Jedes Jahr im Herbst und Winter wird das Thema Heizen wieder relevant - vor allem dann, wenn die Energiepreise steigen. Dabei sind manche Formen von Heizungen energiesparender und damit mit niedrigeren Heizkosten verbunden als andere. Welche Vor- und Nachteile die gängigsten Heizungsarten besitzen und wie man günstig und nachhaltig heizen kann.
Womit heizen die Österreicher:innen?
Laut Daten der Statistik Austria (Stand 2021) zum "Gesamteinsatz aller Energieträger in Österreich (2019/2020)" verteilt sich die Nutzung der Haushalte für Raumheizung, Warmwasser, Kochen und Sonstiges wie folgt:
Der am meisten verwendet Energieträger ist Strom, der in rund 3,9 Millionen Haushalten zum Einsatz kommt, gefolgt von Fernwärme, Holz, Naturgas, Heizöl, Wärmepumpe, Solarwärme, Pellets, Hackschnitzel, Holzbriketts,Flüssiggas, Braunkohlenbriketts, Koks, Steinkohle und Braunkohle (siehe auch Grafik 1 unten).
Welche gängigen Arten von Heizungen gibt es?
Die am häufigsten genutzte Art der Heizung ist laut Statisitk Austria (2019/2020) die Zentralheizung (bzw. eine gleichwertige Heizung) mit rund 2,3 Millionen Haushalten, gefolgt von der Fernwärme (definiert als Hauszentralheizungen mit unbekanntem Brennstoff) mit rund 1,2 Millionen Haushalten. Auf Platz drei liegt die Elektroheizung mit 251.243 Haushalten. Danach folgen Einzelöfen mit 106.129 Haushalten und Gaskonvektoren mit 69.317 Haushalten.
In Bezug auf die Energieträger werden die meisten Zentralheizungen mit Erdgas gespeist, gefolgt von den Kategorien "Holz, Hackschnitzel, Pellets und Holzbriketts" (568.353 Haushalte) sowie "Heizöl und Flüssiggas" (503.491 Haushalte). Nur noch knapp dahinter liegen Solaranlagen und Wärmepumpen (421.385 Haushalte). Mit Kohle, Koks oder Briketts werden Zentralheizungen nur noch in 6.497 österreichischen Haushalten betrieben.
Einzelöfen werden zu einem Großteil (99.001 Haushalte) mit Holz, Hackschnitzel, Pellets oder Holzbriketts beheizt. In 5.370 Haushalten mit Öfen dient Heizöl oder Flüssiggas als Energielieferant. Mit Kohle, Koks oder Briketts heizen 1.758 der Haushalte mit Einzelöfen.
Zentralheizung und Fernwärme
Eine in Österreich sehr beliebte Heizungsart ist die Zentralheizung. Dabei kann dieses Heizungssystem ein ganzes Gebäude beziehungsweise mehrere Wohnungen beheizen. Die Wärmeerzeugung kann unterschiedlich erfolgen:
durch Heizkessel, indem Brennstoffe wie Gas, Heizöl, Holz, Hackschnitzel, Pellets oder Holzbriketts Wärme erzeugen
durch Wärmepumpen, die in Erde, Wasser oder Luft gebundene Wärme als Energiequelle verwenden
durch Solarthermie, welche die Energie der Sonne nutzt
durch Blockheizkraftwerke, die Wärme und Strom aus Gas erzeugen
durch Fernwärme, bei der die Wärme meistens durch fossile Brennstoffe, Biomasse oder Müll befeuerte Heiz- und Blockheizkraftwerke entsteht
Die Verteilung der Wärme erfolgt meist durch erhitztes Trinkwasser (Heizwasser), das mit Hilfe einer Umwälzpumpe zwischen dem Wärmeerzeuger und den Heizkörpern in einem Kreislauf durch Rohre zirkuliert: Das erwärmte Wasser gelangt durch eine Umwälzpumpe über Rohrleitungen zu den Heizkörpern (Vorlauf). Am Heizkörper regelt ein Thermostatventil, wie viel warmes Wasser in den Heizkörper strömt. Die Wärme wird an den Raum abgegeben und das abgekühlte Wasser im Heizkörper fließt schließlich zurück zum Wärmeerzeuger (Rücklauf). Die Wärmeabgabe wird oft über eine zentrale Steuerung am Wärmeerzeuger (beispielsweise ein Heizkessel) und über Heizkörper-Thermostate im Raum geregelt.
