Sie verbreitet gute Laune über das Radio, das ist ihr Job. Seit über zehn Jahren ist Gabi Hiller eine der Stimmen von Ö3. Mit 5. Dezember 2022 wird sie neben Robert Kratky und Philipp Hansa auch den Ö3-Wecker moderieren. Doch wie tickt die Waldviertlerin abseits der Mikros, woher nimmt sie ihre gute Laune und wie ist es, auf einem Schloss aufzuwachsen? News.at hat nachgefragt.
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Steckbrief Gabi Hiller
Name: Gabriele „Gabi“ Elisabeth Hiller
Geboren am: 1. August 1985 in Horn, Niederösterreich
Sternzeichen: Löwe
Ausbildung: Studium der Betriebswirtschaft an der WU Wien (Bachelor) und Studium Qualitätsjournalismus an der Donau-Universität Krems (Master)
Beruf: Radiomoderatorin, ab Dezember 2022 Moderatorin des Ö3-Wecker
Geschwister: eine Schwester, zwei Brüder
Familienstand: vergeben
„Ein Themenpunkt ist das Verbreiten von guter Laune über das Radio“. Das liest man auf Wikipedia über die Ö3-Sendung „Willkommen in der Hillerei“. Moderiert wird diese von Ö3-Star Gabi Hiller. Wie kann man über das Radio mit Vorsatz gute Laune verbreiten? „Um HörerInnen den Tag zu erheitern, ohne selbst aufgesetzt zu sein, muss man das Leben, die Welt und seine Menschen mögen“, erklärt die Moderatorin im Gespräch mit News.at.
Gabi Hiller ist "zu 90 Prozent echt gut gelaunt"
Also einfach selbst dauerhaft gut gelaunt sein? Das wiederum verneint Hiller. Ihr Glück sei es aber, mit einem fröhlichen Gemüt gesegnet zu sein und zu „90 Prozent“ ohnehin „echt gut gelaunt“ zu sein. Das gelingt einerseits durch Achtsamkeit in Bezug auf die eigene mentale Gesundheit (ein Thema, das Hiller durch die „mentale Minute“ in ihrer Sendung enttabuisieren möchte) und Selfcare.
Kindheit am Schloss
Hört man Hiller zudem von ihrer Kindheit und ihrem Elternhaus reden, erklärt das vermutlich einen weiteren Teil dieser „Grund-Zufriedenheit“ und die Frohnatur der Moderatorin. „Wir sind von außen betrachtet eine kitschige Familie“, beschreibt sie ihr Verhältnis zu ihren nächsten Angehörigen. Das sind neben den Eltern eine Schwester und zwei Brüder, mit denen Gabi Hiller gemeinsam im Waldviertel auf einem Schloss aufgewachsen ist. Auf einem Schloss? Wie kann man sich das vorstellen? „Wie ein riesengroßer abenteuerlicher Spielplatz“, lacht sie. Mit „viel Platz im Zimmer, einen großen Park vor der Haustür und einen Innenhof mit der größten Sandkiste, die ich je gesehen habe.“ Dass dieses 600 Jahre alte Gebäude zwar der Traum jeder Kindheit ist, aber auch viel Arbeit bedeutet, habe sie natürlich erst als Teenager bemerkt – und zollt ihren Eltern heute dafür großen Respekt, diese Herausforderung inklusive vier Kinder angenommen zu haben.
Und Mama und Papa Hiller scheinen diese gut gemeistert zu haben, denn neben Ehrlichkeit („Wenn du was angestellt hast, sag’s einfach“) sei im Elternhaus Wert darauf gelegt worden, dass sich die Kinder gut verstehen und gegenseitig helfen. Mit Erfolg: „Meine zwei Brüder, meine Schwester und ich haben uns in unterschiedliche Richtungen entwickelt, aber es gibt keinerlei Streitereien oder neidisches Gezanke“, beschreibt Hiller das Verhältnis heute.
So beschreiben Geschwister Gabi Hiller
Und was sagen die Geschwister über ihre berühmte Schwester? „Dass sie sich als kleinste von vier Kindern immer lautstark bemerkbar machen musste, kommt ihr jetzt zugute“, beantwortet etwa Bruder Hannes diese Frage. Und Bruder Mathias streut seiner Schwester Rosen: „Sie ist eine liebevolle Frohnatur, die weiß, was sie will und wie sie es bekommt.“
Gabi Hillers Laufbahn
Ob Hiller tatsächlich schon immer so genau wusste, was sie will? Der berufliche Lebenslauf lädt diesbezüglich zu Spekulationen ein. Hiller schloss ihre Schulbildung mit Matura ab, studierte Betriebswirtschaft an der WU Wien und setzte noch ein Master-Studium im Bereich Qualitätsjournalismus darauf. So weit, so linear, doch daneben verbucht sie auch noch eine Ausbildung in Kochen und Servieren, arbeitete fünf Jahre in einer Bar, absolvierte eine Grundausbildung zur Snowboardlehrerin und hat Arbeitserfahrung im Bereich Import/Export. „Ich bin der Meinung, das Leben treibt mich dort hin, wo ich sein soll“, sagt sie selbst dazu.
