- Name: Klaudia Tanner
- Geboren am: 2. Mai 1970 in Scheibbs, Österreich
- Wohnhaft in: Gresten
- Position: Verteidigungsministerin
- Ausbildung:Abgeschlossenes Jus-Studium
- Karriere: 1996–2001 Rechts- und Sozialreferentin beim niederösterreichischen Bauernbund, seit 2011 dort Direktorin. 2001-2003 Mitglied des Kabinetts von Innenminister Ernst Strasser, 2003-2010 Tätigkeit bei Kapsch, seit 2017 Obfrau-Stellvertreterin in der NÖ ÖVP, seit 2018 Abgeordnete zum niederösterreichischen Landtag.
- Partei: ÖVP
- Familienstand: Verheiratet
- Kinder:Eine Tochter
Ob es jetzt schwieriger war, als erste Frau Direktorin des niederösterreichischen Bauernbunds oder erste Verteidigungsministerin zu werden, sei dahin gestellt. Geschafft hat Klaudia Tanner jedenfalls beides. Ganz neu ist das Regierungsgeschäft für die bisherige niederösterreichische Landtagsabgeordnete nicht. Sie diente schon im Kabinett von Innenminister Ernst Strasser (ÖVP).
Bundesheer-Bäuerin
Ganz überraschend ist es nicht, dass die Wahl von Sebastian Kurz auf die 49-jährige Niederösterreicherin fiel. Schon 2017 galt sie als Anwärterin auf den Job, der dann aber der FPÖ zufiel. Auch als Innenministerin war die verheiratete Mutter einer Teenager-Tochter schon dann und wann einmal im Gespräch. Geschadet haben wird wohl auch nicht, dass sie mit Kanzlerberater Stefan Steiner verschwägert ist.
Aufgewachsen ist Tanner am elterlichen Bauernhof im Bezirk Scheibbs, wo man sich auch der Imkerei widmet. Die Tochter half nicht nur am Hof mit, sondern ging nebenbei einer klassischen Bildungskarriere nach. Der AHS-Matura folgten Jus-Studium, Gerichtsjahr und ein erster Kontakt mit dem Bauernbund als Rechts-und Sozialreferentin.
Nach ihren zwei Jahren im Strasser-Kabinett, das für alle dort Tätigen eine harte, aber lehrreiche Schule war, wechselte Tanner für einige Jahre zu Kapsch, um 2010 in den Bauernbund heimzukehren. 2011 war sie dann als Direktorin im Amt, nebenbei auch als Gemeinderätin in ihrem Wohnort Gresten aktiv. Nach der vergangenen Landtagswahl zog Tanner in den niederösterreichischen Landtag ein. Schon ein Jahr davor war die Vertraute von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) zur stellvertretenden Vorsitzenden der niederösterreichischen Volkspartei gewählt worden.
Dass der Job schon bisher nicht unbedingt familienfreundlich war, gestand die künftige Ministerin in einem NÖN-Interview durchaus ein: "Spielerisch einfach ist das aber nicht. Wer das behauptet, der sagt nicht die ganze Wahrheit." Bleibt Zeit, gibt sich die nach eigenem Bekunden Schnitzel-Liebhaberin gerne sportlichen Freuden hin, Skifahren und Schwimmen führt Tanner, die ihre Kommunikationsfähigkeiten innerhalb der ÖVP auch schon als Moderatorin übte, ebenso als Hobbys an wie Tanzen.
Mit ihrem neuen Ressort hatte sie bisher nicht gerade viel Kontakt. Im Landtag befasste sie sich schwerpunktmäßig mit Themen wie Kultur, Verfassung und Gesundheit. Freilich war das bei Ursula von der Leyen auch nicht so viel anders, als sie das Amt als Verteidigungsministerin in Deutschland antrat. Und immerhin ist die mittlerweile EU-Kommissionspräsidentin. Freilich, dieser Weg ist für Tanner noch ein weiter, erbt sie doch ein finanziell ausgehungertes Heer, dem sie nun auch noch neue Flieger beschaffen soll - ein nicht nur in Österreich in jeder Hinsicht delikater Vorgang.