In Österreich wird die Zentralheizung am häufigsten mit Gas und Fernwärme betrieben. Aber auch Heizöl und der Bereich "Holz, Hackschnitzel, Pellets, Holzbriketts" sind populär. Auf dem Vormarsch sind nachhaltige Alternativen wie Wärmepumpe und Solarthermie. Mit Kohle, Koks oder Briketts werden nur noch sehr wenige Zentralheizungen in Österreich betrieben (6.497 Haushalte laut Daten der Statistik Austria für 2019/2020).
Rund eine halbe Million Haushalte heizen in Österreich noch mit Öl und rund eine Million mit Erdgas. Das soll sich mit dem Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWG) der Regierung ändern: Demnach müssen bis 2035 alle Kohle-, Koks- und Ölheizungen durch erneuerbare Heizsysteme ersetzt werden, ab 2040 sollen sämtliche Gas- und Gasetagenheizungen ersetzt oder mit biogenem Gas betrieben werden.
Kaminofen
Der Kaminofen - auch Schwedenofen genannt - ist mit einem Ofenrohr an den Schornstein angeschlossen und meistens freistehend. Kaminöfen werden mit fossilen (z.B.: Kohlebriketts, Heizöl) oder biogenen Brennstofen (z..B.: Brennholz, Holzbriketts oder Holzpellets) betrieben. Zu den Kaminöfen zählen unter anderem: der Holzofen, der wasserführende Kaminofen (sie nutzen einen Teil der Energie, um mittels Wassertaschen in der Brennkammer Wasser zu erwärmen), der Pelletofen oder der Ölofen. Eine Spezialformen ist der Kachelofen, weil er - anders als der reguläre Kaminofen - gemauert ist.
Sowohl der Holzofen als auch der Kachelofen können mit Holz beziehungsweise mit Holzbriketts oder Holzpellets geheizt werden. Beim Kachelofen (häufig mit angebauter Sitzbank), der über eine lange Wärmespeicherung verfügt, wird die Wärme über die Kacheln nach außen abgegeben. Der Schwedenofen bzw. Holzofen besteht meist aus Stahl, Gusseisen, Speckstein oder Kalkstein und verfügt über ein Schauglas, durch das man das Feuer prasseln sieht.
Bei fachgerechter Anwendung kann mit Holz umweltfreundlich geheizt werden. Dazu sollte der Kaminofen unbedingt einen Staubfilter und eine automatische Verbrennungsluftzufuhr besitzen. Alte Öfen können teilweise nachgerüstet werden. Wichtig ist zudem, was verheizt wird und das der Kaminofen korrekt bedient wird:
Das ist kein geeignetes Heizmaterial: behandeltes Holz (z.B.: lackiertes Holz), Spanplatten, Baustellen-Holz, Altpapier, Kartons, Hausmüll oder Gartenabfälle.
Bei der Bedienung gilt zu beachten, dass der Kamin "von oben" angezündet wird (siehe Video unten)und die Primärluft nur in der Anheizphase und beim Nachlegen zugeführt wird. Das senkt den Emissionsausstoß.
Wie man einen Kaminofen richtig und möglichst umweltfreundlich anheizt:
Der Ölofen, dessen Gehäuse im Regelfall aus Metall besteht, wird mit Heizöl - einem fossilen Brennstoff - beheizt und gilt als umweltschädlich.