Gabi Hiller: Ö3-Karriere
Und dieses trieb sie im Jahr 2007 für ein weichenstellendes Praktikum nach Heiligenstadt zu Ö3. Vom Hörerservice arbeitete sich Hiller in den heimischen Radio-Olymp des Ö3-Weckers vor, wo sie als Reporterin an der Seite von Andi Knoll und Robert Kratky werkte. 2014 bekam sie dann gemeinsam mit Ö3-Co-Jungstar Philipp Hansa die samstägliche dreistündige Community-Show „Frag das ganze Land“ und seit 2019 moderiert sie ihre eigene Sendung „Willkommen in der Hillerei“.
Gabi Hiller beim Ö3-Wecker
Im Dezember 2022 wurde bekannt, dass sie auch den Ö3-Wecker - neben Hansa und Kratky - moderieren wird. Die neue Aufgabe fühle sich an "wie heimkommen", so Hiller in der Ö3-Presseaussendung. Vor einigen Jahren begann sie als Regisseurin des Ö3-Weckers, gefolgt von unzähligen Einsätzen als Reporterin. In dieser Zeit habe sie vor allem von Robert Kratky "unendlich viel über das Medium Radio und 'how to do a morning show' gelernt". "Ich freue mich einfach darauf, gemeinsam mit Robert und Philipp das Land zu wecken und Menschen positiv in den Tag zu schicken", meint Hiller.
Hiller und Hansa
Sechs Jahre gemeinsames Arbeiten – und das stets am Wochenende – haben Hiller und Hansa zusammengeschweißt, erzählt erstere: „Wie man sich vorstellen kann, ist es schon zach jahrelang fast jedes Wochenende zu arbeiten, wenn Freunde und Familie frei haben. Aber solange wir Spaß in der Sendung hatten, war es uns egal, dass Samstag ist. Und der Spaß war immer da.“ Aus der Radiosendung wurde nach dem Ende ein gemeinsamer Podcast („Hawi D’Ehre“ auch mit Paul Pizzera) und aus Kollegen wurden Freunde. Spaß und gute Laune eint die beiden Jungstars nach wie vor. Doch was trennt sie? Wo endet Hansa, wo beginnt Hiller?
Ganz der Ö3-Profi beantwortet Hiller diese Frage zunächst mit einem Witz: „Schwer zu sagen. Hier muss sich jetzt eine gerne pünktliche Waldviertlerin, die gerne joggt und alles mag mit einem steirischen, schelmischen FC Arsenal Fan vergleichen, der keine Butter und keinen Käse mag.“ Abgesehen davon beansprucht Hiller für sich, „tollpatschig zu sein und immer in ein Fettnäpfchen mehr zu hüpfen als Hansa.“
Gabi Hiller über ...
... den Satz, den sie in ihrem Job am öftesten hört:
„Was ist die Gschicht?“ Bei jedem Thema stellen wir uns die Frage: Was steckt dahinter? Ist das relevant für unsere HörerInnen?
„Hast du das schon geschnitten?“ Man ist als Radiomacherin so herrlich unabhängig. Ich nehme meine Interviews selbst auf, ich schneide meine Interviews selbst und ich mache sie selbst sendefertig.
... ihre absoluten Lieblingsplatz im Land:
Abgesehen vom Waldviertel mach ich das Salzkammergut im Herbst, Saalbach im Winter, die Wachau im Frühling oder den Weißensee im Sommer.
... Stadt oder Land:
Landmensch
... die letzte TV-Serie, die sie gebingt hat:
Bridgerton. Ja, die Geschlechterrollen in dieser Serie sind höchst fragwürdig. Aber es war irgendwie eine herrlich seichte Berieselung. Braucht man manchmal.
... den Song, der sie auf die Tanzfläche bringt:
"Uptown Funk“ von Bruno Mars, „Dance Again“ von Jennifer Lopez und fast alles aus den 90ern. I’m a 90ies Kid.
Der Antrieb
Spaß und gute Laune. Das ist also seit bald 15 Jahren jene Währung, mit der Hiller ihre Brötchen verdient. Was treibt sie nach all den Jahren Spaß immer noch Tag für Tag an? „Einerseits Feedback von HörerInnen. Andererseits mein Idealismus, das Leben zu sehen wie es sein sollte. Im Idealfall heiter und gelassen.“ Dabei macht sich Hiller nichts vor: dass Radio ein Begleitmedium sei und kaum jemand bewusst die Moderation höre, ist ihr klar. Darum gelte es, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen und den HörerInnen Verschiedenes anzubieten. „Gepimpt mit Freundlichkeit und einem guten Mix an Musik kann ich dazu beitragen, Menschen gut durch den Tag zu begleiten. Wenn das ankommt und mir Menschen sagen, schreiben, posten, dass sie das mögen, motiviert mich das natürlich extrem.“ Weitere Motivation sowie vor allem Kraft tankt sie beim Laufen, Yoga oder Radfahren.
Hiller und die Liebe
Privat ist Gabi Hiller seit Jahren ist sie mit ihrem Freund liiert, den sie beim Skifahren kennenlernte. Und „happy, dass wir uns nach so vielen Monaten aufeinanderkleben keine Minute nerven“, freut sie sich, die Pandemie in Sachen Beziehung auf jeden Fall gut überstanden zu haben.