Prinz Philip ließ keine Fettnäpfchen aus. Mit trockenem englischen Humor sorgte der Duke of Edinburgh für Lacher - meistens auf Kosten seiner Gastgeber. Er war stets der Mann an der Seite von Queen Elizabeth II. Nach seinem Tod musste sie alleine stark sein. Knapp eineinhalb Jahre später ist sie ihm gefolgt. Ein Rückblick auf sein Leben.
Steckbrief Prinz Philip
Geburtsdatum: 10. Juni 1921
Todestag: 9. April 2021
Geburtsort: Korfu
voller Name: Philip Mountbatten
Titel: Herzog von Edinburgh, Graf von Merioneth und Baron Greenwich
Sternzeichen: Zwilling
Eltern: Prinz Andreas von Griechenland und Dänemark, Prinzessin Alice von Battenberg
Geschwister: Cecilia von Griechenland, Sophie von Griechenland, Margarita von Griechenland, Theodora von Griechenland sen.
Ehepartnerin: Queen Elizabeth II.
Kinder: König Charles III., Prinzessin Anne, Prinz Andrew, Prinz Edward
Schon seine Geburt war so ungewöhnlich wie sein weiteres Leben: Prinz Philip kam am 10. Juni 1921 auf einem Küchentisch auf der Insel Korfu als Mitglied des griechischen Königshauses zur Welt.
Nach politischen und familiären Wirren - die Familie wurde nach der Revolution aus Griechenland verbannt, der Vater ging seine eigenen Wege, die Mutter erkrankte psychisch - verschlug es Philip nach Großbritannien, wo er Karriere in der Marine machen sollte. In England lernte er seine große Liebe kennen: Lilibeth, die sich schon als 13-Jährige unsterblich in den attraktiven Kadetten verliebte. Philip und die Queen waren mehr als 70 Jahre verheiratet.
Prinz Philip: Mit 95 Jahren in Pension
Prinzgemahl - sicherlich kein einfacher Beruf für einen so stolzen Mann wie Philip, den Duke of Edinburgh. Im Jahr 2018 war Schluss mit der Rolle. Er musste nicht mehr ein paar Schritte artig hinter der Monarchin hergehen: Philip begab sich im Alter von 95 Jahren in den Ruhestand. Seitdem tauchte er kaum noch in der Öffentlichkeit auf. Seine Elizabeth begleitete er nur noch zu Terminen, wenn er Lust dazu hatte und sich fit fühlte.
In früheren Jahren beschwerte er sich auch über seine "Nebenrolle". Dennoch galt er stets als wichtige Stütze der Königin, mit der er seit 1947 verheiratet war.
Die Ehe von Prinz Philip mit der Queen
"Philip schäumte vor Wut", berichtete Gyles Brandreth in seiner kenntnisreichen Doppelbiografie "Philip und Elizabeth - Porträt einer Ehe". "Ich bin nur eine verdammte Amöbe", habe der Königin-Gemahl damals geschimpft. "Ich bin der einzige Mann im ganzen Land, der seinen Namen nicht an die eigenen Kinder weitergeben darf." Dennoch bewährte sich Philip für die Königin als "Stütze und Anker", wie es auf einer Fünf-Pfund-Münze mit dem Porträt des Paares heißt, die zur Diamantenen Hochzeit aufgelegt wurde.
Aus Anlass des Jubiläums hatte das Paar 2007 eine kleine sentimentale Reise zum Anfang seiner Ehe unternommen. Auf dem südenglischen Landsitz Broadlands unweit von Southampton pflanzten Elizabeth und Philip einen Maulbeerbaum. Im herrschaftlichen Schlafzimmer von Broadlands, das einst Philips Onkel Lord Louis Mountbatten gehörte, hatten sie ihre Hochzeitsnacht verbracht. Jahre später begannen genau dort auch ihr erster Sohn, Prinz Charles, und Prinzessin Diana ihre Flitterwochen.
Wenn im Sommer Heerscharen von Touristen durch Broadlands ziehen, wird vor dem legendären Doppelbett nicht nur viel gekichert. Oft können sich Besucher Bemerkungen über das königliche Sexleben nicht verkneifen. Manche überbieten sich in der Aufzählung frivoler Gerüchte. Geschürt werden sie unter anderem von den beiden radikal-republikanischen Gruppen "Throne Out" und "Republic", die Großbritannien von der "Bürde der Monarchie" befreien wollen.
Sie lassen keine Gelegenheit aus, um zu fordern, dass durch DNA-Tests geklärt wird, ob Prinz Philip auch wirklich der Vater aller vier Kinder der Königin sei. Schließlich werde der Steuerzahler für die Royals zur Kasse gebeten. Und wenn eine Institution wie die britische Monarchie "auf Erblichkeit gegründet ist, dann ist es nur recht und billig, wenn die Erbfolge auch wirklich bewiesen wird".
Eine Reihe von Büchern mit Titeln wie "Das geheime Leben der Windsors" widmen sich angeblichen Ehebrüchen der Königin und ihres Prinzgemahls. Nach knapp zehn Jahren, so behauptet der Autor Nicholas Davies, sei die Ehe am Ende gewesen. Die Königin habe damals Wind bekommen von einem Verhältnis ihres Mannes mit ihrer attraktiven Cousine und Brautjungfer Prinzessin Alexandra.