Pelletofen
Der Pelletofen wird ausschließlich mit Holzpellets beheizt. Hauptbestandteile dieser Pellets sind Sägespäne, Holzstaub sowie Wasser und Stärke als Presshilfsmittel (bis zu 2% Presshilfsmittel erlaubt). Pellet-Einzelöfen gelten als umweltfreundlich und haben einen Leistungsbereich von rund 6 bis 10 kW. Praktisch bei dieser Ofenart ist, dass die Brennstoffzufuhr, das Anzünden und die Regelung der Verbrennung automatisch gesteuert werden. Ähnlich wie bei den Kaminöfen gibt es auch wasserführende Pelletöfen-Modelle, die einen Teil der erzeugten Energie nutzen, um Wasser zu erwärmen.
Die modernen Pelletöfen sind in der Ausführungen vergleichbar mit Schwedenöfen bzw. Holzöfen und haben Sichtfenster, durch die man das Feuer beobachten kann.
Ölheizung
In Österreich heizen immer noch einige Haushalte mit Heizöl - sei es mittels Zentralheizung, Ölkessel oder Ölofen. Bei der Ölheizung wird Heizöl von den Öltank in den Heizkessel gepumpt. Dort wird das Öl verbrannt und die so entstandene Wärmeenergie wird mittels Wärmetauscher auf das Heizwasser übertragen. Über Heizungsrohre wird das Heizwasser dann im gesamten Gebäude (auf Heizkörper) verteilt.
Abgesehen davon, dass diese Art zu heizen den Schwankungen des Ölpreismarktes unterliegt, ist die Methode auch wenig umweltfreundlich. Daher sollen laut dem Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWG) ab 2023 kaputte Öl- und Kohleheizungen nur mehr durch klimafreundliche Heizsysteme ersetzt werden. Ab 2025 werden besonders alte Kohle- und Ölheizungen stillgelegt. Bis 2035 müssen alle Ölheizungen und Kohleheizungen in Österreich stillgelegt werden.
Elektroheizung
Die Elektroheizung läuft mit Strom und zählt zu ineffizientesten Heizungen, da bei der Stromproduktion in fossilen Kraftwerken hohe Verluste entstehen. Außerdem ist Strom, der nicht aus erneuerbaren Energiequellen bezogen wird, nicht umweltfreundlich.
Grundsätzlich lässt sich die Elektroheizung in zwei Kategorien unterteilen: die Direktheizung und die Speicherheizung:
Die Direktheizung gibt die Wärme unmittelbar ab. Wird dabei die Raumluft erwärmt, dann spricht man von einer Konvektion bzw. einer Konvektionsheizung - das kann zum Beispiel ein Radiator (oft mit Öl befüllt, das über einen Heizstab erwärmt wird) oder ein Konvektor (saugt kalte Luftschichten am Boden an und erwärmt diese) sein. Wenn nicht die Raumluft, sondern Gegenstände, die Wand oder Menschen, die sich im Raum befinden, erwärmt werden, spricht man von Wärmestrahlung bzw. einer Strahlungsheizung wie beispielsweise der Infrarotheizung.
Die Speicherheizung gibt die Wärme über einen bestimmten Zeitraum verteilt ab. In diesem Fall wird die Wärme in der Heizung zunächst gespeichert und anschließend zeitversetzt ausgestrahlt. Ein Beispiel dafür ist die Nachtspeicherheizung, die den leicht günstigeren nächtlichen Stromtarif nutzt, wobei die Wärme dann tagsüber abgegeben wird.
Infrarotheizung
Die Infrarotheizung ist eine spezielle Form der Direktheizung der Elektroheizung. Die Betriebskosten sind wesentlich höher als beispielsweise bei einer Zentralheizung, sie verbraucht jedoch weniger Strom als Konvektoren oder Radiatoren. Geheizt wird bei der Infrarotheizung mittels einem sogenannten Infrarot-Panel, das vorwiegend Wärmestrahlung (Infrarotlicht; Wärmeübertragung durch elektromagnetische Wellen) abgibt. Es wird also nicht wie bei einer Konvektionsheizung die Luft erwärmt, sondern die Mauer, feste Gegenstände oder Körper im Raum. So kann die Wärme länger gespeichert werden als in der Raumluft.
