Melania Trump ist ganz
anders, als wir alle denken

Melania Trump, die Gattin von US-Präsident Donald, gilt als arme, betrogene, unterdrückte Ehefrau, die Ehe soll am Ende sein. Doch ist es in Wahrheit ganz anders?

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Melania Trump will kein Opfer mehr sein. Neuerdings setzt die First Lady immer wieder subtile Zeichen der Befreiung. Glaubt man einem neuen Buch, dann war die 47-Jährige aber offenbar gar nie das Opfer, als dass sie spätestens seit Amtsantritt ihres Mannes gesehen wurde.

Melania Trump als Strippenzieherin

Schüchtern, zurückhaltend, öffentlichkeitsscheu - Melania Trump meidet Auftritte als First Lady so gut es nur geht. Angeblich soll sie geweint haben, als feststand, dass ihr Mann US-Präsident wird. Ronald Kessler zeichnet in seinem Buch "The Trump White House: Changing the Rules of the Game" nun aber ein völlig anderes Bild der First Lady. Wie in einem Vorabdruck auf der Online-Seite der "Daily Mail" zu lesen ist, soll Melania in Wahrheit eine einflussreiche Strippenzieherin im Weißen Haus sein. Laut Ronald Kessler hört der Präsident auf seine Gattin mehr als auf Tochter Ivanka oder Schwiegersohn Jared Kushner.

Ex-Stratege Steve Bannon attestiert Ex-Model Melania ein gutes Urteilsvermögen bei der Einschätzung der Personen rund um ihren Präsidenten-Gatten. "Sie kennt die Selbstdarsteller, jene Typen, die bloß ihre eigene Agenda im Auge haben und nicht jene des Präsidenten", meint Bannon. Ex-Sprecher Sean Spicer denkt, ihr Einfluss sei riesig, niemand solle sie unterschätzen. "Sie hat das Gespür für die beste Taktik zu rechten Zeit", wird er zitiert.

»Sie hat das Gespür für die beste Taktik zu rechten Zeit«

Entgegen der landläufigen Meinung sei die First Lady unabhängig und ihre Meinung habe Gewicht im Oval Office. Von Grabenkämpfen halte sich das Ex-Model aber fern. "Sie lässt sich nicht vereinnahmen, hat ihr unabhängiges Denken bewahrt", schreibt Kessler. Melania Trump achte auch darauf, dass ihr Ehemann nicht zu sehr isoliert wird. Donald Trumps Beraterin Kellyanne Conway attestiert der 47-Jährigen sogar "Brillanz" und "unglaubliche Instinkte, politisch und anderweitig".

Trennung zwischen Beruf und Privatleben

Zusätzlich achtet Melania darauf, berufliches und privates zu trennen. Donalds Tochter Ivanka, die schon oftmals als "wahre First Lady" betitelt wurde, und deren Ehemann Jared Kushner soll Melania deutlich klargmeacht haben, dass der Präsident in seiner Privatresidenz nicht mit "geschäftlichen Dingen" zu belästigen ist. "Da hat sie sofort den Fuß aufs Bremspedal geknallt", schreibt Kessler.

Melania soll zudem versuchen, ihren Mann von ungestümen Reaktionen abzubringen. So riet sie ihm bereits mehrmals, nicht ständig auf Twitter zu wüten. In dieser Hinsicht ist ihr Erfolg aber enden wollend.

Kritik am unglaubwürdigen Porträt

Ronald Kesslers Porträt der First Lady hat allerdings bereits Kritiker auf den Plan gerufen. "Ich bin mir nicht sicher, ob der Autor dieses Buches nicht Trump selbst ist", lästert etwa Vanity-Fair-Autorin Kanzie Bryant.

»Ich bin mir nicht sicher, ob der Autor dieses Buches nicht Trump selbst ist«

In der Tat kommen Dinge, die den Präsidenten und seine Gattin in ein schlechtes Licht rücken könnten, im Buch nicht vor. Die jüngsten Enthüllung über Donald Trumps angebliche Affäre mit Stormy Daniels werden in Kesslers Buch mit keiner Silbe erwähnt. Dass es Melania gewesen sein soll, die ihren Gatten im Frühjahr 2015 davon überzeugte, als Präsident zu kandidieren, hört man ebenfalls zum ersten Mal und es steht in deutlichem Widerspruch zum Enthüllungsbuch von Michael Wolff, in dem es heiß, Melania sei nach dem Wahlsieg ihres Mannes beinahe weinend zusammengebrochen.