Queen und Prinz Philip - getrennte Schlafzimmer
Seitdem hätten Elizabeth und Philip stets getrennte Schlafzimmer gehabt. Eine Scheidung sei jedoch für die Königin, die zugleich auch Oberhaupt der Kirche von England ist, niemals in Frage gekommen. Während Klatschreporter Philip etliche Affären nachsagten - unter anderem mit den US-Schauspielerinnen Jane Russell ("Blondinen bevorzugt") und Shirley MacLaine ("Das Mädchen Irma la Douce") -, machten Gerüchte über Liebhaber der Queen die Runde.
Davies und andere Autoren legten gar nahe, die Königin habe ihren Sohn Prinz Andrew 1959 mit ihrem Rennstallmanager Lord Henry Porchester gezeugt. Und der Vater des 1964 geborenen Prinzen Edward sei in Wirklichkeit der einstige Haushofmeister Ihrer Majestät, der Baron Patrick Planket, gewesen, der 1975 starb. Bei all diesen Geschichten handle sich "um grauenhaften Quatsch", glaubt Biograf Brandreth.
Er hat mit Freunden und Verwandten des königlichen Paares und auch mit Prinz Philip, dem Duke of Edinburgh, ausführlich darüber gesprochen. Sein Fazit: "Ich glaube, wir können davon ausgehen, dass die Queen ihr ganzes Eheleben lang treu war." Alles andere sei "absurd". Auch Philip habe sein Ehegelöbnis wohl nicht gebrochen. Allerdings habe der für trockenen Humor bekannte Prinz einmal gesagt: "Wenn ich die Boulevardpresse lese, denke ich immer, ich hätte es genauso gut tun können." Aus einem Vier-Augen-Gespräch zitiert Brandreth den Prinzen so: "Wie hätte ich das anstellen sollen? Mir folgt seit 1947 Tag und Nacht ein Sicherheitsbeamter."
Prinz Philip: Jagen, Kutschenrennen und Polo
Prinz Philip liebte - als es ihm noch besser ging - das Jagen, Kutschenrennen und Polo, er war ein leidenschaftlicher Pilot und kerngesund. In den letzten Jahren seines Lebens machten ihm aber diverse Gebrechen zu schaffen, darunter Blasenentzündungen, Herzprobleme. Er bekam auch ein neues Hüftgelenk. Als er keine zwei Monate später - ohne Gehhilfe - zur Hochzeit seines Enkels Prinz Harry und der US-Amerikanerin Meghan Markle in eine Kirche auf Schloss Windsor kam, wirkte er gut erholt. Doch danach tauchte er wieder ab.
Philip hatte einen starken Bezug zu Deutschland. In seinem weit verzweigten Stammbaum kommen viele Deutsche vor. Der Spross des Hauses Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg wurde auf Korfu als Prinz von Griechenland und Dänemark geboren. Sein Vater war Andreas von Griechenland. Seine Mutter Prinzessin Alice von Battenberg stammte aus dem Geschlecht der Großherzöge von Hessen. Philip besuchte zeitweilig die Eliteschule Salem am Bodensee.
Prinz Philip hatte vier Schwestern
Der Duke of Edinburgh hatte vier ältere Schwestern: Cecilia starb schon mit 26 Jahren. "Aber die drei anderen - Margarita, Sophie und Theodora - sind mit hoher deutscher Fürstlichkeit aus den Häusern Hannover, Hessen und Baden verheiratet gewesen", sagte Deutschlands bekanntester Royal-Experte, ARD-Journalist Rolf Seelmann-Eggebert. Inzwischen sind alle Schwestern tot.
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Prinz Philip, König des Fauxpas
Die Queen und Prinz Philip absolvierten noch 2015 hochbetagt ihren fünften Staatsbesuch in Deutschland. Lange war Philip Präsident der Naturschutzorganisation WWF in Großbritannien und international - und setzte sich auch immer wieder für deutsche Regionen wie das Wattenmeer, die Donau-Auen und die Lüneburger Heide ein.
Seine Karriere in der Marine musste er seiner Frau zuliebe an den Nagel hängen. Er war der dienstälteste Prinzgemahl der britischen Geschichte. Insider behaupten, sie sei Königin und er habe zu Hause die Hosen an. Berühmt-berüchtigt war Prinz Philip für seine derben Witze - er galt als König des Fauxpas. So bezeichnete er etwa den damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl als "Reichskanzler".
Auch über das Alter machte er Witze: "Nichts baut einen mehr auf, als wenn man daran erinnert wird, dass die Jahre immer schneller vergehen und dass der Lack beginnt, vom alten Rahmen abzublättern", schrieb er in einem Brief, als er 2011 den Titel "Oldie des Jahres" bekam.
Trauer im Buckingham-Palast: Prinz Philip ist tot
Der britische Prinzgemahl Philip ist am 9. April 2021, einem Freitagmorgen, gestorben. Der damals 99-jährige Ehemann von Königin Elizabeth II. lag seit dem 16. Februar in einem Londoner Spital. Er sei friedlich am Morgen auf Windsor Castle verstorben, teilte das Königshaus auf Twitter mit. Die Queen starb am 8. September 2022, fast auf den Tag genau 17 Monate nach ihrem Ehemann, im Alter von 96 Jahren auf Schloss Balmoral.
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