Angebracht werden die Infrarot-Panele an der Wand oder der Decke eines Raumes. Geeignet ist eine Infrarotheizung laut einem "Faktencheck" des Energieinstituts Vorarlbergs vor allem bei gut isolierten Neubauten mit einer Energieeffizienzklasse für den Heizwärmebedarf (HWB) von A+ oder A++.
Wärmepumpe
Die Wärmepumpe gilt als energieeffizient und nachhaltig, da sie auf fossile Energieträger verzichtet. Sie funktioniert nach dem umgekehrten "Kühlschrank-Prinzip": Die Wärmepumpe entzieht dem Außenbereich die Wärme und liefert diese als Heizenergie an das Haus. Mögliche Wärmequellen sind das Erdreich, das Grundwasser oder die Luft.
Die so gewonnene Wärme muss noch auf ein für die Heizung brauchbares Niveau gebracht werden. Hier kommt ein Kältemittel zum Einsatz, das die zugeführte Wärme aufnimmt und schon bei relativ geringen Temperaturen (ca. 10 °C) anfängt zu sieden und zu verdampfen. Dieser Dampf wird durch einen Kompressor verdichtet, wodurch die Temperatur ansteigt und über einen Wärmetauscher an das Heizsystem abgegeben wird. Wärmepumpen fungieren häufig als Zentralheizung.
Für das Umwandeln der Wärmequellen in Heizenergie benötigt die Wärmepumpe zusätzlich Strom. Daher sollte darauf geachtet werden, dass es sich hier um Ökostrom handelt, um den CO2-Fußabdruck gering zu halten.
Ausführlichere Information finden Sie hier:
Solarthermie
Solarthermie bezeichnet die Energiegewinnung durch Sonnenwärme. Dabei wird die Sonnenenergie genutzt, um warmes Wasser zu erhalten bzw. einen Wärmekreislauf zu speisen. Im Unterschied dazu wird bei der Photovoltaik-Anlage das Sonnenlicht in elektrische Energie umgewandelt.
Wer mittels Solarthermie heizen will, benötigt eine Kollektorfläche von rund 15 Quadratmetern und der Speicher braucht ein Volumen von etwa 1.000 Litern. Mit dem größeren Speicher können kurzfristige Schwankungen in den Übergangsmonaten ausgeglichen werden. Das Haus bleibt also warm, auch wenn keine Sonne scheint. Bei gut gedämmten Häusern, wie etwa Energiesparhäusern, lassen sich so etwa 50 Prozent der Heizkosten einsparen. Eine zusätzliche Heizung ist natürlich auch hier notwendig. Da für diese Anlage deutlich mehr und größere Komponenten gebraucht werden, sind sie auch wesentlich teurer. Inklusive Montage schlagen sie mit rund 12.000 Euro zu Buche.
Solarthermie: Wie Sonne zu Wärme wird (Technik im Fokus)
Was sind ihre Vor- und Nachteile?
Vor- und Nachteile von Fernwärme/einer Gaszentralheizung
Vorteile | Nachteile |
---|---|
geringe Installationskosten | teils teure Gas- und Fernwärmepreise |
einfache Bedienung (Regelung über Heizkörper) | Abhängigkeit vom Anbieter (z.B.: Monopolstellung bei Fernwärme Wien) |
keine Wartungskosten | bei einer Gasheizung ist ein Gasanschluss notwendig |
kein Lagerraum für Brennstoffe notwendig | Erdgas ist als fossiler Brennstoff nicht nachhaltig |
Fernwärme ist zu einem großen Teil nachhaltig | Fernwärme arbeitet auch mit fossilen Brennstoffen |
Vor- und Nachteile einer Elektroheizung
Vorteile | Nachteile |
---|---|
geringe Installationskosten | teure Strompreise/teure Betriebskosten |
einfacher Betrieb und Bedienung | hohe Umweltbelastung bei Stromerzeugung (vor allem bei nicht erneuerbaren Energiequellen) |
kaum Wartungskosten | insgesamt geringer Systemwirkungsgrad (Verluste bei Stromerzeugung und Transport) |
kein Lagerraum für Brennstoffe notwendig | vergleichsweise hoher Verbrauch |
Vor- und Nachteile einer Ölheizung
Vorteile | Nachteile |
---|---|
benötigt keinen Gasanschluss | Tank und Kessel benötigen viel Platz |
