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Beruf Psychologe/Psychologin: Gehalt, Ausbildung und Tätigkeitsfelder

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9 min
Psychologin bei der Arbeit
©Bild: iStockphoto
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Psychologen und Psychologinnen sind in vielen unterschiedlichen Branchen tätig und können sich auch mit einer Praxis selbstständig machen. Voraussetzung für die Berufsqualifikation ist ein Studienabschluss in Psychologie, wobei es zahlreiche Spezialisierungen gibt. Die Jobaussichten sind allgemein gut, die Verdienstmöglichkeiten unterscheiden sich je nach Branche und Erfahrungsniveau.

Was macht ein/e Psychologe/Psychologin?

Psychologen und Psychologinnen werden im Rahmen des Studiums in Verhalten und Erleben von Menschen geschult. Sie können psychologische Beratung in Krankenhäusern anbieten, als Gerichtsgutachter:innen tätig sein und sind auch in der Privatwirtschaft, beispielsweise im Marketing oder Human Ressources, sehr beliebte Fachkräfte. Viele Psychologen und Psychologinnen sind auch in der Wissenschaft tätig und bleiben auch nach dem Abschluss im akademischen Milieu, wo sie Studien rund um Verhalten und Erleben von Personen erstellen können. Auch private Wissenschafts- und Umfrageinstitute setzen häufig auf die Unterstützung von qualifizierten Psychologen und Psychologinnen, die methodisch aufwendige Statistiken erstellen und im Rahmen von Diagrammen bildlich darstellen. Die meisten Psychologen und Psychologinnen sind allerdings tatsächlich als Therapeut:innen tätig, jedoch muss hierfür nach dem Studium noch eine therapeutische Ausbildung abgeschlossen werden. Die wichtigsten Tätigkeitsfelder umfassen:

  • Therapie

  • Personalberatung / Personalauswahl

  • Forschung und Wissenschaft

  • Berufsberatung

  • Erstellung von juristischen Gutachten

Passt der Beruf zu mir?

Das Psychologiestudium gehört zu den beliebtesten Studienrichtungen des Landes. Wer sich hierfür interessiert sollte Interesse an der Arbeit mit Menschen mitbringen, sich aber auch für das Auswendiglernen von komplexeren Modellen und statistischen Methoden interessieren. Je nach Hochschule unterscheidet sich der Ausbildungsschwerpunkt merklich. Wer als Psychologe oder Psychologin tätig sein möchte, sollte sich auch in Geduld üben und sich in die Sichtweise anderer Menschen versetzen können. Viel Verständnis, Ruhe und Flexibilität sind ebenfalls gefragt. All jene, die sich als Psychologe oder Psychologin selbstständig machen möchten, sollten auch über betriebswirtschaftliche Kenntnisse verfügen. Analytisches Denken ist sowohl für die Auswertung von psychologischen Fragebögen als auch für die korrekte Planung und Durchführung von wissenschaftlichen Studien und statistischen Analysen notwendig.

Auf der Suche nach anspruchsvollen Jobalternativen? Hier einige Anregungen:

Einsatzbereiche

Psychologen und Psychologinnen sind vorwiegend in ambulanten Niederlassungen, stationären Krankenhäusern und akademischen Hochschulen tätig. Alternativen in der Privatwirtschaft sind Personalberatungen und Recruitment-Unternehmen. Auch in Jugend- und Kinderheimen sowie Justizanstalten sind standardmäßig zahlreiche Psychologen und Psychologinnen zu finden.

Ausbildung

Um Psychologe oder Psychologin zu werden, muss man ein Studium an Universitäten oder anderen Hochschulen absolvieren. Dieses war früher als Diplomstudium konstruiert, ist aber seit der Bologna-Reform ebenfalls auf den Bachelor- und Masterstudiengang umgestellt. Um tatsächlich die gesetzlich geschützte Berufsbezeichnung „Psychologe oder Psychologin“ tragen zu dürfen, muss zwingend der Masterstudiengang abgeschlossen werden.

Oft werden Psychologen und Psychologinnen mit Psychiater:innen und Psychotherapeut:innen verwechselt. Psychiater:innen haben ein Medizinstudium und anschließend eine Facharztausbildung absolviert. Sie dürfen im Gegensatz zu Psychologen und Psychologinnen Medikamente verschreiben und verdienen in der Regel auch mehr als Psychologen und Psychologinnen.

Psychotherapeut:innen hingegen müssen kein Studium, sondern lediglich eine therapeutische Ausbildung absolvieren. Tatsächlich sind aber die meisten Therapeut:innen auch Psycholog:innen oder Psychiater:innen – aber eben nicht alle.

