Säuft der OSV endgültig ab?

Frage nach Geld und undurchsichtigen Konten. Schwimmverband droht Skandal.

von Badehaube im Wasser © Bild: 2012 Getty Images/Hassenstein

„Es besteht der Verdacht der systematischen zweckwidrigen Verwendung und Veruntreuung von Fördermitteln des Bundes in Millionenhöhe“, erklärt Petzner in einer BZÖ-Aussendung und fordert neben dem Rücktritt der „Funktionärs-Elite“ eine „völlige Neugründung des OSV“. Starker Tobak. Aber Petzner wird konkret: Im Mittelpunkt der Machenschaften sollen der 1990 gegründete „Pool des Österreichischen Schwimmverbandes“ und die im Jahr 2005 auf den gleichen Namen gegründete GmbH stehen.

Schon die Frage, ob es sich bei den 50.000 Euro Stammkapital um zweckentfremdete Schwimmerförderungen handelt, kann offenbar nicht klar beantwortet werden. Dass der Verein trotz seiner angeblichen Auflösung 2005 weiterhin für Kontobewegungen sorgte, ist ein weiteres Mirakel. Geleitet wird die Pool GmbH übrigens von OSV-Funktionär Walter Benesch – der sie auch gleich gegen Bezahlung vertritt und OSV-seitig selbst als Kontrollinstanz dient.

Wo ist das Geld geblieben?
Immerhin soll Benesch zugegeben haben, Mittel des OSV und der Pool GmbH auf private Konten verschoben zu haben. Offiziell, um einen höheren Zinsertrag zu erwirtschaften. Es gilt die Unschuldsvermutung. Geldflüsse von der Pool GmbH zum OSV sind in den Jahresabschlüssen nicht zu finden. Die angeblichen „regelmäßigen Geldflüsse“ privater Sponsoreneinnahmen, scheinen beim OSV nicht auf. So ist auch nicht nachvollziehbar, was mit dem Geld des Großsponsors „Ströck“ genau passiert ist. Im Jänner 2011 wurden laut der BZÖ-Aussendung außerdem 140.000 Euro Förderung des Bundes vom OSV auf das Konto des Pool-Vereines verschoben, der gar nicht mehr existieren dürfte. Als das Konto im Mai 2011 geschlossen wurde, war über den Verbleib der 140.000 Euro offenbar nichts mehr festzustellen. Die Rechnungsprüfer des OSV wußten von der Existenz des Pool-Konstrukts laut eigenen Angaben nichts.

Ungereimtheiten gibt es offenbar auch um das „Team Rot-Weiss-Rot“. Die Top-Athleten des Landes werden dort vom Bund gefördert. Von 2009 bis 2011 wurde der OSV mit 487.900 Euro gefördert. Aus den Jahresabschlüssen des Verbandes im gleichen Zeitraum ergeben sich aber nur Einnahmen von 322.488,82 Euro. Was mit der Differenz passiert ist, bleibt laut Petzner unklar.

Insider sind nicht überrascht
Im Verband überraschen diese Geschichten offenbar kaum jemanden. „Das ist alles schon länger bekannt“, erklärt ein Insider, der seinen Namen lieber nicht veröffentlicht wissen möchte. Und auch auf die designierte Meidlinger-Nachfolgerin Fürnkranz-Maglock ist er nicht gut zu sprechen. „Sie versucht sich das Leistungszentrum in der Südstadt unter den Nagel zu reissen. Ihr Mann ist ja noch dazu Präsident des Niederösterreichischen Verbandes. Beide sind machtgeil. Was andere wollen, interessiert sie nicht. Der Sport ist ihr egal“, so das vernichtende Urteil. Auch mangelnde Erfahrung im Leistungssport wirft er ihr vor, womit sie ungeeignet sei, ein Leistungszentrum zu führen. Meistertitel vor vielen Jahren würden nicht reichen: „Damals hatte das mit Leistungssport nichts zu tun.“ Andererseits könnte es gerade deshalb die richtige Wahl sein. Momentan entwickle sich der Verband ohnedies wieder in eine Richtung wie damals.

Kommentare

Da hat ja der Jukic Recht gehabt, mit seiner Kritik! Hauptsache, alle haben auf ihn hingedroschen, anstatt zu hinterfragen, ob die Kritik nicht rechtens ist !!!
Weg mit diesen Sesselklebern und aufbauen mit neuen, kompetenten Leuten und gleich die Statuten so abändern, dass solche Sauereien nicht mehr passieren können!

Na endlich passiert etwas im Schwimmverband! Hoffentlich erwischts endlich die Richtigen! Seit Jahrzehnten haben die Köpfe über die Beine befohlen, ohne Ahnung zu haben!
Es ist höchste Zeit, dass in dem Sauhaufen ausgemistet wird!
Genau so, wie im ÖOC!

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