Anbieter frei wählbar | schwankende und teure Heizölpreise |
mit erneuerbaren Energien kombinierbar (Solarthermie/ Photovoltaik) | höhere Anschaffungskosten |
leicht zu warten und reparieren | fossiler Brennstoff mit vergleichsweise hohen CO2-Emissionen |
Öl-Brennwertheizungen haben einen Wirkungsgrad von bis zu 100 % | Umweltschädliche Förderung von Erdöl |
Vor- und Nachteile einer Pelletheizung
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Holzpellets verbrennen CO2-neutral | Platz für Lagerung benötigt |
Pelletheizungen sind wartungsarm | hohe Anschaffungskosten |
Heizung ist leicht steuer- und bedienbar | Wartungskosten und Ascheentleerung |
Regionalität: Pellets zu 100 Prozent in Österreich produziert | Holz ist als Ressource begrenzt |
Kombination mit nachhaltigen Heizformen wie Solarthermie möglich | oftmals lange Transportwege |
Vor- und Nachteile einer Solarthermie
Vorteile | Nachteile |
---|---|
langlebige und wartungsarme Technik | hohe Anschaffungskosten |
relativ einfache Bedienung | Platz für Solarpanele notwendig |
nicht als alleinige Heizungsart einsetzbar/eine weitere Heizung ist nötig | |
Umweltfreundlich und nachhaltig: Anlage läuft emissionsfrei | Abhängigkeit von der Sonneneinstrahlung |
Energieaufwand bei Produktion und produzierte Energie gleichen sich nach wenigen Jahren aus |
Vor- und Nachteile einer Wärmepumpe
Vorteile | Nachteile |
---|---|
hohe Wärmegewinnung und Effizienz | hohe Anschaffungskosten, hoher Installationsaufwand |
klimafreundliche Wärmequellen (Erdreich, Wasser oder Luft) | ausreichend Platz für Geräte notwendig |
Rahmenbedingungen vor Ort müssen passen (Tiefenbohrung ist genehmigungspflichtig) | |
mit anderen erneuerbaren Energien kombinierbar | benötigt zusätzlichen Strom für Umwandlung der Wärmequellen in Heizenergie |
auch eine Kühlung ist möglich |
Welche Heizungsarten sind am teuersten/günstigsten?
Ein Durchschnittshaushalt in Österreich verbraucht laut Regulierungsbehörde E-Control im Jahr insgesamt rund 3.500 kWh Strom und rund 15.000 kWh Gas.
Der Heizenergiebedarf ist unter anderem stark abhängig von Raumgröße, Energieausweis eines Gebäudes (Neubau, Altbau, Sanierung, etc.), Nutzungsverhalten und der Art der Heizung beziehungsweise dem Energieträger (Gas, Strom, etc.).
Gesamt-Wärmebedarf berechnen:
Mit dem Heizrechner des Energieinstituts Vorarlberg kann man sich seinen Heizwärmebedarf errechnen.
Die Preise der Energieträger tragen einen Großteil dazu bei, wie günstig oder teuer die Heizkosten sind. Hier ein Überblick über die Preissituation (Stand September 2022). Da bei der Wärmepumpe Strom zur Umwandlung in Heizwärme benötigt wird, gilt auch hier der Strompreis:
Energieträger* | durchschnittliche Preise in Cent/kWh |
---|---|
Strom | rund 18 bis 72 |
Erdgas | rund 6 bis 30 |
Heizöl (leicht) | 16,13 |
Pellets | 11,61 |
Brennholz (hart) | 6,80 |
Fernwärme | rund 6 bis 13 |
Wärmepumpe | rund 18 bis 72 |
Solarthermie | --- |
Quellen: proPellets Austria, BMK, e-Control, IWO, Energieinstitut Vorarlberg
Während man mit einer Strom-, Gas- oder Ölheizung im Schnitt recht teuer kommt, sind eine Wärmepumpe oder Pellets vor allem für Haushalte mit Einfamilienhäuser vergleichsweise günstiger. Bei der Fernwärme kommen noch relativ hohe Grundkosten hinzu, weshalb sich die Gesamtkosten beträchtlich erhöhen und ungefähr auf dem Niveau von Erdgas liegen. Bei der Solaranlage fallen vor allem höhere Anschaffungskosten an und man muss bedenken, dass diese Heizungsart lediglich als Heizungsunterstützung dienen kann und keine vollwertige Heizungsanlage ersetzt.
