die Leistung. Das erlaubt das Laden mit 22 kW - sofern das Fahrzeug dafür ausgelegt ist (kW steht für Kilowatt und definiert die Ladeleistung. Ampere ist die Maßeinheit für die elektrische Stromstärke). Wallboxen mit einer Anschlussleistung von mehr als 3,7 kW müssen beim Stromanbieter angemeldet werden. Dieser prüft dann, ob an dieser Stelle ein stärkerer Stromanschluss möglich ist und informiert auch über die Kosten (wer zum Beispiel schon einen E-Herd hat, verfügt in der Regel über einen Starkstromanschluss). Die Installation einer Wallbox muss unbedingt ein Elektriker durchführen! Dieser kann dann auch die Abwicklung mit dem Stromanbieter übernehmen.
Welche Wallbox ist die richtige?
Diese Entscheidung sollte man abhängig von den Gegebenheiten treffen. Was kann das Auto, wie viel Strom steht zur Verfügung und wie lange darf das Fahrzeug zum Tanken brauchen. Wie vieles im Leben, ist es auch hier manchmal eine Frage des Preises. Kleinere Leistungen sind preiswerter, brauchen aber mehr Zeit zum Laden.
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Mobile oder fixe Wallboxen
Tatsächlich gibt es Wallboxen, die man nicht fix installieren muss und die man sogar mitnehmen kann. Ein österreichischer Anbieter, GO-e, sorgt hier für Mobilität. Die Geräte sind durch Plug & Play extrem einfach in der Handhabung. Diese Ladeeinrichtung kann man also auch mitnehmen und unterwegs oder am Zielort benutzen. Für diese Varianten braucht man zur Installation auch keinen Elektriker - nur dann, wenn es bereits einen Starkstromanschluss gibt.
Kosten
Die Preise sind höchst unterschiedlich. Das Spektrum liegt zwischen 0 und 2.500 Euro. Bei manchen Autos sind die Boxen gleich dabei, bei anderen nicht. Man kann davon ausgehen, dass jeder Euro mehr auch mehr Möglichkeiten bringt. Je komfortabler das Gerät sein soll bzw. je mehr Funktionen man möchte, desto teurer wird die Sache.
Der Kostenfaktor ist mit der Anschaffung der Wallbox leider nicht erledigt. Einige andere Faktoren beeinflussen die Komplettkosten deutlich. In welchem Abstand befindet sich der Ladeplatz zum Sicherungskasten, müssen Wände durchbohrt werden, müssen neue Kabel verlegt werden, muss der Starkstromanschluss errichtet oder erweitert werden? Man sieht, mit der reinen Anschaffung der Box ist es noch lange nicht getan.
Für die Finanzierung gibt es ebenfalls die unterschiedlichsten Modelle. Selbstverständlich kann man die Wallbox einfach kaufen. Manche Energieversorger bieten ein Ratenmodell an, aber auch mieten kann man das gute Stück. Es hängt immer von den finanziellen Möglichkeiten ab.
Rechtliches
Wir wären nicht in Österreich, wenn die rechtlichen Vorschriften einheitlich wären. Ob die Errichtung bewilligungsfrei, anzeigepflichtig oder genehmigungspflichtig ist, kann zudem beispielsweise davon abhängen, ob die Ladestation im Freien oder in einer Garage bzw. einem Gebäude errichtet werden soll, ob ein Fundament benötigt wird oder welche elektrische Anschlussleistung (maximale Ladeleistung) angestrebt wird. Da man in den meisten Fällen ohnehin einen Energieanbieter braucht, kann man sich auch deren Service zunutze machen. Viele bieten auch ein „Rundum-sorglos-Paket“ an. Sprich man bekommt die Wallbox, die Energielieferung, sämtliches Zubehör, die Installation und die rechtliche Abwicklung aus einer Hand und muss sich nicht um alles selber kümmern.
Dank einer Novelle zum Wohnungseigentumsgesetzes Anfang diesen Jahres kann die Installation von Wallboxen auch nicht mehr so einfach blockiert werden – wer bei der Eigentümerversammlung nicht mitstimmt, kann auch nichts mehr verhindern.
Wallboxen Förderungen
Wallboxen werden derzeit mit 600 Euro gefördert. Hier gibt es weitere Infos zur Förderung von Wallboxen.