Das Psychologiestudium endet mit Abgabe der Masterarbeit. Dabei handelt es sich um eine wissenschaftliche Arbeit, die in der Regel die Durchführung eines eigenen psychologischen Experiments beinhaltet.

Da das Psychologiestudium überaus beliebt ist, gibt es an allen staatlichen Standorten eine eigene Aufnahmeprüfung. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Fachwissensfragen und Intelligenztestaufgaben. Die notwendige Vorbereitungslektüre wird von der jeweiligen Hochschule rechtzeitig empfohlen. Die Anmeldung zur Aufnahmeprüfung erfolgt einige Monate vor dem geplanten Semesterstart und ist nur zum Wintersemester möglich.

Wie lange dauert die Ausbildung?

Das Psychologiestudium hat eine Regelstudienzeit von 10 Semestern. Das Bachelorstudium besteht aus 6 Semestern, während das aufbauende Masterstudium nur 4 Semester dauert. Seit der Bologna-Reform müssen praktischerweise nicht mehr beide Studien an derselben Institution abgeschlossen werden. Wer möchte, kann nach dem Bachelor sein Masterstudium auch im Ausland fortsetzen und verliert durch die EU-weite Anerkennung dabei in den allermeisten Fällen keine Zusatzzeit zum Nachholen von Lehrveranstaltungen.

Obwohl die Regelstudienzeit bei 10 Semestern liegt, werden im Schnitt 12 Semester für das Erreichen des Abschlusses benötigt. Auch in der lehrveranstaltungsfreien Zeit müssen Praktika absolviert werden (4 bis 8 Wochen insgesamt).

Wo kann man die Ausbildung absolvieren?

Das Psychologiestudium wird an staatlichen und privaten Hochschulen angeboten. Zu den staatlichen Universitäten in Österreich gehören diese:

Alternativ besteht auch die Möglichkeit, das Psychologiestudium an einer österreichischen Privatuniversität zu absolvieren. Zu den privaten Hochschulen gehören die UMIT Privatuniversität in Tirol, die Karl Landsteiner Universität in Krems sowie die Sigmund Freud Privatuniversität. Die Chancen für eine Zulassung sind an den privaten Instituten deutlich höher, allerdings werden hier auch hohe Semesterbeiträge fällig.

Weiterbildung

Nach dem Studienabschluss sind grundsätzlich keine Weiterbildungen für die Aufrechterhaltung der Bezeichnung „Psychologe/Psychologin“ notwendig. Zahlreiche Arbeitsstellen verlangen allerdings regelmäßige Weiterbildungen von ihren Mitarbeiter:innen. Wer therapeutisch tätig werden möchte, muss sich als Psychotherapeut:in weiterbilden. Die Weiterbildung dauert mindestens 2 Jahre, kann aber je nach Fachrichtung auch länger dauern. Psychologen und Psychologinnen, die eine Qualifizierung als Therpaut:in anstreben, müssen diese aus eigener Tasche bezahlen. Die Gebühren belaufen sich auf knapp 20.000 Euro, wobei manche Institute die Ausbildungskosten für angestellte Psychologen und Psychologinnen übernehmen.

Gehalt: Wie viel verdient ein/e Psychologe/Psychologin?

Die Gehälter unterscheiden sich je nach Tätigkeitsbereich entscheidend. Niedergelassene Psychologen und Psychologinnen erhalten pro Patient und Stunde etwa 80 bis 100 Euro brutto. Im Krankenhaus werden die meisten Psychologen und Psychologinnen nach Ärztetarif entlohnt, was je nach Organisation bei knapp 3.000 bis 5.000 Euro brutto liegt. Arbeitspsychologen und -psychologinnen in der Privatwirtschaft können als Selbstständige tätig werden und sich projektbezogen bezahlen lassen. Angestellte Arbeitspsychologen und -psychologinnen verdienen im Schnitt 2.500 Euro brutto pro Monat – wobei hier je nach Erfahrung und besonderen Kenntnissen Überbezahlung üblich ist.

Auch interessant: Gut bezahlte Jobs: Wie viel verdiene ich in welchem Beruf?

Jobaussichten

Die Jobaussichten für Psychologen und Psychologinnen sind allgemein gut, allerdings unterscheiden sich die realistischen Perspektiven von Branche zu Branche signifikant. Während in der Personalberatung rund ums Jahr neue Mitarbeiter:innen gesucht werden, sind gutbezahlte Stellen in den größeren Universitätskliniken überaus begehrt. Viele Arbeitgeber:innen erwarten zudem bei der Anstellung eine abgeschlossene oder zumindest fortgeschrittene Psychotherapieausbildung. Für niedergelassene Psychologen und Psychologinnen herrscht kaum Patient:innenmangel. Tatsächlich liegen die üblichen Wartezeiten für einen Therapieplatz bei mehreren Monaten.

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