Nachhaltig Heizen: Welche Möglichkeiten gibt es?
Zu den nachhaltigsten Heizformen zählen die Solarthermie, eine Pelletheizung bzw. ein Pelletofen oder eine Wärmepumpe. Bei allen drei Arten ist der CO2-Fußabdruck vergleichsweise gering - insbesondere, wenn im Fall der Wärmepumpe darauf geachtet wird, dass der verwendete Strom aus erneuerbaren Energiequellen stammt.
Geheizt wird mit nachwachsenden Rohstoffen (Sonnenlicht, Holz, Erdwärme etc.) anstatt fossiler Brennstoffe. Bei der modernen Pellet-Heizung werden Emissionsgrenzwerte unterschritten und es wird nur so viel CO2 in die Atmosphäre abgegeben, wie zuvor entnommen wurde. Manchmal lohnt sich auch eine Kombination aus unterschiedlichen Heizarten. Dafür eignen sich etwa thermische Solaranlagen gut - wie beispielsweise eine Mischung aus Pelletheizung und Solarthermie, bei der der Pelletverbrauch deutlich reduziert werden kann.
Ein weitere nachhaltigere Heizmethode ist die Fernwärme. Diese wird hauptsächlich in einem Heizkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) oder in Blockheizkraftwerken erzeugt. Durch Verbrennung produzieren diese Anlagen Strom sowie Abwärme, die ins Fernwärmenetz eingespeist wird. Als Brennstoffe kommen in Österreich laut einer Publikation (Stand 2022) des Klimaschutzministeriums (BMK) immerhin bereits 51,2 Prozent biogene Brennstoffe wie Brennholz, Pellets oder Bioabfälle zum Einsatz. Bereits an zweiter Stelle steht aber der fossile Brennstoff Erdgas mit 34,0 Prozent (zu einem jeweils sehr geringen Prozentsatz werden zudem Öl und Kohle verwendet). Zu 100 Prozent nachhaltig ist Fernwärme daher nicht, aber es stellt in jedem Fall eine gute Alternative zu Kohle-, Öl- oder Elektroheizungen dar.
Wie kann man Heizkosten sparen?
Wenn die Energiekosten generell hoch sind - aber nicht nur dann - lohnt es sich, Heizkosten zu sparen. Mit folgenden Maßnahmen kann man günstiger heizen:
Wer die Raumtemperatur absenkt, spart Heizkosten: Eine Reduktion um 1°C kann die Kosten um bis zu 6 Prozent verringern.
Nachts und bei längerer Abwesenheit sollte die Heizung zurückgeschaltet werden.
Während man im Herbst oder Winter stoßlüftet, sollten die Heizkörper abgedreht werden.
Eine regelmäßige Wartung bzw. Entlüftung der Heizkörper zahlt sich aus.
Heizkörper bzw. Heizöfen sollten nicht verbaut, verstellt oder beispielsweise durch Vorhänge abgeschirmt werden.
Eine zentrale Regelung der Raumtemperatur durch Raumtemperaturregler kann ebenfalls Kosten sparen, da man so exakt einstellen kann, auf wie viel Grad Celsius ein Raum aufgeheizt werden soll.
Noch mehr und ausführlichere Tipps finden Sie hier:
7 heiße Tipps für niedrige Heizkosten
Wer eine sehr alte Heizung besitzt, für den kann sich unter Umständen ein Austausch der kompletten Heizung lohnen. Moderne Heizungsanlagen halten durch ihre höheren Wirkungsgrade nicht nur die Energiekosten geringer, sondern schonen auch die Umwelt.
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